Skip to main content

Full text: 150 Jahre amtliche deutsche Hydrographie 1861 - 2011

34 | Zwei nationale hydrographische Dienste - eine Aufgabe 
Zür die Messung der Wassertiefen bis zu 50 m 
stand im 19. Jahrhundert nur das Handlot zur Ver- 
jügung, wobei zwei Mann (Lotgasten) während der 
Fahrt abwechselnd loteten. Bis 4 m kam außerdem 
aine Lotstange zum Einsatz. Mit dem Handlotungs- 
verfahren waren bei einer Wassertiefe bis 12 m pro 
Minute etwa 6 Tiefenmessungen möglich. Für Tiefen 
dis zu 200 m wurden Handwinden mit einem Meter- 
‘ad, für größere Tiefen besondere Lotmaschinen 
aingesetzt. In diesen Fällen musste die Fahrt des 
Vermessungsschiffes gestoppt werden, damit der 
Lotdraht ungefähr lotrecht verlief und die gelotete 
Tiefe genügend genau gemessen wurde. Eine 
Drahtlotung bis zu einer Tiefe von 3000 m dauerte 
atwa eine Stunde. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg 
<am in Deutschland die Entwicklung des ersten 
oarauchbaren Echolots zum Abschluss. Ein verbes- 
sertes Echolot kam erstmals auf dem Vermessungs- 
schiff „Meteor“ zum Einsatz, doch wurden neben 
den am Echolot abgelesenen Tiefen bei stillliegen- 
dem Schiff die kleine und die große Lucas-Lotma- 
schine (mechanische Tiefenmessung mit Klaviersai- 
'jendraht) verwendet. Verfahren zur Aufzeichnung 
der mit dem Echolot gemessenen Wassertiefen auf 
ainem Diagramm wurden bereits vor dem zweiten 
Weltkrieg erprobt, doch erst 1951/52 kam nach 
weiteren Verbesserungen diese neue Loteinrich- 
'ung auf dem Vermessungs- und Forschungsschiff 
„‚Gauss“ erstmals zum Einsatz. Die hiermit gewon- 
nenen Vermessungsergebnisse waren so gut, dass 
in den Folgejahren alle Vermessungsschiffe des DH 
nit Echolotschreibern ausgerüstet wurden. Später 
wurden modernisierte Vermessungsecholote ein- 
gesetzt, die mit Ultraschallfrequenzen von etwa 15 
bzw. 200 kHz arbeiteten. Die Lotfolge betrug etwa 
'0 pro Sekunde. Während der Fahrt des Schiffes 
wurde das Tiefenprofil auf Lotstreifen (Echogramm) 
registriert; die Tiefenwerte konnten zusätzlich digital 
Jespeichert werden. 
Im vordigitalen Zeitalter mussten sämtliche beob- 
achteten Messwerte einschließlich der von Hand 
Jeloteten Wassertiefen handschriftlich notiert 
werden. Erst mit der Einführung automationsfähi- 
ger Methoden (Decca, Echolot) nach dem Zweiten 
Weltkrieg wurde eine automatisierte Datenerfassung 
Nöglich. Man begann Anfang der 70er-Jahre nach 
der Indienststellung der „Komet“, die digitalisierten 
Jecca- bzw. Hi-Fix-Werte mit Hilfe eines sogenann- 
ten „Punchlogs“ zusammen mit der Uhrzeit auf 
Lochstreifen zu registrieren. Gleichzeitig wurde im 
Takt der Registrierung auf dem Echogramm eine 
„ 
Bm A 
A 
Ad 
Fr 
Me NE 
Ai 
Hab Hd 
an ru 
“ram 
A 
ar 
—_ 
D 
sa ME 2 
. re C Wr wm 
Lotrollenausschnitt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.