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| Gesamtdeutsche Entwicklung seit 1990
Vorrangiges Ziel bei der Bildung der Außenstelle
war es, dass die Schifffahrtsaufgaben und -diens-
ie entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns
schnellstmöglich wirksam erledigt wurden. Dieses
Ziel konnte vergleichsweise zügig realisiert werden
Für die Schiffsvermessung wurden zwei Vermes-
sungsgruppen in Rostock eingesetzt, die zunächst
vor allem bei der Umschreibung der Messbriefe
nitwirkten. Für die Prüfung und Überwachung
ı1autischer Geräte wurde zusätzlich zur Außenstelle
zostock ein weiterer Aufsichtsbereich in Stralsund
eingerichtet. Das übernommene Vermessungsschiff
CARL FR. GAUSS und die Vermessungseinheit
MERCATOR/BESSEL setzten ihre geplanten Ver-
messungsarbeiten ohne Unterbrechung fort. Zudem
wurden 38 Seekarten des SHD übernommen, die
Seegebiete der früheren DDR, Polens und der Sow-
jetunion (Ostsee) abdeckten. Diese und andere vom
SHD herausgegebene Seekarten und nautischen
Veröffentlichungen wurden durch Ergänzungshefte
zu den „Nachrichten für Seefahrer“ berichtigt, damit
die damit ausgerüsteten Schiffe diese Unterlagen
zunächst weiter verwenden konnten. Alle 37 vom
SHD übernommenen Karten der deutschen Ostsee-
gewässer erschienen bereits ab September 1990
als gesamtdeutsche Ausgaben mit dem BSH-Logo
Damit war im Interesse der Schifffahrt ein reibungs-
oser Übergang gewährleistet. Das gleichzeitige
Einziehen der vormaligen BSH-Karten dieser See-
gebiete war ein Zeichen, das den neuen Rostocker
Mitarbeitern die hohe Wertschätzung ihrer fachli-
chen Arbeit signalisierte.
dere das Seekartenwerk betroffen: Bis 1993 wurden
die zunächst vom SHD übernommenen Seekarten
und Seebücher sowie der nautische Warn- und
Nachrichtendienst auf den BSH-einheitlichen
Gestaltungsduktus umgestellt. In Umsetzung des
Beschlusses der Unabhängigen Föderalismus-
Kommission vom 27. Mai 1992 zur Verlegung von
Bundeseinrichtungen in die neuen Bundesländer,
ca. 150 Stellen nach Rostock zu verlagern, ent-
schied sich die Leitung des BSH, dafür im wesent-
ichen die Abteilung „Nautische Hydrographie“
vorzusehen. Für das erforderliche Dienstgebäude
einschließlich der notwendigen Betriebsstätten,
Druckereieinrichtungen, Lager und Schiffsliege-
plätze wurde ein Neubau im Stadthafengebiet in
Aussicht genommen. Eine bedeutende Aufwertung
erfuhr der Standort Rostock durch die offizielle Ein-
ichtung als gleichberechtigter Dienstort des BSH
am 1. Juli 1994. Die Standortfrage des Neubaus
wurde 1996 zugunsten des Geländes der ehemali-
gen Neptunwerft an der Warnow nahe dem Stadt-
hafen entschieden.
Die Leitung der Außenstelle wurde in den ersten
Monaten von einem Hamburger BSH-Mitarbeiter
ausgeübt und die einzelnen Aufgabenbereiche
unmittelbar den Referaten und Sachgebieten der
Abteilungen in Hamburg unterstellt. Schon bald
aber wurde ein Rostocker Mitarbeiter mit der
Leitung beauftragt. Für die BSH-Mitarbeiter aus Ost
Jnd West begann nun eine Zeit der Angleichung
der Organisationsstrukturen, der Aufgabenerledi-
gung und der zu erbringenden Dienstleistungen. In
der nautischen Hydrographie war davon insbeson-
Das neue Dienstgebäude des BSH Rostock
in der Neptunallee im Bau