2009/2010
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Schifffahrtsverhältnisse
An der deutschen Nordseeküste wurde die große
Schifffahrt auch im letzten Eiswinter nicht
wesentlich behindert, Behinderungen traten vor
allem im nordfriesischen Wattengebiet und auf
der Unterelbe auf. Im Hafen Hamburg wurde das
Eis ständig gebrochen und die Schiffe erhielten
Unterstützung bei Bedarf. Der Hafen Tönning war
vom 9. Januar bis 3. März geschlossen. Die
Schifffahrt in den westlichen inneren Fahrwas
sern an der deutschen Ostseeküste musste nur
an einigen Tagen unterstützt werden, z. B. im
Fahrwasser nach Wismar. Größere Probleme
bereitete das Eisvorkommen in den Küstenge
wässern Vorpommerns. Die Schifffahrt zu den
Häfen Stralsund, Greifswald, Greifswald-Lade
bow und Wolgast sowie der Fährverkehr zu Hid
densee verlief in den aufgebrochenen Fahrrinnen
und wurde vom Mehrzweckschiff ARKONA sowie
vom Seezeichenschiff GÖRMITZ und dem Ton
nenleger RANZOW unterstützt. In der Zeit zwi
schen 4. und 25. März wurde die Durchfahrt zu
den Häfen im Greifswalder Bodden und Stral
sund nur für die Schiffe mit Maschinenleistung
von mindestens 1000 kW empfohlen. Die Nord
zufahrt nach Stralsund, der südliche Peenestrom,
der Peenefluss und das Kleine Haff wurden im
Zeitraum von Anfang Januar bis Ende März für
die Schifffahrt geschlossen, was in diesen
Gewässern bereits in mäßigen Eiswintern ganz
normal ist.
Eisverhältnisse in der Nordsee, im
Skagerrak und Kattegat
An der niederländischen Nordseeküste kam
lockeres dünnes Eis nur an wenigen Tagen im
Januar und Februar vor. Im Umfjord an der däni
schen Küste bildete sich bereits Ende Dezember
in geschützten Bereichen Eis, das im Verlauf des
Januars zu einer Festeisdecke zusammen fror
und erst in der dritten Märzdekade vollständig
verschwand; die Eisdicke erreichte Werte von
20-40 cm.
Im Skagerrak hatte es zuletzt im Winter 1995/96
nennenswerte Vereisungen mit Behinderungen
für die Schifffahrt gegeben. Im Winter 2009/10
wurden kleinere Fjorde an der norwegischen
Küste von Anfang Januar bis Ende März vollstän
dig mit Eis bedeckt, einige wenige davon wurden
für die Schifffahrt geschlossen. Die Eisdecke
konnte ungestört bis über 50 cm wachsen. Im
Fahrwasser nach Kristiansand und im Oslofjord
traten zeitweise bedeutende Mengen von Eis auf.
Navigation conditions
On the German North Sea coast, commercial
coastal navigation in the North Sea was hardly
obstructed by ice during the past ice winter.
Obstructions occurred particularly in the North
Frisian tidal flats and in the Lower Elbe. In the
port of Hamburg, the ice was continually broken,
and assistance was provided to ships as
required. The harbour of Tönning was closed
from 9 January to 2 March. In the inner naviga
tion channels of the western German Baltic
coast, ships needed assistance only on a few
days, for example in the approach to Wismar. Ice
caused some problems in the coastal waters of
Vorpommern. Ships bound for the harbours of
Stralsund, Greifswald, Greifswald-Ladebow and
Wolgast, as well as ferry traffic to the island of
Hiddensee used channels broken by the multi
purpose vessel ARKONA, the service vessel
GÖRMITZ, and the buoy tender RANZOW. In the
time from 4 to 25 March, warnings were issued
recommending that only vessels with a propul
sion power of at least 1,000 kW should navigate
the channels leading to harbours in the Bight of
Greifswald and to Stralsund. The northern
approach to Stralsund, the southern part of
Peenestrom, the river Peene, and Kleines Haff
were closed to shipping in the time from early
January to the end of March. This is quite normal
for this area even in moderate ice winters.
Ice conditions in the North Sea, Ska
gerrak, and Kattegat
On the Dutch North Sea coast, loose thin ice
occurred only on a few days in January and Feb
ruary. In the Limfjord in Denmark, ice formed at
the end of December in some sheltered areas. In
the course of January, this ice developed to a
solid fast ice cover the last remnants of which
melted as late as the third decade of March. Ice
thicknesses ranged from 20-40 cm.
In the Skagerrak, the last winter with major ice
formation and obstructions to shipping was
1995/96. In the winter of 2009/10, some small
fjords on the Norwegian coast were completely
covered with ice from early January to late
March, and a few of them were closed to ship
ping. Left undisturbed, the ice cover in places
reached thicknesses over 50 cm. Major quantities
of ice occurred temporarily in the navigation
channel to Kristiansand and in the Oslofjord. In