Bundesanstalt für
Gewässerkunde
Seite 7
Veranstaltungen
7/2013
Für numerische Simulationsmodelle werden besondere Anforderungen an bathymetrische
Approximationen gestellt. Die Berechnungspunkte in numerischen Simulationsmodellen sind
in der Regel Repräsentanten für einen Bereich und nicht die Tiefe an der Stelle selbst. Diese
Tatsache erfordert komplexe Integrationsprozesse auf den zugehörigen Voronoi-Regionen
des Berechnungspunktes.
3.3 Bathymetrische Analysen
Einfache Analysen, wie beispielsweise die Identifikation von Erosions- und Sedimentations
bereichen, lassen sich durch Differenzbildung von quasi-synoptischen Bathymetrien bestim
men. Ergänzt werden können diese Analysen durch funktionalanalytische Betrachtungen der
Zeitreihen der Tiefenentwicklung an jedem Punkt des Untersuchungsraumes. Auf der Grund
lage dieser Zeitreihen können morphologische Parameter, wie Tiefenänderungen (dz/dt) oder
der "morphologische Raum" (z max -z min ), abgeleitet werden.
Des Weiteren lassen sich auf der Basis volumetrischer Analysen beispielsweise Aussagen
zum Wachstum der Watten in der Deutschen Bucht ableiten. Die Datenbasis der bathymetri-
schen Komponente lässt darauf schließen, dass das Watt (hier definiert als der Bereich zwi
schen -2m und 2m [NHN]) in den letzten 15 Jahren im Mittel um 0,74 cm/a wächst.
01
Abbildung 4: Entwicklung der Wattflächen und -volumen in der Deutschen Bucht
(Bezugshorizont: -2m bis 2m [NHN];
die Karte rechts unten zeigt die Fläche, die als Wattfläche interpretiert wird)
4. Sedimentologische Komponente des Funktionalen Bodenmodells
Die sedimentologische Modellkomponente beschreibt die Eigenschaften des Oberflä
chensediments am Meeresboden in Form der Korngrößenverteilung, Porosität und des orga
nischen Anteils. Die Korngrößenverteilungen werden im Funktionalen Bodenmodell als
Summenkurven, in einer logarithmischen Skala entsprechend ihrer Auflösung, gespeichert.