Römer, E.: Örtlich-periodisch auftretende Kabbelungen usw,
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züdöstlichen und südlichen Strömungen in den Monaten März, April und Mai
bemerkbar, und zwar zwischen 105° und 95° W an der Küste entlang bis südlich
des 15. Breitenkreises. Eben südlich des Golfs von Tehuantepec zeigt das ameri-
kanische Material in der resultierenden Wasserbewegung eine deutliche Kon-
vergenz von südöstlich und nordwestlich setzenden Strömungen. Ein
Ähnliches Bild ergibt sich wieder im Herbstvierteljahr September bis November
einschließlich.
Dem West Coast of Central America and U. S. Pilot von 1925 zufolge beginnt
der nach Süden fließende Kalifornische Strom zwischen Kap Corrientes und 10° N
allmählich nach Westen abzukurven und geht in den Nordäquatorialstrom über,
Um 10° N herum liegt auch das Gebiet, in welchem der Gegenstrom im allgemeinen
nach NO, Nord, NW und schließlich nach West umbiegt und ebenfalls den Nord-
äquatorialstrom speist, N
Dieser stromkundliche Überblick dürfte vorläufig genügen. In älteren und
neueren hydrographischen Arbeiten ist nun nachdrücklich auf zwei Erscheinungen
hingewiesen: auf die Kaltwasserflecke vor der Halbinsel Nicoya und vor dem
Golf von Tehuantepee. O0, Krümmel gibt beider Lagen geradezu unter 10° N,
30° W bzw. 14° N, 95° W an!) und wir sehen, daß das recht gut mit den mitt-
jeren Kabbelungsörtern der Tabellen 4 und 2 übereinstimmt (vgl. auch Tabelle 5:
Temperatursprünge der Südgruppe).
Schon L. Dinklage hat im Jahre 1874 in den „Briefen deutscher Kapitäne?)
von dem ‚nordöstlichen Papagayo berichtet, den er nördlich von 91/,° N an-
getroffen und als strammen Wind bezeichnet hat. Dieser erzeugt den Papagayos-
strom, der strahlenförmig aus der Papagayosbai heraussezt und Oberflächen-
wasser nach Westen drängt. Dinklage fand das Wasser in dem Papagayos-
strom bis zu 3° kühler als in dem Gegenstrom, der seiner Meinung nach das
von jenem hinweggeführte Wasser ersetzt.
In seiner sehr ausführlichen und gründlichen Untersuchung der „Oberflächen-
temperaturen und Strömungsverhältnisse des Stillen Ozeans“ hat C, Puls?) die
Wahrnehmungen und Überlegungen Dinklages verwendet und gelangt ebenfalls
zu dem Schluß, daß die Papagayotrift während der Wintermonate für die Ent-
stehung der vorerwähnten Kälteinsel verantwortlich ist. Im April soll nach
©. Puls der Papagayo sein Ende finden und im Mai nur ganz ausnahmsweise
vorkommen*). Das steht in gewissem Widerspruch zu der Beobachtungstatsache,
daß gerade im April und Mai die meisten Kabbelungen vorkommen (s. Tabelle 4).
G. Schott hat in seinem Werk über den Stillen Ozean auf der Temperaturkarte
für Februar bei 10° N, 90° W eine Kaltwasserinsel von <25° dargestellt®). Das
wird also durch die in Tabelle 5 gezeigten Temperatursprünge mit einem abso-
luten Niedrigstwert von 20.0° gut bestätigt (nach G. Schott ist im Mai der
Wärmeägquator nördlich von 10° N gewandert, vor unsern beiden Beobachtungs-
gebieten breitet sich eine Zunge sehr warmen Wassers aus, das weit seewärts
bis zum 115. Meridian vordringt). In der Mai-Karte der Oberflächentemperatur
des unten angeführten Buches findet sich nun auch an beinahe dem gleichen
Ort wie eben angegeben ein Flecken kühleren Wassers von <29°, 0, Krümmel
bemerkt*), daß jener Kaltwasserfleck sich „auffälligerweise“ wieder im Sommer
südwestlich Nicoya einstelle — obwohl dann die kühle Papagayotrift fehlt —
und ganz dem Gegenstrom angehöre. C. Puls, auf dessen Arbeit von Krümmel
besonders verwiesen wird, erwähnt in seiner Beschreibung der Stromverhältnisse
im März die „auffällige Kälteinsel“, die innerhalb der 28°-Isotherme wieder auf-
irete, vom Papagayo bewirkt, und Temperaturen von <23° aufweise.
V.
Für die südliche Zone ergibt sich nach der vorhergehenden Darstellung
im wesentlichen: erstens eine ständige Wasserbewegung nach Nordwesten, zweitens
das Auftreten des Papagayos im Winter. Von wann bis wann die Papagayo-
1) Handbuch der Ozeanographie 1910, Band II, Seite 633—49. — %) Hansa 1875, S. 56—58, —
3 Aus dem Archiv der Deutschen Scewarte, Hamburg 1895. — *) a. a. O., S. 29. — °) Geographie
es Indischen und Stillen Ozeans, Hamburg 1935, — 5) a. a. 0., S. 694.