126
Berichte des BSH
Zum Abschluss wurden die Ergebnisse der ein
zelnen Messstationen in einem Diagramm darge
stellt. Hierbei stellte die y-Achse die Eisdicke dar
und die x-Achse die Wurzel der Kältesumme. Die
Quadratwurzel ist die beste Form die Problema
tik zu visualisieren.
Auch hier gab es wieder unterschiedliche Dar
stellungsmethoden. Einmal wurden nur die wirk
lich gemessenen Eisdicken dargestellt. In ande
ren Graphen flössen die gemessenen Werte und
die gemittelten Werte mit ein. Bei der dritten Dar
stellung sind die gemessenen Werte und die
manuell hinzugefügten Eisdicken enthalten, vgl.
Beispiele in der Abbildung 4.5.
Letztlich wurde zu jeder der einzelnen Darstel
lungsmethoden der Korrelationskoeffizient ermit
telt, um die Genauigkeit und die Verteilung der
Messwerte genauer abschätzen zu können.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine Vorher
sage der Eisdicken bei Seestationen sehr viel
schwieriger ist als bei Stationen, die in geschütz
ten Bereichen liegen. Vor allem lässt sich bei den
Seestationen eine starke Streuung der Mess
werte erkennen, zumal hier nur sehr wenige
Daten vorliegen. So kann es Vorkommen, dass
die Eisdicken trotz steigender Kältesumme
abnehmen, was auch auf wechselnde Windver
hältnisse zurückzuführen ist. Diesbezüglich ist
auch zu erwähnen, dass in dieser Arbeit aus
schließlich der Zusammenhang zwischen Eis
dicke und Kältesumme bzw. Lufttemperatur
betrachtet wurde, andere Einflüsse wie Wind
oder Schneebedeckung wurden nicht berück
sichtigt. In geschützten Bereichen sind durchaus
lineare Zusammenhänge und verwertbare Ergeb
nisse vorhanden. Dabei steigt die Kurve zunächst
steil an, die Steigung wird langsamer mit höher
werdenden Kältesummen. Die Streuung ist hier
aufgrund sehr guter Messwerte und häufig auf
tretendem Eis nicht sehr groß. Die Werte der Käl
tesummen, die zur Eisbildung gebraucht werden,
fallen hier sehr viel niedriger aus als bei den See
stationen. Allerdings kann es in Hafenstationen
aufgrund des Schiffverkehrs dazu kommen, dass
zur Eisbildung höhere Kältesummen notwendig
sind als in schiffverkehrsfreien Gebieten. Außer
dem kann festgestellt werden, dass der Anstieg
des Graphen stärker ist, je später es zur Eisbil
dung kommt. Diese Tatsache ist vor allem bei
Seestationen zu beobachten. Weiterhin sind die
westlichen Gebiete länger eisfrei, was auf den
Einfluss des wärmeren und salzreicheren Was
sers der Nordsee zurückzuführen ist.
Finally, the results of the individual measurement
stations were illustrated in a graph. Here, the
y-axis represents ice thickness and the x-axis
represents the root of the cold sum. The square
root is the best way to visualise the problem.
Here, too, various methods of illustration apply.
One graph shows only the actually measured ice
thickness values. Other graphs include both the
measured and the averaged values. The third
graph gives the measured values and the manu
ally added ice thickness values (of. examples in
Figure 4.5).
Ultimately, the correlation coefficient for each of
the individual illustration methods was calculated
in order to arrive at a more precise estimation of
accuracy and distribution of measured data.
Principally, it can be said that prediction of ice
thickness is far more difficult for sea stations than
for stations located in sheltered areas. In particu
lar, sea stations reveal a strong scattering of
measured data, especially since only very sparse
data is available here. It thus can happen that ice
thickness decreases in spite of an increasing cold
sum, which can be traced back also to changing
wind conditions. In this context it must be men
tioned also that this study exclusively focused on
the correlation between ice thickness and cold
sum or, rather, air temperature; other influences
such as wind or snow coverage were not taken
into consideration. Sheltered areas definitely dis
play linear correlation and applicable results.
Here, the upward curve is very steep initially and
then the gradient slows down with increasing
cold sums. Because of very good measured data
and frequently occurring ice, scattering is not
very high here. The cold sum values needed for
ice formation are much lower here than in the
case of sea stations. However, shipping traffic in
harbour stations can necessitate higher cold
sums for ice formation to occur than in areas free
of shipping traffic. Moreover, it can be stated that
the graph gradient is stronger the later ice forms.
This fact can be observed in particular at sea sta
tions. Also, the western regions remain ice-free
for longer, which can be traced back to the influ
ence of warmer and saltier water from the North
Sea.