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Full text: Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

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Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw, 1936, 
der Hauptfrontalzone und dem erwähnten Nachlassen der Bodenwestwinde — 
vorübergehend so gut wie erloschen ist, Im Raume zwischen den beiden 
Fronten vom 7. und 8. Oktober, innerhalb der mittel-nordatlantischen Polarluft, 
bzw. „Übergangsluft“, liegt ein relativ totes Feld. 
Nun aber stehen nahe dem Schnittpunkte des 30. Parallels mit dem 
50. Meridian die drei Luftmassen — echte Tropikluft, polarsubtropische 
Luft, frische Polarluft — im 
Begriffe, ein Dreimassen- 
eck zu bilden. Möglicher- 
weise ist es schon gebildet, 
a. h. die frische Polarluft ist 
schon auf die Rückseite der 
tropischen Zyklone gelangt. 
Wenn nicht, so ist jedenfalls 
das Strömungsfeld derart, daß 
die Bildung durch die Stoßrich- 
tung der Kaltluft rasch zu- 
standekommen muß. 
Werfen wir danach einen 
Blick auf Abb, 8, die Wetter- 
karte vom 9. Oktober! Ein 
mächtiges Sturmtief liegt süd- 
westlich der Azoren. Es weist 
nicht nur ein Zentrum von 
735mm mit Windstärken 10 
auf, sondern auch ein aus- 
gedehntes Druckfeld unter 
755 mm — eine wahrlich über- 
raschende Entwicklung! 
Von den Druckänderungskarten möge wenigstens die vom 8. bis 9. Oktober 
hier als Abb. 9 ausschnittweise Platz finden. Sie zeigt, daß der Luftdruck über 
einem großen Areal um 
mehr als 10mm in 24 Stun- 
den gefallen ist, maximai 
um mehr als 25 mm in 
der Gegend um 35° N-Br., 
35° W-Lg. In den vorauf- 
gegangenen 24 Stunden ist 
nur ein Druckfallgebiet von 
5 mm mit einem kleinen 
Zentrum von etwa 8 bis 
10 mm vorhanden gewesen, 
Wie man aus Abb. 8 
sieht, bestehen am 9, Ok- 
tober immer noch die drei 
Hochdruckgebiete, die schon 
am 7. zu erkennen waren 
(das mitteltemperierte hat 
westlich Spanien wieder einen 
geschlossenen Kern bekom- 
men). Die ihnen zugeord- 
hneten drei verschieden 
artigen Luftmassen sind 
etwa in der Art wie ge- 
zeichnet noch durch Fronten zu trennen, wenn sie auch in Nähe des Tiefdruck- 
zentrums schon verwirbelt sind. 
Die Situation des Dreimassenecks besteht also, im großen gesehen, am 
9, Oktober noch fort, und da bei der nun wirksamen Zirkulation die Polarluft
	        
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