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Full text: 70, 1942

334 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1942. 
beträchtlich nach Süden derart, daß sie von etwa 40° S-Br. unter 40° W-Lg. nur 
mäßig ansteigt bis etwa 35° S-Br. unter 0° und 10° O-Lg. In dem hauptsächlich 
fraglichen Gebiet zwischen rund 10° W-Lg. und 10° O-Lg. wird also auf der 
neuen Weltkarte das Vorwiegen von mäßigen Versetzungen subtropischen Wassers 
nach Süd und Südost vertreten. Hiermit aber gelangen wir zu fast völliger 
Übereinstimmung der Lage der subtropischen Konvergerz mit der bei G. E, 
R. Deacon?), der sie selbst im östlichen Teile des Ozeans nur bis 37° S-Br. an- 
steigen läßt. Deacons Ansicht trifft offenbar zu, daß die subtropische Kon- 
vergenz beträchtlich stärkeren Lageschwankungen unperiodisch und auch im 
Jahreslauf unterliegt als die subpolare. Noch weiter geht in dieser Frage 
A, Defant?), der dafür eintritt, daß man besser von einem subtropischen 
breiten Konvergenzbereiche als von einer Konvergenzlinie sprechen solle, 
und als Mittellage fast genau den auf der Weltkarte gewählten Verlauf annimmt. 
Nur beispielsweise seien als beweiskräftig für die in der Weltkarte vertretene 
Anschauung folgende Beobachtungen auf der „Norvegia“-Reise®) am 23, Nov. 1927 
angeführt. Man hatte sogar noch in rund 39° S-Br, 11° O-Lg. 
ih 16.79° C und 35.57 % 90. 
7h 13.85° C und 35.03°% 00. 
13h 12.55° C und 34.58 °% 90. 
Das Oberflächenwasser um 1h war zweifellos subtropischen Ursprungs. 
Man sollte also die in dem fraglichen Gebiet weit nach NO vorstoßenden 
NO-Versetzungen der Meyerschen Stromkarte durch schwache nach Süd ge- 
richtete ersetzen, da doch eine vorherrschende Richtung eingezeichnet werden 
muß. Die von 3 Autoren somit vertretene Anschauung enthebt uns dann auch 
der Aufgabe, dem von G. Böhnecke*) unternommenen Versuche zu folgen, wo- 
nach eine subtropische Konvergenz „auf Grund der Stromversetzungen“ von 
einer solchen „auf Grund der Temperaturverteilung“ zu unterscheiden sei, Der 
Versuch erscheint gekünstelt und unnötig, wenn man beträchtliche regionale Lage- 
schwankungen dieser Konvergenz gelten läßt, 
Mitten durch die Westwindtrift verläuft die Grenze zwischen zwei deutlich 
gegeneinander abgesetzten Wasserkörpern, nämlich zwischen dem Mischwasser 
der mittleren Breiten (vielfach auch als subantarktisches Wasser bezeichnet) und 
dem Polarwasser, das hier, unter den atlantischen Längen, fast ausschließlich 
von der Weddellsee aus herangeführt wird. Nur ein kleiner Anteil dieses Polar- 
wassers kommt aus dem Stillen Ozean durch den südlichen Teil der Drake- 
Straße mit hinzu. Im Bereiche des Zusammenschlusses beider Wasserkörper, 
also an der sogenannten südpolaren Front, ist die Oberflächenströmung 
beider Wasserarten bereits nach OzN oder ONO gleichgerichtet. Die Frage der 
Beständigkeit der Oberflächenströämung in dem Gebiet der südatlantischen West- 
windtrift wird in weiterem Zusammenhang erst nachher (S. 336), bei dem Indischen 
Ozean, erörtert. Die Strömungen im streng antarktischen Bereich sind im An- 
schluß an die Darstellung in den vier deutschen Admiralitätskarten 1061 bis 
1064 abgebildet, ; 
Die äußerste bisher beobachtete Grenze des Packeises ist nach ver- 
schiedenen, besonders englischen Quellen (Admiralty chart) eingetragen; die für 
Mitte Januar und Mitte März gegebenen mittleren Grenzen des Treibeises 
schlechtweg sind dem Atlas over Antarktis og Sydishavet von H. E, Hansen 
(Taf. 3), Sandefjord 1936 entnommen. 
2. Der Indische Ozean. 
Im Roten Meere wurde eine Darstellung der wahrscheinlichen Wasser- 
versetzungen von E. F. Thompson auf Grund früheren Materials und besonders 
‘ The hydrology of the Southern Ocean. „Discovery«-Reports, vol. XV. p. 1 ff, Cambridge 
1937; auch in Annal. d. Hydrogr, 1934, S. 129, — 2?) Aufbau und Zirkulation des Atlantischen 
Ozeans, Sitz. Ber. der Akad. d. Wiss, XIV. Berlin 1938, S, 12—14., 3) H. Mosby, the sea surface 
and the air. Secient. Res. Norw. Antarctic exped. Norsk. Vidensk, Akad. Nr. 10, Oslo 1933. — 
‘) Temperatur, Salzgehalt u. Dichte an d. Oberfläche des Atlant. Ozeans. „Meteor“-Werk. Band V. 
2, Lief. Berlin 1938, S, 200 ff. — 5) Die Scyphomedusen des Roten Meeres. Verhandl. Kon. Nederl. 
*kad. Wetensch. Afdeel. Natuurkunde. II. Sectie. Deel 37. Nr.2. S. 11. Amsterdam 1988,
	        
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