Im Zeichen der Energiewende - das Jahr 2011 19
PLANUNGSPHASE
BAUPHASE
BETRIEBSPHASE
ml
Genehmigung
vom BSH
Voruntersuchungen
Baubeginn mit
der Umspannanlage
offizielle
Inbetriebnahme
ilit:
(ili
alle
12 WEA montiert
3. Jahr der Betriebsphase
Erste Beobachtungen
RAVE-Ökologie - Ökologische Be
gleitforschung bei alpha ventus
Ein besonderes Augenmerk legen das
BSH und die weiteren Projektbeteiligten
auf die begleitende Umweltforschung.
Dabei werden Auswirkungen von Offshore-
Windparks auf die Meeresumwelt unter
sucht. Mit den Ergebnissen der Forschung
wird der „Standard zur Untersuchung der
Auswirkungen von Offshore-Windenergie-
anlagen auf die Meeresumwelt“ evaluiert
und für künftige Planungen von Offshore-
Windparks fortgeschrieben. Das BSH
entwickelte ein Konzept zur ökologischen
Begleitforschung, das die in dem Standard
geforderten ökologischen Untersuchungen
um folgende Fragestellungen ergänzte und
damit methodische und auch ressourcen
schonende Synergieeffekte nutzt:
» Wie reagieren marine Säugetiere und
Rastvögel auf den Windpark bzw. kommt
es zu einem Habitatverlust?
» Welche Effekte entstehen durch Bau-
und Betriebsgeräusche auf marine
Säugetiere und Fische?
» Wird es eine Veränderung der benthi-
schen Gemeinschaft sowie der Fisch
fauna durch das eingebrachte künstliche
Hartsubstrat geben?
» Wird es Ausweichbewegungen oder
möglicherweise Kollisionen von Zugvö
geln mit Windenergieanlagen geben?
Vor, während und nach der Errichtung der
Windenergieanlagen führen Wissenschaft
ler ökologische Untersuchungen durch,
um den „Zustand ohne Windpark“ mit dem
„Zustand mit Windpark“ zu vergleichen.
Ergebnisse aus dem Bau- sowie den Be
triebsjahren 2010 und 2011 liegen inzwi
schen vor:
Bodenlebewesen (Benthos)
Im Nahbereich der Fundamente - damit
ist der Bereich bis max. 15 m Entfernung
definiert - beobachten Taucher auf dem
sonst feinsandigen Meeresboden eine
massive Muschelschillbedeckung. Die Ver
änderungen des Bodens als Lebensraum
des Benthos lassen bereits jetzt Änderun
gen der Artzusammensetzung erkennen.
Hartsubstratliebende Arten wie z. B. Ta
schenkrebs und Samtkrabbe siedeln sich
in hohen Anzahlen an. Auch der Bewuchs
an den Anlagen ist drei Jahre nach deren
Errichtung stark ausgeprägt. Arten wie
Miesmuscheln, Flohkrebse und Seenelken
sind dort verstärkt zu finden.