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Full text: 52: Auswirkungen des Elbehochwassers vom Juni 2013 auf die Deutsche Bucht

Vorwort 
Sind unsere Meere in einem guten Zustand? Haben Extrem 
ereignisse wie das zurückliegende Elbe-Hochwasser im Jahr 
2013 einen Einfluss darauf? Fragen, die uns seit Jahrzehnten 
beschäftigen und die spätestens im Jahr 2020 konkret 
beantwortet werden müssen. Dann endet der erste 
Bewertungszyklus der EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. 
Die europäischen Mitgliedsstaaten werden den Zustand ihrer 
Meere bewerten und es wird sich zeigen, ob die geschaffenen 
Maßnahmen zum Schutz der Meere ausreichend sind. 
Ein Teilaspekt dabei wird die stoffliche Belastung der Meeresumwelt sein. Vor allem in den 
Küstenmeeren, aber auch bis weit in die Nord- und Ostsee hinaus werden in Wasser, 
Schwebstoff und Sediment Schad- und Nährstoffe gemessen, die durch Industrie, Landwirt 
schaft und Verkehr frei gesetzt werden und über die Flüsse und Atmosphäre in die 
Meeresumwelt gelangen. Einige dieser Stoffe sind giftig oder erbgutverändernd und reichern 
sich in der Umwelt an, andere sind nach heutiger Einschätzung harmlos. Wir kennen 
inzwischen viele dieser Verbindungen, aber nicht alle, zumal durch die Industrie ständig 
neue Verbindungen entwickelt werden. Durch unsere jahrzehntelangen Messreihen wissen 
wir, wie sich viele Stoffe ausbreiten, ob die Belastung zunimmt oder ob politische 
Maßnahmen zum Schutz der Umwelt erfolgreich sind und die Belastung zurückgeht. 
Schadstoffbelastete Schwebstoffe, die mit dem abfließenden Wasser transportiert werden, 
sedimentieren in Flüssen und Flussauen und werden manchmal Jahrzehnte dort abgelagert. 
Erst Extremereignisse wie das Elbehochwasser mischen diese „stillen Speicher“ auf. Die 
Stoffe werden remobilisiert und den Flusslauf entlang transportiert, zum Teil bis ins Meer. 
Schon bei dem Elbehochwasser im Jahr 2002 beobachteten wir, dass Nebenprodukte aus 
der Herstellung von Pestiziden, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr im Einsatz sind, mit 
der Flutwelle in die Deutsche Bucht gelangten. Grund genug, auch bei dem jüngst 
zurückliegenden Hochwasser der Elbe im Juni 2013 genau hinzuschauen. 
Das auf die Überwachung der stofflichen Belastung unserer Meere hoch spezialisierte 
chemisch-analytische Labor des BSH und die messenden und modellierenden Sachgebiete 
der Ozeanographie führten begleitend zum Hochwasser umweltchemische und physikalische 
Untersuchungen durch. Erste Ergebnisse veröffentlichte das BSH bereits Anfang 2014 in 
einem Zwischenbericht. Mit dem nun vorliegenden Abschlussbericht werden die 
durchgeführten Untersuchungen umfassend dokumentiert und die Einzelergebnisse zu 
stofflichen Belastungen, physikalischen Untersuchungen und Ausbreitungsmodell 
rechnungen integriert und bewertet. 
Stoffliche Wirkungsschwellen wurden in der Deutschen Bucht nicht überschritten. Heute 
wissen wir durch unsere Untersuchungen, dass diesmal die hochwasserbedingte zusätzliche 
stoffliche Belastung der Nordsee überschaubar blieb. 
cXtoU 0 Q'JLfa 
Monika Breuch-Moritz 
Präsidentin des 
Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie
	        
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