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Full text: 70, 1942

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1942, 
Danach ist die Störung vom 5. Juli 1941 (Abb, 1) dem Verlauf der Vertikal- 
intensität entsprechend ein Beispiel für einen Nachmittagssturm. Die Hauptphase 
des Sturmes, die immer durch das charakteristische Absinken der Horizontal- 
intensität („Haupteinbruch“, HE) eingeleitet wird, beginnt bei einem Nachmittags- 
sturm in den Vormittagsstunden, In dieser Zeit ist dagegen die Vertikalintensität 
nur wenig bewegt, steigt dann an und wächst in den Mittags- und Nachmittags- 
stunden zu einem „über mehrere Stunden sich erstreckenden Nachmittags- 
maximum‘ an, Mit einer markanten „f“-Erscheinung (finis) wird ein solcher 
Nachmittagssturm häufig durch eine positive Zacke in H und ein kurzdauerndes 
Minimum in Z gegen 21 Uhr Lokalzeit beendet. Diese von Rössiger angegebenen 
Merkmale sind im Diagramm der Abb, 1 deutlich bestätigt. 
Im allgemeinen sind‘ die Sturmerscheinungen sehr viel komplizierter als in 
dem gezeigten Beispiel. Viele Großstörungen sind nach dem Ablauf eines Sturm- 
typs nicht beendet. Erfolgt anschließend ein neuer, oftmals sehr viel stärkerer 
Haupteinbruch der Horizontalintensität, so wird dadurch der Ablauf eines neuen 
Typs eingeleitet. Der Sturm vom 18./19, September 1941 (Abb. 2) ist nach dieser 
Auffassung von Rössiger eine Störung, die aus einem Nachmittagssturm und 
einer Nachtstörung zusammengesetzt ist. Nach Ablauf des Nachmittagssturms am 
18. September, gekennzeichnet durch das Z-Maximum von 12 bis 18 Uhr M.G.Z,, 
erfolgt um 19 Uhr M.G.Z. ein neuer Haupteinbruch, 
Im Gegensatz zu den Nachmittagsstürmen ist bei einer Nachtstörung eine 
„Koppelung der horizontalen und der vertikalen Intensität“ vorhanden. Das 
charakteristische Merkmal für eine solche Sturmerscheinung sieht Rössiger in 
dem muldenförmigen Absinken der Vertikalintensität während des Haupteinbruches 
vom Augenblick der geringsten Horizontalfeldstärke ab. Wie in vielen Fällen, 
so treten auch bei der dem Nachmittagssturm folgenden Nachtstörung am 
18./19. September 1941 (Abb, 2) solche mit Haupteinbrüchen gekoppelten Z-Mulden 
wiederholt auf (19, 23, 1 Uhr M.G.Z). Der Muldenbildung überlagert ist eine 
allgemeine Senkungstendenz der Vertikalintensität, die stets vorhanden, aber nicht 
immer so ausgeprägt ist wie in dem gegebenen Beispiel, - . 
Die Amplituden (Differenzen der Extremwerte) waren bei den Stürmen 
am 5, Juli 1941 am 18./19. September 1941 
in DD... 2° 35 inD... 3°16 
in H... 15387 in HH... 16187 
in ZZ... 732 in Z.. . 1219», 
Korrelation der Temperaturen von Berlin und Leipzig für die Zeit von 
1831 bis 1900 auf Grund von Jahrzehntemitteln der Monate und Jahre. 
Von Otto Meißner, Potsdam. 
Zusammenfassung: Bildet man für jedes Jahrzehnt der Reihe 1831 bis 1900 die Monatsmittel 
der Temperatur von Berlin und Leipzig und bestimmt die Korrelationen, so erhalten diese sehr hohe 
Werte. Bildet man dann die Korrelationen der Jahrzehntemittel, so erhält man geringere Werte, die 
auch einen jährlichen Gang zeigen, Auch über die Strenungen und einen Gang der Temperatur sind 
Ustersuchungen angestellt. 
1. Material. Unterlagen sind die ausführlichen Veröffentlichungen von Hell- 
mann*) über die Temperaturverhältnisse von Berlin und von Nägler?) über die 
von Leipzig. Es sind die sieben beiden gemeinsamen Jahrzehnte vof_ı 1831 bis 
1900 zugrunde gelegt?). Änderungen an den Zahlen sind nicht vorgenommen‘), 
2. Methode. Es ist folgendermaßen verfahren: Für jeden Monat wurden für 
jedes Jahrzehnt der Mittelwert und dessen Streuungen, diese aus rechnerischen 
Gründen auf Hundertstelgrad, berechnet und ebenso die Differenzen A nebst den 
aus den einzelnen Jahresdifferenzen gebildeten Streuungen. Dann sind die Mittel 
*) Hellmann, Das Klima von Berlin, II. Teil. Temperatur. Berlin 1910. (Veröffentlichung des 
Preuß, Meteorolog. Instituts.) — % W. Nägler, Statistik der Temperaturverhältnisse von Leipzig (1831 
bis 1935). Leipzig 1936. (Berichte der Math,-physikal, Klasse der sächsischen Akademie der Wissen- 
schaften, LXXXVIII Band. Sitzung vom 18, V, 1936.) — *) Hellmanns Werk geht von 1719 
(lückenlos erst von 1756) bis 1907, — 4) Jedoch fand sich bei Heltmann bei den Dezembermonaten 
an Druckfehler. der verbessert wurde.
	        
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