Neuere Veröffentlichungen,
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z. B., gehören zum festen Bestandteil beider Dis-
ziplinen.
Geophysikalische Vorgänge führen in ihrem
Kern zumeist auf ein System von Differential-
zleichungen mit einer Vielfalt von Randbedingungen,
ın deren Variation die Mannigfaltigkeit und oft
such die Schwierigkeit geophysikalischer Problem-
stellungen zum Ausdruck kommt, Die Theorie der
ifferentialgleichungen ist daher dasjenige Gebiet
ler Mathematik, das dem Geophysiker in der Regel
ım nächsten liegt. Nun ist der Geophysiker nicht
iauernd in der Lage, Mathema ik zu trıiben,
Derioden praktischer Be ‚bachtungsarbeit und Ma-
'erialaufbereitnung wechseln mit solchen theore-
jscher Vertiefung ab. Er ist gerade im Hinblıck
auf die Mathematik auf eine ihn unterstützende
Hilf-literatur angewiesen, Eın Buch, das Nach-
zchlagewerk und Leitfaden zugleich ist, wird ihm
daher besonders willkommen seın.
Diese Wünsche werden durch das Werk von
E. Kamke, Differentialgleichungen, Lösungs-
methoden und Lösungen, dessen 1. Bd. „Gewöhn-
iche Differentialgleichungen“ kürzlich erschienen
£t, erfüllt, IDas stattliche und umfangreiche Werk
esteht aus zwei Teilen, gewissermaßen der Theorie
ınd ihrer Anwendung. Im ersten Teil werden
n klarer und übersichtlicher Anordnung dıe all-
zemeinen Lösungsmethoden gewöhnlicher Dıfferen-
Aalgieichungen abgehandelt, wobei auch dıe all-
zemeinen Eigenschaften der Lösungen diskutiert
werden Besondere Sorufalt wurde auf das Her-
ausschälen der allgemeinen Typen und Klassen
‚on Differentialgl-ichungen gelegt. Den Rand-
ınd Eigenwertproblemen ist ein eigener Abschnitt
zewidmet, in dem auch ihre Beziehungen zu Inte-
zralgleichungen und zur Variationsrechnung mit
unTteichender Ausführlichkeit erörtert werden,
Stellt der erste Teil somit mehr ein Lehrbuch dar,
das ausgezeichnet zur Wıederholung geeignet ist,
% dieut der zweite Teil mit seiner Katalogisie-
rung von etwa 1500 Differentialgleichungen als
Nachschlaxwewerk. 1:e einzelnen Differential-
zleichungen sind dabei ihrem Typus nach ge-
ırdnet und leicht auffindhar, Besonders wertvoll
‚ind die zahlreichen Literaturangaben, wobei zumal
die Hinweise aut Funktionentafeln dem Geophysiker
sehr willkommen sein dürfıen,
Den Arbeiten des Geophysikers kann daher
dieses Buch als Leitfade. und als Nachschluge-
werk von großem Nutzen sein, Dem zweiten Band,
der die partiellen Differentialgleichungen b: handeln
soll, wird mit Spannung entwegengesehen,
G. Prüfer.
und meteorologischen Daten Zusammenhänge er-
geben“, — U. Schmidt behandelt die Entwick-
jung der Hochseekutterfischerei in der südlichen
Nordsee und ihre Folgen für den Fischbestand
und C. Lehmann Wanderung, Warhstum und
Bestandsvermehrung von Salmoniden in der Ostsee,
Den Schluß des Heftes bildet ein Gesamtinhalts-
verzeichnis zu den Bänden I bis X. „Das Gesanmt-
inhaltsverzeichnis soll dıe Benutzung und Aus-
wertung des vielseitigen und umfang: eichen Materials
erleichtern, welches die jetzt abgeschlossenen zehn
ersten Bände der Berichte der Deutschen Wissen-
schaftlichen Kommission für Meeresforschung (Neue
Folge) enthalten. Es zertällt in vier Teile:
1. Die Veröffentlichungen in der Reihenfolge des
Erscheinens,
2, die Veröffentlichungen, nach den Verfassern
geordnet,
3, die Veröffentlichungen, nach Sachgebieten ge-
ordnet und
4, Inhaltsverzeichnis nach Stichworten.“
Gerhard Neumann.
E, Kamke, Differentialgleichungen, Lösungsme-
thoden und Lösungen, Bd. 1: Gewöhnliche Diffe-
rentialgleichungen. Akademische Verlagsgesell-
schaft, Bıcker und Erler, Leipzig 1942, 642 Seiten.
RM. 37.
Die Geophysik hat von jeher in enger Beziehung
zur Mathematik gestanden und ist in mancherliel
Hinsicht eines ihrer Anwendung-gebiete, Während
der Physiker jedoch in der Lage ıst, manche Fragen
durch das Experiment zu überp'üfen und zu klären,
ist der Geophysiker gezwungen, zwecks Deutung
der von der Natur im großen vorgeführten Ex
perimente die Theorie der Vorgänge zu enthüllen
und damit ihr mathematisches Gerüst freizulegen:
denn die geophysikalischen Vorgänge lassen sich
nur höchst selten und unvollkommen im Labora-
torium nachformen. Man könnte allenfalls unter
den Geophysikern unterscheiden zwischen solchen,
die nur beobachten und beschreiben, und so'chen,
die das Beobachtete auch deuten. Die erste Klasse
gehört aber nunmehr nur noch jenem Zeitalter an,
da die Geophy-ik ein Bestandteil der Geographie
gewesen ist. Seit die Geophysik jedocn selb-tändig,
eine Grophysik als solche, geworden ist, gehören
Beobachtung und Deutung zusammen als Voraus-
setzung zur Brschreihung
Der Geophysiker kann daher nicht mehr um-
hin, zugleich auch Mathematiker zu sein, Dabei
hat dıe Geophysık oft auch anregend anf die Mathe-
matik gewirkt. Gebiete, wie die Hvyvdrodynamik
B. Bücher- und Zeitschriftenschau.
a) Neue Bücher.
Gruner, H,, und 0. v. Gruber. Reinhard Hugershoff zum Gedächtnis. Berlin-Grunewald:
Wichmann. 1942. 368. 8%
b) Zeitschriftenschau.
Lultteilchens in ruhender Luft, F,Schnaidt,
— Der Kinfluß der Alpen auf die inter-
diurne Druck- und Temperaturveränder-
lichkeit der freien Atmosphäre. J. F. John.
— Sind heitere Tage zu warm oder zu kalt?
E. Burchard-Dostal. — Zur Geophysik
der Massenverlagerungen auf der Erde.
B. Neis, — Bemerkungen zur ezperimen-
tellen Beeinflussung des atmosphärischen
Austauschzusiandes. E. Travnıcek,
Fübinger geogr. u. geolog. Abhandl.“ Reihe II, 7.
(1941). Die Dauer der ariden, humiden und
nivalen Zeiten des Jahres in China. T.Wang.