und Terbutylazin durch das Hochwasser verstärkt in die Deutsche Bucht eingetragen wurden
und ebenfalls deutliche Anstiege ihrer Konzentration infolge des Hochwassers zeigten.
Zwischen 2002 und 2013 wurde eine deutliche Verschiebung des Herbizid-Musters
beobachtet. 2002 waren die drei zuerst genannten Stoffe in deutlich höheren
Konzentrationen vorhanden als 2013. Im Jahr 2013 war Terbutylazin das dominierende
Herbizid, während die anderen drei Stoffe unauffällig waren.
Bei den klassischen unpolaren Schadstoffen zeigten sich dagegen zwischen 2002 und 2013
sehr ähnliche Ergebnisse. Auch 2002 waren die deutlichsten Konzentrationssteigerungen bei
a- und ß-HCH zu beobachten. Die Konzentrationsanstiege in der Elbe waren 2002 weitaus
größer als 2013, allerdings waren zu der Zeit auch die Grundlevel höher. Die Verteilung des
ß-HCH wurde 2002 als bester Tracer für den Elbewassereintrag verwendet; erhöhte ß-HCH-
Konzentrationen konnten damals bis an den westlichen Rand der Deutschen Bucht
beobachtet werden. Aufgrund der damaligen langen Ostwindsituation war das durch das
Hochwasser beeinflusste Gebiet sehr weit nach Westen ausgedehnt. Im Gegensatz dazu
herrschten 2013 primär westliche und nordwestliche Winde vor; dadurch wurde nur ein
relativ schmaler Streifen entlang der nordfriesischen Küste durch die Hochwasserflut
beeinflusst.
5 Effektorientiertes Monitoring - Detektion toxisch wirkender
Substanzen mit Leuchtbakterien
Neben der rein chemischen Analytik im Rahmen des Elbe-Hochwasser-Monitorings sollten
die bei Wittenbergen genommenen Wasserproben auch auf toxikologische Effekte
untersucht werden. Hierfür wurde eine Kombination aus Dünnschichtchromatographie und
Detektion toxisch wirkender Substanzen mit Leuchtbakterien (LB) eingesetzt: Die
Probenextrakte werden chromatographisch auf einer Dünnschichtplatte aufgetrennt. Im
Anschluss wird die Dünnschichtplatte mit einer LB-Suspension benetzt und die
Biolumineszenz der LB detektiert (Abbildung 44). Das Ergebnis ist ein Graustufen-Bild, auf
dem die Fraktion der Probe, welche eine toxische Wirkung auf die LB besitzt, als dunkler
Bereich sichtbar wird [9,10].
Die Detektion der Biolumineszenzhemmung zeigt einen deutlichen zeitlichen Verlauf der in
den Proben vorhandenen Substanzen (Abbildung 45). In den Rf-Bereichen 0,75 und 0,4 (Rf
= Retentionsfaktor) ist eine Intensivierung der Biolumineszenzhemmung des dort
detektierten Hemmbands mit einem Maximum am 20.06.13 zu verzeichnen. Beide Banden
sind in der Probe vom 24.06.13 fast nicht mehr vorzufinden. Umgekehrt verhält es sich mit
der im Rf-Bereich 0,15 detektierten Hemmbande. Hier ist eine Intensivierung der Hemmung
über den gesamten Zeitverlauf zu verzeichnen, mit einem Intensitätsmaximum am 24.06.13.