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Full text: 70, 1942

3 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1942. 
im Eis ist vorhanden (6), Schiffahrt vorläufig geschlossen (7), Schiffahrt hat 
aufgehört (8). Dadurch, daß bei einer Eismeldung zu einer Ziffer über die Art 
des Eises eine solche über die durch das Eis bewirkte Schiffahrtsbehinderung 
tritt, ist das wesentliche, was über das Eis wissenswert ist, mitgeteilt. Zwischen 
einer 31 und einer 33 der in Ziffern (s. eingeklammerte Zahlen) abgekürzten 
Meldungen besteht nämlich der Unterschied, daß zwar in beiden Fällen Treibeis 
gemeldet wird, im ersten Falle dieses aber so lose und weitläufig ist, daß es 
Dampfer gar nicht behindert, im zweiten Falle jedoch so dicht, in solchen 
Massen und von derartiger Ausdehnung sein muß, daß nur starke Dampfer dieses 
Gebiet befahren können, Es wäre nun sehr wertvoll gewesen, das gesamte vor- 
handene Material nach diesen Gesichtspunkten aufzubereiten, eine Übersicht zu 
schaffen, die für jede Station die Häufigkeit der bei ihr auftretenden Eisarten 
und der durch sie bewirkten Schiffahrtsbehinderung aufzeigt, aufgeteilt nach 
den vier Wintertypen. Daß dies nicht geschehen ist, hat einen rein organisa- 
torischen Grund, 
Die systematische Beobachtung der Eisverhältnisse und die Sammlung des 
Beobachtungsmaterials ist in Deutschland erst mit dem Winter 1903/04 begonnen 
worden. Damals wurden die Eismeldungen noch zum Teil dem Wetterbericht 
der Deutschen Seewarte angehängt, und erst später ging man zu selbständigen Eis- 
berichten über. Ein Überblick über die Eisverhältnisse des jeweils vergangenen 
Winters wurde dann von Jahr zu Jahr in den Annalen d. Hydr. usw. veröffent- 
licht, der sich nur auf die die Schiffahrt interessierenden Daten des Vereisungs- 
beginns und -endes, der Zahl der Tage mit Eis, Schiffahrtsbehinderung und 
‚schluß beschränkt. ; 
Erst H. Oellrich ging vom Winter 1930/31 ab zu einer statistischen Auf- 
bereitung über, die sowohl alle Einzelheiten der von jedem Beobachtungsgebiet 
gemeldeten Eisarten und Grade der Schiffahrtsbehinderung wie auch eine jähr- 
liche Zusammenfassung derselben enthielt. Diese Statistik umfaßte auch alle 
Stationen der ausländischen Gebiete, soweit sie auf telegraphischem oder draht- 
losem Wege übermittelt wurden. Indessen ist es H. Oellrich wegen des hierzu 
erforderlichen Aufwandes an Personal und Zeit nicht möglich gewesen, diese 
Art der Aufbereitung auch auf die vor 1930 fallenden Winter auszudehnen. 
Daher wurde daneben die alte Form der Statistik fortgeführt und in einer 
karteiartigen Sammlung von Tabellen die auf die Schiffahrt ausgerichteten Er- 
gebnisse jedes Winters für jede Station Jahr für Jahr tabuliert. Als an den 
Verfasser der Aufirag erging, den behandelten Atlas in relativ kurzer Zeit zu 
schaffen, lag ein in solcher Weise aufbereitetes und verwendungsfähiges Material 
vor, das für ihn der einzige zur Zeit mögliche, gegegebene Ausgangspunkt war!) 
Wie es sich von selbst versteht, wurde in zweifelhaften oder merkwürdigen 
Fällen‘ dennoch im Urmaterial Klärung gesucht. Auch wurde bei der Behandlung 
der schwedischen Gebiete auf die Veröffentlichung von C. Östman!l) zurück- 
gegriffen, die z. T. eine wertvolle Ergänzung bot. Insbesondere wurde die darim 
gegebene Tabelle 12, die eine chronologische Übersicht über die Vereisungs- 
verhältnisse wichtiger Häfen darstellte, für die Bearbeitung herangezogen, während 
auf die Tabelle 5, welche die Mittelwerte aller Beobachtungsgebiete über die 
Eisverhältnisse von fast 70 Wintern wiedergibt, verzichtet werden mußte, da 
diese Mittelwerte mit der von uns gewählten Aufteilung der Winter in vier 
Typen nicht in Einklang zu bringen war. Auch enthielt sie als Vereisungsdauer 
die Zahl der Tage vom Tage des Vereisungsbeginns bis zum Tage des Vereisungs- 
schlusses, eine Zahl, die nicht immer der Anzahl der Tage mit tatsächlich vor- 
handenem Eis entspricht. Für die an die finnischen Gewässer angrenzenden 
Gebiete wurden der Atlas von R. Jurva!®) sowohl wie auch die Eisübersichts- 
karten der Deutschen Seewarte zugrunde gelegt. 
Was die Beobachtungsperioden, d. h. die Anzahl der Winter, der Beobachtungs- 
gebiete in den verschiedenen Ländern betrifft, so sind diese nicht von gleichem 
10) Daß er auf diese Unterlagen zurückgreifen konnte, ist das Verdienst des Herrn Reg.-Rat Kpt. 
Oellrich, dem der Verfasser an dieser Stelle, auch für mancherlei Ratschläge und Hinweise, geschöpft 
aus jahrzehntelanger Erfahrung, seinen besonderen Dank aussprechen möchte. — 2) Le. in Le.
	        
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