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,Wir verstehen immer Meer“ - die Meereskunde
Mäßiger Eiswinter in der Ostsee
Die Winter 2010/11 und 2011/12 gehören
trotz der Unterschiede im Wetterverlauf
und in der Eisentwicklung im Hinblick auf
die erzeugte Eismenge an den deutschen
Küsten zu den mäßigen Eiswintern. Sie
traten an der deutschen Nord- und Ost
seeküste in den letzten 50 Jahren mit einer
Häufigkeit von 34 bzw. 32 Prozent auf.
Der Winter 2010/11 begann sehr früh,
bereits Anfang Dezember. Es gab zwei für
die Eisbildung wichtige Kälteperioden: Die
erste erfasste fast den ganzen Dezember,
die zweite dauerte von Mitte Februar bis
Anfang März. Während der Tauwetter
periode dazwischen verschwand das Eis
an den deutschen Küsten vollständig. Im
Winter 2011/12 fing die Eisbildung erst
Ende Januar an, die einzige Kälteperiode
war kurz, aber sehr intensiv, sodass in der
um die Hälfte kürzeren Zeit fast die gleiche
Eismenge produziert wurde wie im Winter
2010/11.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass
klimatologische Aussagen nicht anhand
einzelner Winter gemacht werden können.
Aussagekräftig sind dagegen die Ergebnis
se der statistischen Auswertung der lang
jährigen Eisbeobachtungen. Sie werden ab
2012 vom BSH in einem Eis Atlas für die
westliche und südliche Ostsee über einen
Zeitraum von 50 Jahren (1961-2010)
dargestellt.