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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1942.
Punkt M (2 = 0°, g = 45°) geschlagen ist, indem man die Gerade MA, zieht; denn
PA, = tg a und PM = 1, also X PMA, = a. Diese Ablesung am Kreise (die Teil-
striche sind von 30° zu 30° eingezeichnet) muß man benutzen, wenn die Azimut-
gleichengerade das dargestellte Stück der Achse y nicht mehr trifft. Man muß
dann von M aus die Gerade nach dem unzugänglichen Schnittpunkt ziehen, wie
dies in der Abbildung an der Geraden vom Schiffsort S, (g = 55°, 1 = 40°) nach
dem Zielort Z, (g = 55%, 4=0°) erläutert ist. Schneidet die Gerade S,Z, den
Rand RK im Punkt R,, so hat man den Randpunkt Ra nach der Beziehung
RRı = ET .PM zu bestimmen. Die Gerade MR bestimmt dann auf dem Kreis-
bogen das gesuchte Azimut. Zur Erleichterung sieht man auf beiden Seitenrändern
und der x-Achse eine Teilung vor, die für die Strecke PM 100 Einheiten ergibt
(im Schema von 10 zu 10 Einheiten gezeichnet). Dann braucht man nur die
Längen RR, und PZ, an diesen Teilungen abzulesen. Ihr Quotient =
ergibt dann MR = 100q. So ist die Gerade MR. gezogen, die auf dem Kreis
das Azimut @& = —71.5° = -} 288.5° ablesen ließe,
Die Azimutgleiche kann gegeben sein entweder durch Schiffsort S, und Zielort Z,
oder durch Schiffsort (Punkt S,) und Azimut (Punkt A,) oder drittens durch Zielort
(Punkt Z,) und Azimut (Punkt A,). In jedem Fall kann die Gerade durch die beiden
gegebenen Punkte unmittelbar gezogen und der gesuchte Wert am dritten Punkt
abgelesen werden, solange der Punkt A erreichbar abgebildet ist. Sollte dies
nicht der Fall sein, so ist stets einer der Randpunkte wie R, oder Ra, gegeben
und der andere mit Hilfe der Beziehung (RRı)-(PZ,) = (RRo) - 100 leicht zu
erhalten. ;
Eine solche AzimutmeBßkarte für höhere. Breiten ist der von G. Prüfer im
Seewart 1941, S. 46, empfohlenen, wie ich?!) sie schon 1931 dem Luftschiff „Graf
Zeppelin“ auf die Arktisfahrt mitgegeben hatte, vorzuziehen, weil es bequemer
ist, mit geradlinigen als mit kreisförmigen Azimutgleichen zu arbeiten, und sie
hat auch gewisse Vorzüge vor dem nun in den Ann, d. Hydr. 1941, S. 331, von
Prüfer mitgeteiltem Netz unter A, insofern es wesentlich anschaulicher ist, den
Zielpunkt der Azimutgleiche auf dem Nullmeridian vor Augen zu haben statt
ihn in unendlicher Ferne annehmen zu müssen, Der Nachteil meiner Meßkarte,
daß mit zunehmender Längendifferenz A zwischen Schiffsort und Zielort und mit
kleiner Breite die Schnittwinkel zwischen Meridianen und Breitenkreisen vom
Rechten immer mehr abweichen, wirkt erst bei größeren Werten von A und
{90° — @) nachteilig, die man ja so wie so vermeiden wird, Jedenfalls aber
werden sich diese beiden Azimutmeßkarten, jene von Prüfer für größere Werte
von 2 und meine für kleinere Werte von 4 für die Navigation in höheren Breiten
sehr glücklich ergänzen.
D. Eine andere Möglichkeit, aus der dreifachen Mannigfaltigkeit der Kugel-
Azimutgleichen eine zweifache auszuwählen, die durch die Geraden einer Ebene
abgebildet werden kann, bietet sich, wenn man für alle Zielpunkte alle
Azimutgleichen desselben Azimutwinkels herausnimmt., Dann gilt also
in der Grundgleichung (1) der Azimutgleiche @ nicht als Parameter sondern als
Konstante für die ganze Karte, aber 4, nun nicht als Konstante sondern als
Parameter, der jeden Wert annimmt. Man erhält also nun nicht ein bloßes
Netz von Meridianen und Breitenkreisen sondern eine wirkliche Karte.
Wir multiplizieren Gleichung (1) mit sin (4 — A.) sec g und setzen ein für
20s (2 — Ao) == cos A cos A, + sin 2 sin A, für sin (4 — A) = sin 1 cos Ag — cos A sin 45;
so erhalten wir
(1d) (cotasin 4 4 cos 2 sin g)} sec 9 — (cot x cos A — sin g sin A) sec gp tg A, — tg Öse A, =0.
Diese läßt sich mit der Geradengleichung (2) y— xtgß-—060=0 indentifi-
zieren durch die Abbildungsgleichungen:
(3d) y = sec gp (cot a sin A -}- cos Asin g); x = sec g (cot « cos 4 — sin A sin g);
8= 20) e=t1gösec Ag.
+ Sonderheft IE der Marine-Luftflotten-Rundschau 1932, 8. 11.