Skip to main content

Full text: 150 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 2011

Zwei nationale hydrographische Dienste - eine Aufgabe 43 
münde, Stralsund, Saßnitz und Wolgast geschaffen. 
Während dieses Jahrzehnts fanden einige Verän- 
derungen in der Aufgabenstellung und der Struktur 
des SHD statt: Das Seezeichenwesen wurde aus 
der Wasserstraßenverwaltung herausgelöst und 
als „Seezeichendienst der Ostsee“ 1952 dem SHD 
angegliedert, Unmittelbar darauf erfolgte die Tren- 
nung und Übergabe der Aufgaben der hydrome- 
teorologischen Beobachtung und Prognose sowie 
des Wasserstands- und Eisdienstes an das hydro- 
meteorologische Ostseeobservatorium bzw. an die 
Wasserwirtschaftsdirektion Küste-Warnow-Peene. 
Das 1952 gebildete Nautisch-Hydrographische 
Institut Berlin-Friedrichshagen wurde 1955 an das 
Amt für Technik übergeben. Mit der Angliederung 
des Institutes für Meereskunde an die Akademie der 
Wissenschaften 1960 war dieser Prozess der For- 
mierung und des Neuaufbaues des Seehydrogra- 
phischen Dienstes im Wesentlichen abgeschlossen. 
Bereits 1956 war der SHD in die Seestreitkräfte 
der gerade gegründeten Nationalen Volksarmee 
eingegliedert worden. Zu den bisherigen Hauptauf- 
gaben wie der Verpeilung der Küstengewässer, de! 
Bezeichnung der Seewasserstraßen mit schwim- 
menden und festen Seezeichen, der Schaffung 
eines allgemeinen Seekartenwerkes für die Nord- 
und Ostseegewässer, dem Kompensieren und 
Funkbeschicken - alles Arbeiten vorrangig für die 
zivile Schifffahrt — kamen nun auch die militärischen 
Aspekte der nautisch-hydrographischen Sicher- 
stellung von Handlungen der Seestreitkräfte hinzu. 
Dazu gehörten beispielsweise die Ausarbeitung der 
Küstenzwangswege, die Schaffung eines Systems 
der Sonderbefeuerung, die Entwicklung einheitli- 
cher Lagekarten sowie die Einführung des Funkna- 
vigationssvstems RYM für die Minenräumung. 
Die grenzüberschreitende fachliche Zusammenar- 
beit konzentrierte sich bis in die 70er-Jahre auf die 
östlichen Nachbarn Polen und Sowjetunion. 
Dies führte unter anderem zur Einführung des Erd- 
ellipsoids nach Krassowski als Grundlage für Navi- 
gationskarten und dem ambitionierten Vorhaben 
eines einheitlichen Seekartenwerkes für die See- 
kriegsflotten der Staaten des Warschauer Vertrages. 
Abweichend von den Zuständigkeiten ihrer west- 
deutschen Kollegen beim DHI zählte der SHD der 
DDR auch das Seezeichenwesen zu seinen Aufga- 
ben. In den 60er Jahren wurde eine umfassende 
Erneuerung des Schiffsbestandes mit der Indienst 
stellung neuer Tonnenleger (FPFREESENDORF 1962 
DORNBUSCH 1964, BUK 1969) und neuer Seezei- 
chenkontrollboote im Jahr 1968 durchgeführt. 
Tonnenleger BUK bei der Arbeit 
In diesem Zusammenhang wurde die Unterabtei- 
lung „Nautische Geräte“ im Jahre 1971 aus dem 
SHD mit ihrem Aufgabengebiet herausgelöst und 
ging in die Unterstellung der Rückwärtigen Dienste 
der Volksmarine über. Der SHD hatte somit folgende 
Grundstruktur: 
+ Unterabteilung Org./Planung/Ausbildung, 
» Unterabteilung Hydrographie, 
» Unterabteilung Seezeichen, 
» Unterabteilung Seekarten- und Bücherwerk, 
» Druckerei. 
Abgesehen von einigen kleineren organisatorischer 
Anpassungen änderte sich an diesem Zuschnitt 
der dem SHD übertragenen Aufgaben bis 1990 nur 
noch wenig.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.