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Full text: Zweites Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Kuhlbrodt, E.: Vergleich geschätzter Windstärken mit gemessenen Windgeschwindigkeiten usw. 21 
Prf. I, II und V wurden von West nach Ost gefahren mit dem vorherrschenden 
Westwind, wobei also der Fahrtwind den wahren Wind verminderte; hieraus 
könnte ein Einfluß abgeleitet 
werden dafür, daß in den höheren 
Breiten die Windstärken zu ge- 
ring geschätzt wurden, wie dies 
unser Vergleich zeigt. Doch 
von größerer Wirkung auf die 
Schätzung erwiesen sich die 
psychologischen Momente einer- 
seits der „Gewöhnung“ an ein 
charakteristisches Windsystem, 
anderseits der „Überschätzung“ 
bzw. „Unterschätzung“ bei Ände- 
rungen der Windgeschwindigkeit 
durch Fahrt in andere Wind- 
systeme. 
Wir hatten die Meteor-Kur- 
ven getrennt gemittelt nach Prf. I 
bis VI und VII bis XIV zunächst 
nur deshalb, weil bei Prf. VII 
bis XIV die Registrierung des “ 
Windes vollwertig war nach Geschwindigkeit und Richtung, bei Prf. I bis VI 
aber für die Auswertung die Schätzungen der Windrichtung herangezogen 
werden mußten. Fehler in Richtungs- 
Differenz der Ä uivalentwerte m von See von Schätzungen bedingen aber auch Fehler 
} y * + 
denjenigen der nfernationalen Vereinbarung 1926:  Deschwindioke N b CH SEE ee Daher 
ist. Eine Untersuchung hat gezeigt, daß 
eine solche Tendenz auch bei den 
Schätzungen auf dem Meteor besteht. 
Hat der wahre Wind eine große QGe- 
schwindigkeit relativ zur Schiffsfahrt, 
0.7 so wird eine etwaige Verfälschung durch 
412|408/-40814 LOGEL6 41 5 Richtungsschätzung zu sehr in den Fahrt- 
+07 | +04 Lu E12! 18 +37 wind unbedeutend Sein. „Abb. 3 CN 
+02 |L0.9 -+1.0/-475| 19'423 den Einfluß, wenn bei einer (wahren) 
1—02 +06 +2164-"54-18 +4: Windgeschwindigkeit, die nur wenig über 
—14| 00112 +11] 14/44. (oder gar unter) der Fahrtgeschwindig- 
7? |— 17 41.7! 40.6 (40.7) +4 keit des Schiffes liegt, statt der wahren 
8 1—25 +03 | 444 gtwa die scheinbare Richtung zum Kop- 
9 —28 — 54 3.6 peln genommen wird. BA = v, = Fahrt- 
2—6' +0.11--05 ı1 3-13 7-1.7:2-33 wind, CA = v, = scheinbarer (an Bord 
— Iühlbarer) Wind, CB = b,; = wahrer 
Wind. Statt 4% CAB fehlerhaft 4 C(’AB. In diesem Falle erhalte ich für die Ge- 
schwindigkeit des wahren Windes statt CB = v, jetzt C’B <CB, also zu kleine 
Werte in mps. Dies könnte erklären, warum bei der Mittel- 
kurve der Prf. I bis VI in Abb. 1, bei welchen mit den 
Schätzungen der Richtung gekoppelt werden mußte, den 
Bft-Werten 2 und darunter (Bft 2 etwa gleich der Fahrt- 
geschwindigkeit des Schiffes) relativ geringe Werte in mps 
entsprechen; der auffallende Schnittpunkt der Linien bei 
dem Werte Bft 2 — etwa 4 mps wäre danach nicht reell. 
Kritik der Messung der Windgeschwindigkeit 
auf dem Meteor, Bei der Gegenüberstellung der Vergleichs- 
kurven vom Meteor mit denen früherer Untersuchungen er- 
gab sich, daß in unserem Falle den geschätzten Bft-Graden 
höhere Geschwindigkeiten in mps äquivalent sind (Kurven liegen weiter 
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