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Full text: Blau ist die Hoffnung

Geodatenmanagement — 06-2013 — HN 95 
ten. Der betreffende Absatz der Stellungnahme 
der Bundesregierung bringt es auf den Punkt: 
»Um eine langfristige Nachhaltigkeit der Da 
tensysteme für die Meeresgebiete zu erreichen, 
reicht es nicht, nur die beiden Systeme EMOD- 
net und COPERNICUS zu betrachten. Richtlinien 
wie MSRL (Meeresschutz), WRRL (Wasser), FFHRL 
(Fauna-Flora-Habltat), HWRF (Hochwasserschutz) 
sowie die Übereinkommen OSPAR und HEFCOM 
müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Zurzeit 
müssen die Mitgliedsstaaten für alle genannten 
Richtlinien und Übereinkommen mehrfach Daten 
bereitstellen, obwohl es große Inhaltliche Über 
lappungsbereiche gibt. Das führt zu Mehrarbeit 
bei den Mitgliedsstaaten, die dringend abgestellt 
werden muss. Es Ist zwingend erforderlich, dass 
eine bessere Koordinierung auf europäischer und 
regionaler Ebene stattfindet. EMODnet könnte die 
zentrale europäische Datendrehscheibe für alle 
genannten Richtlinien und Übereinkommen Im 
Meeresbereich werden, müsste sich dafür aber 
technisch und Inhaltlich weiterentwickeln bzw. 
ändern, um so die spezifischen Anforderungen, 
die sich z. B. durch Berichtsprozesse zu rechtlichen 
Regelungen ergeben, berücksichtigen zu können. 
Bisher hat die EU hauptsächlich In Form von 
Projekten gearbeitet. Dies Ist sicherlich eine gute 
Möglichkeit, um die benötigten Grundsysteme 
aufzubauen, hat aber den Nachteil, dass die Res 
sourcen Immernurfürelnen bestimmten Zeitraum 
zur Verfügung stehen und dass man es mit ständig 
wechselnden Partnern zu tun hat, abhängig da 
von, wer die jeweilige Ausschreibung gewonnen 
hat. Um Systeme wie EMODnet und COPERNICUS 
langfristig und nachhaltig zu betreiben, werden 
Inhaltliche Konzepte und sich daraus ergebende 
technische Konzepte und Strukturen auf europäi 
scher und regionaler Ebene benötigt. Auf EU-Ebe 
ne Ist eine Synchronisierung mit anderen Projek 
ten und Vorhaben, wie z. B. CISE, erforderlich, um 
hier Doppelentwicklungen zu vermelden und ggf. 
Synergien zu gewinnen.« 
Die Kommission hat eine zusammenfassende 
Interpretation aller eingegangenen Beiträge an 
gekündigt - ohne jedoch ein Datum für deren 
Veröffentlichung zu nennen. Der Umfang der den 
Mitgliedsstaaten dann vorzuschlagenden Aktivi 
täten wird vermutlich auch von den finanziellen 
Möglichkeiten der DG Mare abhängen. Immerhin 
hat der EU-Glpfel Im Februar 2013 beschlossen, 
dass die EU-Ausgaben In den kommenden sie 
ben Jahren Insgesamt bei maximal 960 Milliarden 
Euro liegen dürfen. Das Hegt deutlich unter dem 
ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommlsslon 
von 1,09 Billionen Euro und bedeutet letztlich 
eine Verkleinerung der Anteile der verschiede 
nen Ressorts. Ob dies Auswirkungen auf die ge 
meinschaftliche Entwicklung der europäischen 
Geodatenlnfrastruktur haben wird, werden die 
kommenden Monate zeigen. □ 
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