Meißner, O.: Über die Temperaturen der Berliner Sommer von 1771 bis 1900. 321
10. Korrelationsfaktoren (Fortsetzung). Während bisher die Kff. innerhalb
der Jahrzehnte betrachtet wurden, sollen jetzt die Jahrzehntemittel selbst korreliert
werden. Hierzu dient Tab. 5. Es sind also je 13 Werte, die hier verglichen
Tabelle 5. Korrelationsfaktoren (100 k).
6 = Juni usw.: Str.a = Streuung 2 nach Tab, 1, + = mittlere Fehler.)
RR 7
Z
31 +
- 6429
35 + 21
“A Le
+
+
‘Str. 6, Str. 7) = 18428
Str. 6, Str. 8) = — 53 + 24
Str. 7. Str. 81- 4126
An, 6—*
Ir B—
Itr. 7—
Str. 7-
Ser, Po
- Str. 6-
70 +21
*6 + 26
30 + 927
26 -+ 28
33 + 27
6429
in
2
werden. Auch die Jahrzehntemittel der Streuungen und die Kff, für die Jahr-
zehntemittel selbst sind in korrelative Beziehung gebracht. (7, 8) bedeutet also
die Korrelation der Jahrzehntemittel von Juni und Juli; im gewählten Beispiel
ist sie zufällig zahlenmäßig fast gleich dem Mittel der Kff, für die Einzeljahr-
zehnte; das ist aber keineswegs überall der Fall. Bei der Bewertung der Realität
dieser Kff. ist stets zu beachten, daß die angegebenen mittleren Fehler immer
nur formelle Bedeutung haben, Das Jahrzehnt 1801-—1810 springt aus dem
Rahmen der übrigen stark heraus, so daß es auf den Wert der Kff. besonders
der Differenzen der Monate einen entscheidenden Einfluß hat. Bindende Schlüsse
können also nicht gezogen werden. Es soll deshalb auch von einer weiteren
Diskussion der Tab. 5 verzichtet werden; nur auf den Parallelismus zwischen
den Kff. der Werte und der zu ihnen gehörigen Streuungen sei noch hin-
gewiesen.
11. Maximal- und Minimaltemperaturen. In Tab. 6a bis c sind auch noch
Jahrzehntemittel der Maxima und Minima gegeben, jedoch erst von 1831 an, da sie
in den Unterlagen erst von da ab sich finden. Es sind sowohl die absoluten wie
die mittleren Extreme zu Jahrzehntemitteln zusammengefaßt. Die Monatsmittel
sind der Vergleichbarkeit halber ebenfalls mitgenommen. Ferner sind auch hier
Kff, für jedes Jahrzehntemittel gegeben, aber hier für jeden Monat getrennt; die
Abkürzungen der Tab. 6 erklären sich von selbst.
Es ist begreiflich, daß die Korrelation zwischen den mittleren Maximis bzw.
Minimis enger ist als für die absoluten Extreme, die vielleicht nur auf einem
besonders heißen bzw. kühlen Tage beruhen. In Tab, 7 sind noch als Ergänzung
zu Tab. 6 in 0.01° die durchschnittlichen und mittleren Abweichungen aufgeführt
(Str. = durchschnittliche Abweichung, VYh. = ihrem Verhältnis zur mittleren, das
theoretisch = 0.80 sein sollte), ferner die zeitlichen Kff. nebst den mittleren
Fehlern (uw).
12. Erläuterungen zu den Tabellen 6 und 7. Während die Monatsmittel vom
Juni und Juli um 1.4° ansteigen, um im August wieder um 0.7° zu fallen, beträgt
der An- bzw. Abstieg bei den absoluten Maximis 1.2° bzw. 1.3°; es treten also
im August nicht mehr so hohe Maxima wie im kälteren Juni auf, was wohl auf
den höheren Sonnenstand des ersten Sommermonats zurückzuführen ist. Bei den
mittleren Maximis ist der Unterschied geringer. Wesentlich anders verhalten sich
aber die Minima, was ja schon lange bekannt ist. Die absoluten steigen im Juli
um fast 21/,° an und fallen im August nur um %/,°, so daß die Differenz der
Extreme vom Juni zum August sich um 2° verringert; bei den mittleren Extremen
beträgt diese Verminderung nur 1°, Anders verhält es sich mit den Minimis,
Diese steigen vom Juni zum Juli um 2!/,°, also 1° stärker als das Mittel, während
3zie zum August in gleichem Maße wie dieses fallen. Die mittleren Minima aber
verhalten sich auch beim Anstieg vom Juni zum Juli der Mitteltemperatur ent-
sprechend. Hierbei ist jedoch zu bedenken, daß es sich um eine Großstadt