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Full text: 150 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 2011

150 Jahre amtliche deutsche Hydrographie | 57 
Tiefgang von nur 1,6 m und seinen zwei Booten 
besonders geeignet, in den sehr flachen Gebieten 
des Wattenmeeres und der Boddengewässer in der 
Ostsee eingesetzt zu werden. Die Vermessungs-, 
Wracksuch- und Forschungsschiffe (VWFS) ATAIR, 
NEGA und DENEB werden neben der eigentlichen 
Vermessung auch für Wracksuchaufgaben und für 
meereskundliche Messfahrten eingesetzt. Neber 
den jeweils sechzehnköpfigen Besatzungen haben 
sie Platz für jeweils sieben Eingeschiffte, die auf der 
Forschungsfahrten die wissenschaftlichen Arbeiten 
auf den Stationen ausführen. 
Vermessungsschiff KOMET 
Die Seevermessung konzentriert sich auf die 
Messung der Wassertiefe am Schiffsort - in den 
meisten Fällen erfolgt die Ermittlung als Einzeltiefen 
mit einem Vertikalecholot direkt unter dem Schiff. 
Zusätzlich verfügen die „Wega” und „Deneb“ je- 
weils über ein Fächerecholot, mit dessen Hilfe nicht 
nur die Tiefe senkrecht unter dem Schiff, sondern 
auch eine Vielzahl von Tiefen seitlich des Schiffs- 
körpers gemessen werden. Damit kann ein Streifen 
abgedeckt werden, der unter normalen akustischen 
3edingungen eine Breite des Sechsfachens der Tie- 
fe hat. Die Referenzposition des Schiffes als Bezug 
für die Tiefenmessungen wird heute ausschließlich 
nit globalen Satellitennavigationssystemen (GNSS) 
Destimmt. Seit wenigen Jahren geschieht dies auch 
dreidimensional mit hoher Genauigkeit, so dass die 
Höhe des Echolotschwingers nicht mehr nur mit 
Ailfe von Pegelmessungen bestimmt wird, sondern 
mit Hilfe der GNSS-Höhen, die durch Geoidmodelle 
5zw. durch eine ozeanographische Modellierung 
auf die Bezugsfläche, das Seekartennull, reduzier* 
werden. Für weitere Korrekturen der gemessenen 
Tiefen werden die Roll- und Stampfbobewegungen 
ınd die Geschwindigkeit des Wasserschalls ge- 
Nessen. 
Die gemessenen Daten wurden 1990 zwar bereits 
digital erfasst, die Auswahl der darzustellenden 
Tiefen und die Entwicklung der Tiefenlinien (aus 
1eutiger Sicht: „die Geländemodellierung“ erfolgten 
3D-Ansicht der Kadetrinne 
noch manuell. Inzwischen werden sie rein digital 
verarbeitet, wenn auch mit erheblichen interakti- 
ven Eingriffen. Die dafür zur Verfügung stehende 
Auswertesoftware CARIS GIS ermöglicht es, die 
zrgebnisse sowohl analog als Karte als auch digital 
n einer Datei zur Verfügung zu stellen. 
Wracksuche 
n der Öffentlichkeit wird die Wracksuche viel 
stärker wahrgenommen, als es ihrem Anteil an der 
Seevermessung entspricht. Das liegt sicherlich an 
dem Eindruck, es gehe hierbei um die Suche nach 
versunkenen historischen Schiffen und um Schätze 
auf dem Meeresgrund. So etwas kommt zwar vor, 
die Arbeit und die Zielsetzung sind jedoch ganz 
anders ausgerichtet. Das wird klarer, wenn man die 
Wracksuche zutreffender als die Suche und Unter- 
suchung von Unterwasserhindernissen beschreibt.
	        
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