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Full text: Wasserstände bei Sturmfluten entlang der nordfriesischen Küste mit den Inseln und Hallingen

Die Küste, 76 (2009), 205-224 
217 
verbunden ist. Die Streuung der beobachteten Zeitdifferenzen nimmt jedoch mit steigenden 
Windgeschwindigkeiten zu. Ab circa 12 m/s muss mit abweichenden Eintrittszeiten von 
mehr als 60 Minuten gerechnet werden. Bei einer Drehung der Windrichtung von Süd nach 
Nord nimmt die Streuung der Zeitdifferenzen geringfügig ab. Insgesamt sind die Streuungen 
jedoch so groß, dass sich kein anwendbarer Zusammenhang ableiten lässt. 
2.3 Validierung 
Die Validierung der ermittelten Ansätze aus dem Zeitraum 1990 bis 2005 erfolgt anhand der 
beobachteten Tidehochwasserscheitelwerte vom 1.1.2006 bis 31.12.2006. Dabei wird dem 
astronomisch zu erwartendem Tidehochwasserzeitpunkt der gemessene Mittelwind zwei 
Stunden zuvor zugeordnet und anhand dieser Windgeschwindigkeit und Windrichtung der 
zu erwartende Windstau berechnet. Als Maß für die Güte der berechneten Windstauwerte 
wird die Differenz zwischen dem berechneten und beobachteten Windstau berechnet. Im 
Mittel unterschätzt das empirische Modell die Tidehochwasser um 7 cm bei einer mittleren 
Standardabweichung von 19 cm. Speziell die Sturmflut am 1.11.2006 führt zu hohen maxi 
malen Abweichungen an den einzelnen Pegeln. 
Die Verteilung des Fehlers für diesen sehr kurzen Vorhersagezeitraum von circa zwei 
Stunden zeigt die Schranken dieses Verfahrens deutlich auf (Abb. 9). Um den Vorhersage 
zeitraum zu verlängern können Windprognosen genutzt werden. In Abhängigkeit von der 
Qualität dieser Prognosen wird sich der Vorhersagefehler für die berechneten Windstauwerte 
vergrößern. Insbesondere bei kleinräumigen Tiefs, die rasch von West nach Ost über die 
Nordsee ziehen, bereitet die Anwendung empirischer Verfahren Probleme. Bei durch lang 
sam ziehende, großräumige Tiefs verursachten Sturmfluten ist es zuverlässig. 
Verteilung des Vorhersagefehlers 
-120 -105 -90 -75 -00 -45 -30 -15 0 15 30 45 
Vorhersage minus Beobachtung [cm] 
Verteilung des Vorhersagefehlers 
am Pegel Husum 
-120 -105 90 -75 60 -45 -30 -15 0 15 30 45 
Vorhersage minus Beobachtung [cm] 
Abb. 9: Verteilung des Vorhersagefehlers an den Pegeln Husum und Westerland 
Durch die zusätzliche Verwendung geeigneter numerischer Modelle gelingt es, den Vor 
hersagefehler deutlich zu reduzieren (Müller-Navarra, 2009). Im Allgemeinen ist zudem 
die Form der Häufigkeitsverteilungen des absoluten Vorhersagefehlers von numerischen 
Windstaumodellen (Müller-Navarra et ah, 2003) deutlich schmaler als die Form der in 
Abb. 9 gezeigten Verteilungen.
	        
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