20 Im Zeichen der Energiewende - das Jahr 2011
Fische
Die Vermutung, dass sich die Fischbe
stände aufgrund des Fischereiverbots im
Windpark erholen und vom zusätzlichen
Nahrungsangebot profitieren, liegt nahe.
Ein verbindlicher Nachweis dieses län
gerfristigen Effekts konnte anhand der
Untersuchungen im ersten und zweiten
Betriebsjahr (2010 und 2011) jedoch noch
nicht gelingen. Erste Anzeichen sind den
Untersuchungen mit Stellnetzen zu ent
nehmen: Im Mai 2011 wurden mit 18 Arten
mehr Fischarten als im Vorjahr (14 Arten)
gefunden. Ob sich dieser Trend bestätigt,
werden die Ergebnisse der nächsten Jahre
zeigen.
Marine Säuger und Unterwasserschall
Schweinswale kommunizieren mit Klickge-
räuschen. Daher werden sie unterWasser
mit stationären Schweinswaldetektoren
(POD) sowie optisch von Flugzeugen und
Schiffen erfasst. Wissenschaftler konn
ten anhand der POD-Untersuchungen
nachweisen, dass die Tiere den Baustel
lenbereich während der schallintensiven
Rammung bis maximal 20 km Entfernung
meiden. In den Pausen zwischen den
Rammungen wurden vereinzelt Schweins
wale im Windpark gesichtet. Schweins
walzählungen im ersten und zweiten
Betriebsjahr (2010 und 2011) zeigen, dass
sich die Tiere im Bereich nördlich von
Borkum sowie rund um das Testfeld alpha
ventus vermehrt aufhalten. Ob sich dieser
Trend bestätigt, werden die Ergebnisse der
nächsten Jahre zeigen.
Der Unterwasserschall wird vor und
während der Rammarbeiten sowie im
Normalbetrieb der Anlagen mit auf dem
Meeresboden abgesetzten Hydrophonen
gemessen. Die aktuell durchgeführten
Messungen während des Normalbetriebs
der Windenergieanlagen zeigen, dass die
Betriebsgeräusche nur bis in eine Entfer
nung von maximal 100 m von Schweins
walen hörbar sind.
Zugvögel
Der Vogelzug wird im Testfeld mit Video-
und Wärmebildkameras sowie verschiede
nen Radargeräten untersucht. Die Unter
suchungen sollen aufzeigen, inwieweit die
ca. 150 m hohen Windenergieanlagen mit