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Full text: 150 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 2011

Zwei nationale hydrographische Dienste - eine Aufgabe | 37 
auf die europäischen Gewässer, das Mittelmeer, 
den Nahen und Mittleren Osten, den Nordatlantik 
sowie die Küsten Ostafrikas beschränkt. Weitere 
zinsparungen in den Herstellungskosten sollten 
zeit den 70er-Jahren mit der Einführung des Inter 
1ationalen Seekartenwerks erreicht werden, von 
dem man sich auch einen großen Nutzen für die 
oraktische Handhabung der Seekarten versprach. 
Zudem sollten in den 80er-Jahren erste rechnerge- 
stützte Verfahren helfen, die Herstellung effektiver 
zu machen, d.h. schneller und mit geringerem 
Personaleinsatz zu bewerkstelligen. 
Ablösung des Kupferstichs 
Schon Anfang der 40er-Jahre des 20. Jahrhunderts 
yurden im Seekartenwerk Versuche unternommen, 
den arbeitsintensiven Kupferstich durch lithogra- 
ohische Verfahren mit anschließendem Offsetdruck 
abzulösen. Der Stich einer Seekarte in Kupfer 
dauerte ca. ein ganzes Jahr. Hinzugerechnet wer- 
den musste noch mindestens ein halbes Jahr für 
den Kartenentwurf, der mit Tusche und Feder auf 
<arton gezeichnet wurde. Von den relativ weichen 
<upferplatten war dann nur eine begrenzte Anzahl 
‚on Abzügen auf Papier möglich, bevor der Stich 
zu „flach“ wurde. Auch die Korrektur dieser Platten 
war selbst noch mit Hilfe galvanischer Verfahren 
sehr aufwändig, insbesondere vor dem Hintergrund, 
dass für Seekarten das Qualitätsmerkmal „Aktuali- 
tät“ von besonderer Bedeutung ist. 
Hatte man in den letzten Kriegsjahren schon an 
ainigen Karten damit experimentiert, nur das relativ 
Jnveränderliche Landgebiet in Kupfer zu drucken 
ınd das sehr veränderliche Seegebiet im Offset- 
„erfahren nachträglich einzudrucken, ging es nach 
945 darum, den Kupferstich ganz abzulösen. Der 
Kartenentwurf wurde nun manuell auf transparen- 
'er Folie gezeichnet. Vorgefertigte Kartensymbole 
wurden auf diese nach Druckfarben getrennten 
'ransparenten Folien montiert, alle Linien wurden auf 
gesonderten Folien graviert und alle Teilentwürfe 
nit reprotechnischen Verfahren zusammenkopiert. 
Das Verfahren war immer noch aufwändig, ermög- 
ichte aber gegenüber dem Kupferstich viel höhere 
Auflagen und eine vereinfachte Fortführung des 
Kartenentwurfs. Für das Land- und Seegebiet 
<onnten erstmals die Druckvorlagen für die Farbflä- 
chen aus den vorher gravierten farbbegrenzenden 
Küsten- und Tiefenlinien zur besseren Übersicht 
ahne großen Aufwand erstellt werden. Mit diesen 
/erfahren war es möglich, den Herstellungsprozess 
ainschließlich Entwurf für eine neue Karte auf insge- 
samt ca. 300 bis 400 Arbeitsstunden einzugrenzen, 
die sich dann nur noch auf ein halbes Jahr verteilten 
‚ur 
Produktionsprozess mit Folien
	        
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