Einleitung
Das vorliegende Heft enthält die vom Deutschen Hydrographischen
Institut im Jahre 1961 vorgenommenen Strommessungen im Bereich
der Nord- und Ostsee. Die geographische Lage der Stationen ist in
zwei Übersichtskarten wiedergegeben. Eine Ubersichtstabelle gibt für
jede dieser Stationen die Nummern, Koordinaten, die beim Auslegen
gelotete Wassertiefe, Meßdauer und Meßtiefe an. Die Zeit ist in
M. E. Z. gegeben, die Tiefen sind auf volle Meter abgerundet.
Die Strommessungen wurden mit dem auslegbaren, selbstregi
strierenden Schaufelradstrommesser des Deutschen Hydrographischen
Instituts durchgeführt. Die Prinzipskizze zeigt das Gerät während der
Messung. In dem Schwimmkörper von 160 kg Auftrieb dreht sich das
Schaufelrad proportional der Stromgeschwindigkeit. Die Umdrehungen
werden auf ein Zählwerk übertragen. Ein Magnetkompaß zeigt die
Stromrichtung an, in die der gesamte Strommesser durch die Leitfläche
eingestellt wird. Die Registrierung erfolgt photographisch in Zeit
abständen von 5 Minuten.
Die Differenzen der Umdrehungszahlen zwischen den aufeinander
folgenden Belichtungen werden mit Hilfe einer Eichtabelle in cm/sec
umgewandelt. Die so gewonnenen Geschwindigkeiten sind also Mittel
werte über 5 Minuten. Die mißweisenden Richtungen werden auf
1 Grad genau abgelesen und in rechtweisende Richtungen um
gewandelt. Die Richtungsangaben sind Einzelwerte zur Zeit der
Belichtung. Die Zeit der ersten und letzten Belichtung auf dem Film
wird an Bord vor Auslegen und nach Aufnahme des Strommessers
genau festgestellt. Dividiert man die um 1 verminderte Anzahl der
Belichtungen, erhält man den mittleren Zeitabstand zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Registrierungen. Die zeitliche Zuordnung des
n-ten Meßwertes erfolgt derart, daß der (n—l)-fache mittlere Zeit
abstand zum Zeitpunkt der ersten Belichtung addiert wird. Der
Schaufelradstrommesser ist im Fiat-Bericht 1 ) ausführlicher beschrieben.
Die Tabellen enthalten im linken Teil aus 5-Minuten-Werten
berechnete halbstündige Mittel des Stromes. Angegeben sind: Recht
weisende Richtung (R) in Grad, Geschwindigkeit des Stromes (v) in
cm/sec, sowie dessen Nord- und Ostkomponente (N und E) in cm/sec.
Die Mittelbildung erfolgte vektoriell. Im rechten Teil der Tabelle
sind die gleichen Größen für den Reststrom angegeben. Dieser wurde
ebenfalls aus den gemessenen 5-Minuten-Werten durch Bildung über
greifender Mittel über 24 h 50 m berechnet.
') Naturforschung und Medizin in Deutschland, 1939—1946, Bd. 18,
Geophysik, Teil II, S. 195 usw.