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Full text: 48: Öl im Meer - Risiken, Vorsorge und Bekämpfung

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Dispergatoren - Pro und Contra 
Abb. 2: Schematische Darstellung der 
Prozessvorgänge bei der Freisetzung von Öl in 
der marinen Meersumwelt (ITOPF 2002) 
Zunächst breitet sich Öl, das auf Grund seiner geringeren Dichte auf dem Wasser schwimmt, durch Wind, 
Wellen und Strömung oberflächlich aus. Rohöl ist ein Gemisch aus vielen unterschiedlichen organischen 
Verbindungen, der Hauptanteil besteht in Abhängigkeit der Viskosität des Öls aus verschieden langen Koh 
lenwasserstoffverbindungen. Diese können eine lineare, eine verzweigte oder eine ringförmige (zyklische) 
Struktur aufweisen. In Abhängigkeit von den physikalischen Eigenschaften und der Molekülgröße ver 
dunsten die kürzeren Kohlenwasserstoffe (n-Alkane und iso-Alkane ca. bis G13, cyclo-Alkane ca. bis G10). 
Somit kann ein nicht unerheblicher Anteil des freigesetzten Öls über die Atmosphäre verdunsten. 
Spreading 
Emulsification 
Evaporation 
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Spreading 
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Abb. 3: Schematische Darstellung der zeitlichen 
Abfolge der Prozesse nachdem Öl In die marine 
Meersumwelt gelangt Ist. Diese werden stark von 
den natürlichen Randbedingungen wie Klima- 
und Wetterbedingungen beeinflusst 
(ITOPF 2002) 
Durch die kinetische Energie von Wind und Wellen kann es zu einer natürlichen Dispersion des an der 
Oberfläche schwimmenden Öls mit dem Wasser kommen. D. h. aus der hydrophoben Ölphase werden 
kleine Öltröpfchen herausgelöst und temporär in der oberen Wasserschicht verteilt. Nur ein kleiner Teil des 
Mineralöls tritt durch Lösung in die wässrige Phase über oder wird durch physikalisch-chemische Prozesse 
degradiert. 
Bei einem Unfall gilt es zur Ölunfallbekämpfung zunächst die Situation zu entschärfen und eine potentielle 
Vergrößerung des Schadens zu verhindern, indem der direkte Ölausfluss gestoppt und die potentielle 
Gefahr einer Ausweitung der Verschmutzung durch sicheres Transferieren des noch nicht freigesetzten Öls 
verringert wird. Parallel zu den Maßnahmen an der Schadensstelle sind Anstrengungen zur Verringerung 
der bereits erfolgten Ölverschmutzung anzustellen, z. B. durch Aufnahme des Öls mittels Spezialgeräten. 
Auch kann eine Prüfung der Schadenslage ggf. ergeben, dass keine aktiven Ölbekämpfungsmaßnahmen 
durchgeführt werden sollten, um die Schäden für die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
	        
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