34 | Zwei nationale hydrographische Dienste - eine Aufgabe
Zür die Messung der Wassertiefen bis zu 50 m
stand im 19. Jahrhundert nur das Handlot zur Ver-
jügung, wobei zwei Mann (Lotgasten) während der
Fahrt abwechselnd loteten. Bis 4 m kam außerdem
aine Lotstange zum Einsatz. Mit dem Handlotungs-
verfahren waren bei einer Wassertiefe bis 12 m pro
Minute etwa 6 Tiefenmessungen möglich. Für Tiefen
dis zu 200 m wurden Handwinden mit einem Meter-
‘ad, für größere Tiefen besondere Lotmaschinen
aingesetzt. In diesen Fällen musste die Fahrt des
Vermessungsschiffes gestoppt werden, damit der
Lotdraht ungefähr lotrecht verlief und die gelotete
Tiefe genügend genau gemessen wurde. Eine
Drahtlotung bis zu einer Tiefe von 3000 m dauerte
atwa eine Stunde. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg
<am in Deutschland die Entwicklung des ersten
oarauchbaren Echolots zum Abschluss. Ein verbes-
sertes Echolot kam erstmals auf dem Vermessungs-
schiff „Meteor“ zum Einsatz, doch wurden neben
den am Echolot abgelesenen Tiefen bei stillliegen-
dem Schiff die kleine und die große Lucas-Lotma-
schine (mechanische Tiefenmessung mit Klaviersai-
'jendraht) verwendet. Verfahren zur Aufzeichnung
der mit dem Echolot gemessenen Wassertiefen auf
ainem Diagramm wurden bereits vor dem zweiten
Weltkrieg erprobt, doch erst 1951/52 kam nach
weiteren Verbesserungen diese neue Loteinrich-
'ung auf dem Vermessungs- und Forschungsschiff
„‚Gauss“ erstmals zum Einsatz. Die hiermit gewon-
nenen Vermessungsergebnisse waren so gut, dass
in den Folgejahren alle Vermessungsschiffe des DH
nit Echolotschreibern ausgerüstet wurden. Später
wurden modernisierte Vermessungsecholote ein-
gesetzt, die mit Ultraschallfrequenzen von etwa 15
bzw. 200 kHz arbeiteten. Die Lotfolge betrug etwa
'0 pro Sekunde. Während der Fahrt des Schiffes
wurde das Tiefenprofil auf Lotstreifen (Echogramm)
registriert; die Tiefenwerte konnten zusätzlich digital
Jespeichert werden.
Im vordigitalen Zeitalter mussten sämtliche beob-
achteten Messwerte einschließlich der von Hand
Jeloteten Wassertiefen handschriftlich notiert
werden. Erst mit der Einführung automationsfähi-
ger Methoden (Decca, Echolot) nach dem Zweiten
Weltkrieg wurde eine automatisierte Datenerfassung
Nöglich. Man begann Anfang der 70er-Jahre nach
der Indienststellung der „Komet“, die digitalisierten
Jecca- bzw. Hi-Fix-Werte mit Hilfe eines sogenann-
ten „Punchlogs“ zusammen mit der Uhrzeit auf
Lochstreifen zu registrieren. Gleichzeitig wurde im
Takt der Registrierung auf dem Echogramm eine
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Lotrollenausschnitt