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Full text: 150 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 2011

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| Gesamtdeutsche Entwicklung seit 1990 
Technik der Wegfall des Fotosatzes und der be- 
ichteten Seekartenoriginale durch die Computer- 
to-Plate-Belichtungstechnik und schließlich im Jahr 
2008 die Beschaffung einer modernen Vierfarben- 
Druckmaschine am Standort Rostock, mit der alle 
Möglichkeiten der digitalen Technik ausgeschöpft 
werden können. 
angegliederte Schiffsführungs- und Simulationsan- 
‚age (SUSAN) war, wo bereits vieles konzeptionell 
vorgedacht worden war. 
Als Schlüssel zum Erfolg hatte sich die Entwicklung 
eines geeigneten Datenstandards für ECDIS 
herausgestellt. Dies war das Ergebnis eines Erpro- 
bungsversuchs im Jahr 1988, in dem verschiedene 
‚Ander ihre Lösungen für eine Elektronische 
Seekarte an Bord eines norwegischen Forschungs: 
schiffes vorstellten. Keines der Geräte hatte Ge- 
brauch von dem zuvor von der IHO verabschie- 
deten Datenstandard gemacht; er hatte sich für 
die für ECDIS vorgesehenen Aufgaben schlicht 
als unbrauchbar erwiesen. Initiiert vom damaliger 
Abteilungsleiter Horst Hecht und Prof. Jens Fröse 
von der Fachhochschule Hamburg machte sich 
das Team aus SUSAN und DHI unter Leitung von 
Gert Büttgenbach daran, einen tragfähigen und 
zukunftsorientierten Datenstandard zu entwickeln. 
Dem DHI hatte das Verkehrsministerium zuvor eine 
personelle Verstärkung in Form einer Projektgruppe 
bewilligt - schon in jener Zeit ein nicht alltäglicher 
Glücksfall. So konnte das DHI bzw. ab 1990 das 
BSH sowohl substantielle Beiträge zum neu entste- 
henden Datenstandard liefern als auch die Ergeb- 
nisse von Erprobungen in die Gremien von IHO una 
IMO einbringen. 
Die Durchsetzung der Elektronischen Seekarte 
Die Entwicklung begann im Jahre 1984 mit einem 
Besuch des amerikanischen Ingenieurs Mortimer 
Aogoff im DH, bei dem er den Prototypen einer 
zlektronische Seekarte vorstellte. Man kann sagen, 
dass Rogoff der Erfinder der Elektronische Seekarte 
st; das von Ihm entwickelte Gerät demonstrierte auf 
das Überzeugendste ein neuartiges Navigations- 
system, in dem die Seekarte mit elektronisch 
eingespeisten Positionsdaten „mitfährt“ und das 
durch Überlagerung des Radarbildes die Aufgaben 
von Navigation und Kollisionsverhütung vereint. 
Allerdings wurde auch klar, dass es bis zu einem 
routinemäßigen Einsatz in der Seeschifffahrt noch 
ein weiter Weg war, auf dem Lösungen für die 
noch zahlreichen offenen Fragen gefunden werden 
nNussten. Als Ergebnis der Rogoffschen Erfindung 
wurden Forschungs- und Entwicklungsprojekte in 
mehreren Ländern, darunter auch in der Bundes- 
"epublik, sowie konzeptionelle Überlegungen in 
den internationalen Organisationen IHO und IMO 
angestoßen. Dem DHI (bzw. BSH) kam maßgeb- 
lich zugute, dass es die einzige Institution in der 
Welt ist, in die Hydrographie und die Prüfung und 
Zulassung von Navigationssystemen, unter einem 
Dach vereinigt sind. So waren DHI/BSH von Anfang 
an vorderster Front dieser Entwicklung beteiligt und 
wirkten ab 1988 aktiv an dem inzwischen gestarte- 
ten Forschungsprojekt des damaligen Bundesmi- 
nisteriums für Forschung und Technologie mit, das 
bereits unter dem inzwischen festgelegten neuen 
Namen „Electronic Chart Display and Information 
System“ (ECDIS) lief, Als besonderer Vorteil erwies 
sich, dass einer der Partner des Projektes die da- 
malige der ehemaligen Seefahrtsschule Hamburg 
Erste Borderprobung eines Elektronischen Seekartensystems 
mit Vektordaten im Oktober 1991 an Bord der Englandfähre 
Hamburg-Harwich: (v. I. n. r.) Adam Kerr (IHO-Präsident), 
Johannes Melles (BSH), Kapitän Günter Kullack (DFDS), Gert 
Büttgenbach (SUSAN)
	        
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