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Full text: Jahresbericht 1913

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1913. 
1. die Kompaßorte schiffbaulich vorzubereiten, 
2. die Richtkraft am Kompaßort an Bord nach Möglichkeit auszugleichen, 
3. die Deviation und ihre Schwankungen durch Beobachtung unmittelbar 
festzustellen. 
Die Seewarte hat der ersten Forderung ihre besondere Aufmerksamkeit zu 
gewandt. Sie ist hierbei auf ein so förderliches Verständnis gestoßen, daß die 
Erzielung eines brauchbaren Ergebnisses nur eine Frage der Zeit sein kann. 
Die Deviationsjournale der Seewarte für ihre Mitarbeiter, die noch ganz im 
Sinne der ursprünglichen Idee weitergeführt wurden, werden seit dem 1. Januar 
1914 nicht mehr ausgegeben. Dafür werden dem von allen Schiffen zu führenden 
Deviationsjournal der Seeberufsgenossenschaft am Schluß einige Blätter für die 
jenigen Beobachtungen angefügt, die für die Überwachung der Mißweisung auf 
See Bedeutung haben. Auf diese Weise wird der Mitarbeit ein neues Ziel gesetzt: 
eine Betätigung am Seekartenwerk. Die Seewarte hofft und glaubt, daß, wenn 
eine Nachprüfung der in den Seekarten fortgeschriebenen Mißweisungswerte durch 
frische Beobachtungen auf See sich als notwendig herausstellt, die Handelsmarine 
im gegebenen Falle das Opfer an Zeit und Mühe nicht scheuen wird, das eine 
Beobachtung der Deviation im Vollkreise erfordert. 
Die Frage der Rosenteilung, die wieder einmal ihre Ringe zog, beschäftigte 
die Seewarte nur insofern, als sie zur Glättung der Bewegung ein weniges bei 
tragen konnte. 
Zu einem alten Erbe mußte Stellung genommen werden; zur Sammlung der 
Seewarte. Für eine Anstalt, die mit der rüstig fortschreitenden Schiffahrt mit 
gehen will, und die kein Lehrinstitut ist, bedeutet eine rückwärts schauende Samm 
lung, das Museum, eine drückende Last. Ohne den Gefühlen der Verehrung für 
den Begründer und die Gönner der Sammlung zu nahe zu treten, hat die Seewarte 
die Grundlage und Absicht der Sammlung mit ihren Aufgaben in Einklang gebracht. 
Die Sammlung ist in demselben Raume wieder aufgestellt worden, in dem sie 
zur Zeit Neumayers untergebracht war. Aber das, was aus Neumayers Zeit 
vorhanden ist, bildet nur den Rahmen für ein neues Bild. Dieses ist nun noch 
keineswegs fertig. Es ist zunächst wohl nur von einer bescheidenen Skizze zu 
sprechen. Aber die Seewarte selbst legt auch weniger Gewicht auf eine von 
vornherein vollendete Darbietung als auf die Entwicklungsfähigkeit des der Samm 
lung nunmehr zugrunde gelegten Gedankens. 
Dieser lautet: Ausstellung des Neuesten, Besten, Zweckmäßigsten auf dem 
Gebiete des nautischen Instrumentenwesens und auf verwandten Gebieten. Mit 
dieser Losung ist die Deutsche Seewarte an deutsche Instrumentenbauer heran 
getreten, die für die Handelsmarine in erster Linie in Betracht kommen, und hat 
die dankenswerte Beteiligung einiger Firmen gewonnen. 
Aber auch die Ausstellung von ausländischen und von Kriegsschiffs-Instru 
menten ist ins Auge gefaßt, um dem Streben nach Zweckmäßigkeit und Güte der 
Ausführung unter Vermeidung unwirtschaftlicher Wiederholung schon durchge 
arbeiteter Gedanken durch Darbietung ausgewählter Vergleichsobjekte zu dienen. 
Ferner gelangen außerhalb der eigentlichen Richtung der Sammlung auch Appa 
rate, die der wissenschaftlichen Erforschung der Atmosphäre und des Meeres 
dienen, zur Aufstellung. 
Für die Schiffahrt besonders wird im Laufe der Zeit die Neueinrichtung der 
Sammlung Nutzen bringen müssen. Denn bisher besteht für die Handelsmarine 
noch keine Stelle, bei welcher die subjektiven Anschauungen über die Mittel der 
ausübenden Navigation ohne Zwang zusammenströmen könnten, so daß unmittel 
bar zu erkennen ist, was gemeinsam ist und sein kann, und was verschieden ist 
und bleiben muß; was als errungen zu gelten hat, und was als Ansatz zu künftiger 
Entwicklung zu werten ist.
	        
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