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DEWI MAGAZIN NO. 44, FEBRUARY 2014
measurement locations the upper limit in turbulence cat
egory A was exceeded two to four times (see Tab. 2,
Fig. 4).
For example at 100 m height, which is a typical hub height
of offshore wind turbines, at FIN03 the wind speed
increased from 23 m/s to 37 m/s within 10 minutes (Fig. 2)
which equals to 14 m/s per 10 minutes. Such a sudden
increase of wind speed could lead to serious loads on
rotor, drive train or wind turbine structure of a nearby
wind turbine (e.g. at wind farm DanTysk which is under
construction and in short distance to FIN03) if it was not
operating in save mode yet after a shut down due to
storm. The change of wind direction of ca. 70° from 220°
to 290° observed at the same time could also pose a tre
mendous challenge to the yaw drive in the nacelle of a
wind turbine.
This shows the necessity for ongoing discussion of stan
dards due to current research results.
Acknowledgement
This article was produced within the research project
"FINO-Wind" which is supported by the Federal Ministry
for the Environment, Nature Conservation and Nuclear
Safety and Projektträger Jülich. The objective of the
research project is the development of standardizations
for the analysis of the meteorological measurements at
FINOl, 2 and 3. This is to ensure on the one hand a better
comparability of the data of the three platforms as well as
a consistent archiving in the BSH FINO database. On the
other hand the results of the wind speed measurements
shall be compared with regard to the wind climates in the
North and Baltic Sea. If applicable, suggestions for the
adjustment of the technical measurement system and the
data analysis shall be developed.
For more information see www.dwd.de/fino-wind.
Literatur
[IEC61400-1] IEC 64100-1 International Standard Wind turbi
nes - Part 1: Design requirements.
[DWD 2013a] Deutscher Wetterdienst: Orkantief CHRISTIAN am
28. Oktober 2013, www.dwd.de, Stand:
13.11.2013.
[DWD 2013b] Deutscher Wetterdienst: Orkantief XAVER über
Nordeuropa vom 5. bis 7. Dezember 2013,
www.dwd.de, Stand: 30.12.2013.
[DWD Wetterlexikon] www.dwd.de, Stand: 20.01.2014.
Position FIN03 insgesamt weniger sprunghaft aus, d.h. mit
wesentlich weniger abrupten Windgeschwindigkeits- und
Windrichtungsänderungen. Xaver wies allerdings eine
wesentlich längere Wirkdauer auf, mit Windgeschwindig
keiten von deutlich über 30 m/s (im 10-Minuten-Mittel auf
100 m Flöhe), die über Zeiträume von mehreren Stunden
anhielten. Der Wert von 25 m/s wurde sogar während einer
Dauer von mehr als 24 Stunden überschritten (Abb. 2).
Dies, zusammen mit der vorherrschenden nordwestlichen
Windrichtung, hat zu den z.T. sehr schweren Sturmfluten an
der deutschen Nordseeküste geführt. Die maximal erreich
ten Windgeschwindigkeiten während dieses Orkans lagen
auf der Position FIN03 nur unwesentlich unter denen von
Christian. Laut Aussage des Betreibers hat FIN03 beide
Stürme ohne nennenswerte Schäden überstanden.
Wasserstand und Seegang
An den Nordseeplattformen FINOl und FIN03 hat der
Orkan Christian im Vergleich mit normalen Tiden für einen
ca. 0,5 m - 1 m höheren Wasserstand gesorgt (Abb. 3). Die
Dauer des Orkans betrug aber nur einen kompletten Tiden
zyklus, so dass die nächsten Gezeiten wieder reguläre Was
serstände zeigten. In der Ostsee (FIN02) führte der starke
Wind aus westlichen Richtungen zu einem kurzzeitigen Nie
drigwasser.
An der FINOl erreichte der Seegang am 28. Oktober 2013
kurz nach 12 UTC Werte von knapp über 6 m signifikanter
Wellenhöhe (Fl s ) und über 10 m maximaler Wellenhöhe
(H M ax)- A n der FIN03 traten die höchsten Wellen etwas
später, gegen 13:50 UTC auf. Hier erreichte Fl s 5,3 m und
FI Max knapp 8 m. An der Plattform FIN02 wurden um 17:30
UTC für die Ostsee hohe Werte von 4,1 m Fl s und 6,3 m FI Ma)(
gemessen. Der Orkan Christian bildete, trotz der extrem
hohen Windgeschwindigkeiten, aus ozeanographischer
Sicht kein Extremereignis.
Die an der Nordsee gemessenen Wasserstands- und See
gangsdaten, die der Orkan Xaver mit sich brachte, zeigen
ein anderes Bild. Der Zeitraum, über dem der Sturm in der
Deutschen Bucht tobte, war mit zweieinhalb Tagen deut
lich länger. Der Wasserstand erhöhte sich über mehrere
Tiden, da das Wasser bei Ebbphasen nur noch geringfügig
nach Westen abfließen konnte. An den Stationen FINOl
und FIN03 war der Wasserstand bei Ebbe in der Nacht vom
5. auf den 6. Dezember deutlich höher als normalerweise
die Flochwasser. An der Nordseeküste liefen extreme
Sturmfluten auf. Auch der Seegang baute sich über mehre
re Tage auf und erreichte gemessene Werte von knapp
10 m Fl s und 16 m FI Ma)( an der FINOl. An der FIN03 wurden
Wellenhöhen von 9,1 m Fl s und 13,5 m FI Ma)( gemessen.
Auswirkungen auf Windenergieanlagen
Für den Betrieb von Windenergieanlagen offshore sind
Kenntnisse über die Belastungen wie z.B. durch Turbulenz,
die auf die Anlagen wirken, unerlässlich. Als Richtlinie für
die Belastungen auf die die Anlagen ausgelegt sind, wird
die IEC 61400-1 [IEC61400-1] verwendet. Im Folgenden
wird dargestellt, ob und wie oft die Turbulenzintensitäten
bei den hier betrachteten Stürmen Christian und Xaver die
Grenzen der Turbulenzklassen in der lEC-Norm überschrit
ten.