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Full text: 70, 1942

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1942, 
Neuere Veröffentlichungen. 
A. Besprechungen und ausführliche Inhaltsangaben. 
B. P. Chljustin: Die Deviation des Magnet- 
kompasses. Moskau und Leningrad 1939. 224 8. 
89° (Kussisch). 
B. P. Chljustin leitet das Vorwort zu seinem 
Buch mit folgenden Sätzen ein: „Die vorliegende 
Ausgabe erscheint als die fünfte meines Kursus 
»Deviation des Magnetkompasses«, Sie unter- 
scheidet sich kaum von der vorhergehenden Aus- 
gabe des Jahres 1935 und ist im Grunde, wie 
auch die beiden letzten Ausgaben von 1933 und 
1945, für die Kriegsmarine und die seefahrts- 
technischen Schulen bestimmt.“ Er hat also rein 
praktische Ziele verfolgt. 
Der theoretische Teil unterscheidet sich nicht 
wesentlich von den entsprechenden Abschnitten 
in Büchern anderer Verfasser, sowohl deutscher 
als.auch russischer, er ist nur bedeutend elementarer 
gefaßt und scheint für weniger vorgebildete Leser 
geschrieben zu sein, Das Endresultat der Aus- 
führungen ist natürlich dasselbe. 
Die im praktischen Teil des Kursus ausge- 
führten Verfahren der Instandhalıung der Instru- 
mente und der Kompensierung und Bestimmung 
der Deviation unterscheiden sich wesentlich von 
den in Deutschland angewandten Verfahren. 
Die letzteren sind auf den Arbeiten von 
Sir W., Thomson aus den achtziger Jahren des 
vorigen Jahrhunderts aufgebaut, während das 
System, das B. P. Chljustin und die anderen 
russischen Verfasser beschreiben, auf den Arbeiten 
von Clapier de Colongue, einem Zeitgenossen 
von W, Thomson beruht. Beide Autoren waren 
auch miteinander bekannt, konnten sich aber über 
den Deflektor nicht einigen, und jeder blıeb bei 
dem von ihm selber entwickelten Instrument. Da- 
durch gingen ihre Wege auseinander, 
Der Deflektor von W. Thomson ist in den 
deutschen Lehrbüchern beschrieben und daher 
genügend bekannt. Er scheint aber ziemlich 
wenig benutzt zu werden. Die dazu gegebenen 
Erläuterungen sind im allgemeinen sehr kurz. 
Der Deflektor von Clapier de Colongue unter- 
scheidet sich von dem Thomson-Deflektor durch 
die Skala, deren Ablesungen in Deflektoreinheiten, 
proportional der vom Abirnkungsmagnet auf die 
Nadeln der Rose auegeübten Kraft sınd, und dıe 
nach Anschluß des Deflektors in C. G.S.-Einheiten, 
also in y umgerechnet werden können und umge- 
kehrt. B. P, Chljustin gibt eine sehr ausfohr- 
liche Beschreibung des Deflektors und eingehende 
Anweisungen, wie der Apparat zu justieren und 
zu gebrauchen ist. N 
Als Inhaltsangabe seien die Überschriften 
der 88 des praktischen Teiles angeführt. 
Kap. XI. 
$ 13. Der Deflektor von Clapier de Colongue, seine 
Konstruktion, und das Messen der auf den Kompaß wir- 
kenden horizontalen und vertikalen Kräfte. — 8 14. Messen 
eines Projektion der horizontalen Kraft mit dem Deflektor. 
Kap. 2, 
$ 15. Über die Notwendigkeit, die Deviation zu kom- 
pensieren (verkleinern). Allgemeine Grundlage der Kompen- 
sierung. — $16. Über die Kompensie,ung der halbkreisigen 
Deviation, — $ 17, Die Kompensierung der halbkreisigen 
Deviation auf vier Kompaßkursen (ohne Peilungen), — 
3 18. Angenäherte Kompensierung der halbkreisigen De- 
viation auf zwei nebeneinander liegenden Haupt-Kompaß- 
kursen (ohne Peilungen). — $ 19, Kompensierung der halb- 
kreisigen Deviation auf den vier magnetischen Hauptkursen 
[Verfahren Airy). — 8 20. Angenäherte Kompensierung der 
halbkreisigen Deviation auf zwei nebeneinander liegenden 
Hauptkursen, — $ 21. Verfahren auf Kurs magunetisch Ost 
ınd West, — $ 22. Vorläufige Kompensierung der halh- 
<reisigen. Deviation auf einem beliebigen magnetischen 
Kurse, — $ 23. _Kompensierung der Krängungsdeviation, — 
j 24. Über die Kompensierung der viertelkreisigen Devlation 
allgemeine Begriffe). 
Kap. IV. 
Berechnung der Deviationstabelle, 
$ 25. Über die Bestimmung der Deviation aus direkten 
Beobachtungen (Peilungen). — 8 26. Ausrechnung der De- 
iationst.abelie nach beobachteten Deviationen. — 827, Aus- 
‚echnung der Deviationstabelle ohne direkte Beobachtung 
ler Deviationen, sondern mit Hilfe des Deflektors (Messungen 
jer Kräfte). — 8 28, Bestinumung des Koeffizienten 2 und 
jer Größe 1 (1—®) beim Kompaß, -— 8 29. Beschreibung 
3es ganzen Vorganges der Kompensierung der halbkreisigen 
ınd der Krängungsdeviation, der Bestimmung der restlichen 
Devlation und Ausrechnung der Tabelle (Beispie). 
Kap. YV. 
$ 30. Kontrolle des Kompasses. — 8 31, Kontrolle 
jer Rose. — $ 32. Justierung des Deflektors. — 833. Justie- 
ung des Schälchens an der Peilvorrichtung, — 8 34. Kon- 
rolle des Zentralapparates im Nachthaus. — 8 35. Auswahl 
les Platzes und Aufstellung des Kompasses an Bord des 
chiffepx_ 
Kap. VI. 
Ergänzende Fragen, 
$ 36, Besonderheiten der Arbeit beim Kompensieren 
ler Deviation bei Kompassen anderer Systeme. — 8 37, Be- 
immung der magnetischen Peilung einer Richtlinie oder 
‘ines entfernten Gegenstandes, — $ 38. Wie geht man auf 
Änen gegebenen magnetischen Kurs? — 8 39. Über die In- 
Juktion der Nadeln auf das weiche Kompensierungseisen 
ım Kompaß und über die Kompensierung der durch die 
Kraft % DH hervorgerufenen viertelkreisigen Deviation, im 
Zusammenhang mit der Nadelinduktion (als Arbeit am Lande 
uf der Drehscheibe). — 8 40. Die Gerade von Morel. — 
; 41. Annähernde Bestimmung der halbkreisigen Deviation 
lach Beobachtung der Deviation und der Kraft anf einem 
beliebigen Kompaßkurs, 
Aus der Inhaltsangabe ersieht man, daß die 
Kompensierung und Bestummmung der Deviation 
3ach zwei Verfahren ausgeführt werden kann, 
1ämlich durch Messung und Herstellung von 
Richtungen und Kräften, Die beiden extremen 
zälle sind in $ 17 und $ 19 behandelt, ebenso in 
3 26 und $ 27. Außerdem sind Beispiele für eine 
Zeihe gemischter Verfahren, d. h, Kompromissen 
‚wischen den Extremen angeführt, die man je 
ı1äch Umständen, d, h, nach Ort, Bewepgungs- 
‘reiheit, Zeit, Wetter, Vorhandensein magnetischer 
Zarten usw. mit Erfolg anwenden kann. 
Jedes russieche Kriegsschiff hatte in seiner 
\usrüstung einen Deflektor an Bord, und jeder 
Navigationsoffizier mußte außer der allgemeinen 
Vorbildung einen in dieses Fach schlagenden 
Spezialkursus durchgemacht haben, A. v. Gernet. 
‚Berichte der Deutschen Wissenschaftlichen Kom- 
mission für Meeresforschung“. Stutigarı, Neue 
Folge, Bd. X, H. 4. 
Mit dem vorliegenden 4. Heft ist auch der 
X. Band der „Berichte der Deutschen Wissen- 
schaftlichen Kommission für Meeresforschung 
Neue Folge)“ abgeschlossen. Den Inhalt dieses 
Ieftes bilden drei Arbeiren, die fischereibiok gische 
Fragen behandeln, W, Schnakenbeck (Sta- 
jstisch-biologische Untersuchungen „über die He- 
ingsfischerei, 1, Teil: Allgemeiner Überblick) gibt 
ine Übersicht über den Verlauf der Treibnetz- 
ischerei in der Zeit von 1926 bis 1937, Mit Inter- 
se kann auch der auf’ physikalisch -ozeano- 
zraphischem Gebiet Arbeitende der Fortsetzung 
heser Untersuchungen entgegensehen, da anzu- 
aehmen ist, daß „die Fangerträge auf bestimmten 
Fangplätzen im Vergleich mit hydrographischen
	        
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