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Full text: 70, 1942

Neuere Veröffentlichungen, 
359 
z. B., gehören zum festen Bestandteil beider Dis- 
ziplinen. 
Geophysikalische Vorgänge führen in ihrem 
Kern zumeist auf ein System von Differential- 
zleichungen mit einer Vielfalt von Randbedingungen, 
ın deren Variation die Mannigfaltigkeit und oft 
such die Schwierigkeit geophysikalischer Problem- 
stellungen zum Ausdruck kommt, Die Theorie der 
ifferentialgleichungen ist daher dasjenige Gebiet 
ler Mathematik, das dem Geophysiker in der Regel 
ım nächsten liegt. Nun ist der Geophysiker nicht 
iauernd in der Lage, Mathema ik zu trıiben, 
Derioden praktischer Be ‚bachtungsarbeit und Ma- 
'erialaufbereitnung wechseln mit solchen theore- 
jscher Vertiefung ab. Er ist gerade im Hinblıck 
auf die Mathematik auf eine ihn unterstützende 
Hilf-literatur angewiesen, Eın Buch, das Nach- 
zchlagewerk und Leitfaden zugleich ist, wird ihm 
daher besonders willkommen seın. 
Diese Wünsche werden durch das Werk von 
E. Kamke, Differentialgleichungen, Lösungs- 
methoden und Lösungen, dessen 1. Bd. „Gewöhn- 
iche Differentialgleichungen“ kürzlich erschienen 
£t, erfüllt, IDas stattliche und umfangreiche Werk 
esteht aus zwei Teilen, gewissermaßen der Theorie 
ınd ihrer Anwendung. Im ersten Teil werden 
n klarer und übersichtlicher Anordnung dıe all- 
zemeinen Lösungsmethoden gewöhnlicher Dıfferen- 
Aalgieichungen abgehandelt, wobei auch dıe all- 
zemeinen Eigenschaften der Lösungen diskutiert 
werden Besondere Sorufalt wurde auf das Her- 
ausschälen der allgemeinen Typen und Klassen 
‚on Differentialgl-ichungen gelegt. Den Rand- 
ınd Eigenwertproblemen ist ein eigener Abschnitt 
zewidmet, in dem auch ihre Beziehungen zu Inte- 
zralgleichungen und zur Variationsrechnung mit 
unTteichender Ausführlichkeit erörtert werden, 
Stellt der erste Teil somit mehr ein Lehrbuch dar, 
das ausgezeichnet zur Wıederholung geeignet ist, 
% dieut der zweite Teil mit seiner Katalogisie- 
rung von etwa 1500 Differentialgleichungen als 
Nachschlaxwewerk. 1:e einzelnen Differential- 
zleichungen sind dabei ihrem Typus nach ge- 
ırdnet und leicht auffindhar, Besonders wertvoll 
‚ind die zahlreichen Literaturangaben, wobei zumal 
die Hinweise aut Funktionentafeln dem Geophysiker 
sehr willkommen sein dürfıen, 
Den Arbeiten des Geophysikers kann daher 
dieses Buch als Leitfade. und als Nachschluge- 
werk von großem Nutzen sein, Dem zweiten Band, 
der die partiellen Differentialgleichungen b: handeln 
soll, wird mit Spannung entwegengesehen, 
G. Prüfer. 
und meteorologischen Daten Zusammenhänge er- 
geben“, — U. Schmidt behandelt die Entwick- 
jung der Hochseekutterfischerei in der südlichen 
Nordsee und ihre Folgen für den Fischbestand 
und C. Lehmann Wanderung, Warhstum und 
Bestandsvermehrung von Salmoniden in der Ostsee, 
Den Schluß des Heftes bildet ein Gesamtinhalts- 
verzeichnis zu den Bänden I bis X. „Das Gesanmt- 
inhaltsverzeichnis soll dıe Benutzung und Aus- 
wertung des vielseitigen und umfang: eichen Materials 
erleichtern, welches die jetzt abgeschlossenen zehn 
ersten Bände der Berichte der Deutschen Wissen- 
schaftlichen Kommission für Meeresforschung (Neue 
Folge) enthalten. Es zertällt in vier Teile: 
1. Die Veröffentlichungen in der Reihenfolge des 
Erscheinens, 
2, die Veröffentlichungen, nach den Verfassern 
geordnet, 
3, die Veröffentlichungen, nach Sachgebieten ge- 
ordnet und 
4, Inhaltsverzeichnis nach Stichworten.“ 
Gerhard Neumann. 
E, Kamke, Differentialgleichungen, Lösungsme- 
thoden und Lösungen, Bd. 1: Gewöhnliche Diffe- 
rentialgleichungen. Akademische Verlagsgesell- 
schaft, Bıcker und Erler, Leipzig 1942, 642 Seiten. 
RM. 37. 
Die Geophysik hat von jeher in enger Beziehung 
zur Mathematik gestanden und ist in mancherliel 
Hinsicht eines ihrer Anwendung-gebiete, Während 
der Physiker jedoch in der Lage ıst, manche Fragen 
durch das Experiment zu überp'üfen und zu klären, 
ist der Geophysiker gezwungen, zwecks Deutung 
der von der Natur im großen vorgeführten Ex 
perimente die Theorie der Vorgänge zu enthüllen 
und damit ihr mathematisches Gerüst freizulegen: 
denn die geophysikalischen Vorgänge lassen sich 
nur höchst selten und unvollkommen im Labora- 
torium nachformen. Man könnte allenfalls unter 
den Geophysikern unterscheiden zwischen solchen, 
die nur beobachten und beschreiben, und so'chen, 
die das Beobachtete auch deuten. Die erste Klasse 
gehört aber nunmehr nur noch jenem Zeitalter an, 
da die Geophy-ik ein Bestandteil der Geographie 
gewesen ist. Seit die Geophysik jedocn selb-tändig, 
eine Grophysik als solche, geworden ist, gehören 
Beobachtung und Deutung zusammen als Voraus- 
setzung zur Brschreihung 
Der Geophysiker kann daher nicht mehr um- 
hin, zugleich auch Mathematiker zu sein, Dabei 
hat dıe Geophysık oft auch anregend anf die Mathe- 
matik gewirkt. Gebiete, wie die Hvyvdrodynamik 
B. Bücher- und Zeitschriftenschau. 
a) Neue Bücher. 
Gruner, H,, und 0. v. Gruber. Reinhard Hugershoff zum Gedächtnis. Berlin-Grunewald: 
Wichmann. 1942. 368. 8% 
b) Zeitschriftenschau. 
Lultteilchens in ruhender Luft, F,Schnaidt, 
— Der Kinfluß der Alpen auf die inter- 
diurne Druck- und Temperaturveränder- 
lichkeit der freien Atmosphäre. J. F. John. 
— Sind heitere Tage zu warm oder zu kalt? 
E. Burchard-Dostal. — Zur Geophysik 
der Massenverlagerungen auf der Erde. 
B. Neis, — Bemerkungen zur ezperimen- 
tellen Beeinflussung des atmosphärischen 
Austauschzusiandes. E. Travnıcek, 
Fübinger geogr. u. geolog. Abhandl.“ Reihe II, 7. 
(1941). Die Dauer der ariden, humiden und 
nivalen Zeiten des Jahres in China. T.Wang.
	        
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