28 "Wir erforschen immer Meer" - Forschung und Entwicklung
„Wir erforschen immer Meer“
- Forschung und Entwicklung
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des BSH dienen der Weiterentwick
lung von Techniken und Methoden für die Fachaufgaben, die dem BSH obliegen. Die
Arbeiten, die auf den Schiffen, im Labor und an den Standorten durchgeführt wer
den, unterstützen die maritime Wirtschaft und die maritime Grundlagenforschung
vor allem durch lange Erfassungszeiträume und Datenreihen. Ihre Engagements
zielen darauf,
» die Dienste zur Gewährleistung von Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs
bestmöglich durchführen zu können,
» die Seefischerei und Seeschifffahrt mit der Bereitstellung neuer Forschungsergeb
nisse zu unterstützen,
» auf dem Gebiet des marinen Umweltschutzes den wachsenden Anforderungen bei
den Bestrebungen zur Reinhaltung des Meeres gerecht zu werden,
» die Unterstützung der Bundesregierung in meereskundlichen und meerestechni
schen Fragen zu gewährleisten und
» Vorsorge für die in Seenotfällen erforderlichen Such- und Rettungsdienste treffen
zu können.
Ein wesentlicher Teilbereich der Forschungsarbeiten des BSH im Jahr 2011 ist in
der Beschreibung der Forschungsarbeiten im Rahmen der Offshore Windenergie
enthalten. Aus anderen Aufgabenbereichen des BSH sind nachfolgend beispielhaft
einige Forschungsprojekte des Jahres 2011 aufgeführt.
Entwicklung einer F&E-Strategie
Das BSH hat in 2011 seine Forschungsakti
vitäten in einer sogenannten F&E-Strategie
zusammengefasst und das F&E-Berichtswe-
sen umgestaltet. Zukünftig wird das BSH im
jährlichen Turnus aktuelle F&E-Aktivitäten
ausweisen und einen Ausblick auf die zu
künftigen F&E-Felder und den F&E-Bedarf
geben. Damit legt das BSH eine wesentliche
und transparente Basis für den Dialog über
zukünftige Entwicklungen und Kooperationen
mit Ministerien, Fachbehörden und For-
schungseinrichtungen.
Wasserstandsvorhersagen werden
weiterentwickelt
Wasserstandsvorhersagen spielen für die
Sicherheit an den Küsten und auf dem
Meer eine wesentliche Rolle. Die Bedeu
tung ist nicht erst seit der verheerenden
Sturmflut in Hamburg vor 50 Jahren offen
sichtlich. Das BSH hat 2011 einen Proto
typen für ein neues Verfahren entwickelt,
mit dem nun auch Vorhersagen des Was
serstandsverlaufs (Kurvenvorhersagen)
für drei bis sechs Tage voraus berechnet
werden können. Grundsätzlich findet alle
15 Minuten für 30 Pegelstandorte an der
deutschen Nordsee eine Aktualisierung
statt.
Stürmische Wetterverhältnisse führten vor
allem im vierten Quartal 2011 zu relativ
vielen Sturmfluten. Insgesamt wurden für
13 Sturmfluten vom Wasserstandsvorher
sagedienst des BSH Warnungen heraus
gegeben. Zwölf Sturmfluten traten in der
Nordsee, eine in der Ostsee auf.
In der Ostsee gab es darüber hinaus drei
Niedrigwasserwarnungen. Die Schwer
punkte lagen im November und Dezember
des Jahres.