J8 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1942,
Tabelle 22. Mittel der relativen Feuchte in Windhuk.
Jan. | Febr.! Mörz | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sopt. | Okt. | Nov. | Dez, | Jahr
as | 5ı | 52 | 80 | s7 | a4 | s6 | 27 | 22 | 26 | so | s6 | 40
Mittel gebildet aus 50 LT Mr,
Die größere Luftfeuchte von Kuibis ist durch die der Küste nähere Lage
bedingt, sie ist noch ausgesprochener in Aus und Kubub.
5. Verdunstung.
Die Verdunstung von einer Wasserfläche wurde in der Weise gemessen, daß
ein etwa 500 Liter fassender kubischer Wasserbehälter in die Erde eingegraben
wurde. Die Verdunstung wurde täglich abgelesen, die gefallenen Regenmengen
sind dabei unberücksichtigt geblieben. Es wurde darauf geachtet, daß die Wasser-
menge im Bassin nicht zu sehr abnahm, um ihre zu starke Erwärmung zu ver-
hindern. Die Ergebnisse der Messungen sind in Tab. 23 wiedergegeben. In
ähnlicher Weise wird auch in USA. die Verdunstung gemessen, wo ich mir der-
artige Einrichtungen 1910 ansehen konnte. Die Zahlen dürften denen der Ver-
dunstung einer freien Wasserfläche näherkommen, als die Messungen mit der
Wildschen Waage. Da aber deren Werte in Europa meistens abgelesen werden,
so sind auch die mit der Wildschen Verdunstungswaage gewonnenen Zahlen in
der Tab. 24 aufgeführt worden. Der Standort der Wasserwaage befand sich in
der Wetterhütte neben den Thermometern*).
Die Evaporationskraft des Klimas von Kuibis ist recht beträchtlich: einmal
wegen der trockenen Luft und dann wegen der Höhenlage. Die Zahlen haben
für die Wasserwirtschaft des Landes große Bedeutung, da sie bei Anlage von
Staubecken Berücksichtigung finden müssen. Die Wasserverluste durch Ver-
dunstung entziehen den Staubecken im Laufe des Jahres sehr beträchtliche
Wassermengen und können bei ungünstiger Form desselben so stark werden, daß
der Nutzeffekt des Beckens gering ist. Von größeren Wasserflächen werden wohl
weniger als 2 m verdunsten, doch können häufige starke Winde bei ungünstiger
Lage des Beckens die Verdunstung steigern. Unter 1.8 m sollte man m. E. in
Deutsch-Südwestafrika den Verdunstungsverlust nirgendwo einschätzen?). Als
relatives Maß für die Evaporationskraft kann schließlich auch die Psychrometer-
differenz dienen, die aus Tab. 4 entnommen werden kann.
6. Niederschlag,
Die Niederschläge sind gering und in den einzelnen Jahren sehr wechselnd.
Daher genügen die Beobachtungen des zur Verfügung stehenden- Zeitraumes
noch nicht, um ein dem wahren entsprechendes Mittel zu bilden, wie Vergleiche
der längeren Reihen an anderen Orten des Schutzgebietes zeigen. Die mittlere
Jahressumme des Niederschlags für 1908 bis 1913 ist 90.5 mm. Gruppiert
man die Niederschläge nach Regenzeiten, beginnend am 1. Juli und endigend
am 30. Juni, wie das in Südwestafrika aus Zweckmäßigkeitsgründen üblich ist,
so erhält man folgende Zahlen:
1907/08 | 1908/09 | 1909/10 | 1910/11 | 1911/12 | 1912/18 | 1918/14%) | Mittel
385 | 93.8 ‚ 166.2 | 100.0 99.5 54.7 83.7 89.4 mm
1) Die verschiedenartige Wirkung von Temperatur, relativer Feuchte und Luftbewegung
erheilt aus folgenden Zahlen: Wasserbassin Wildsche Waage
November 1912 bis April 1918 ......... 1314 mm 1054 mm
November 1913 bis April 1914 ......... 1256 mm 1854 mm.
Die Beobachtungen sind also nicht eindeutig vergleichbar.
2) Zehnjährige Verdunstungsmessungen mit dem Zambra und Negrettischen Verdunstungstank
Windhuk (1665 m Mearashöhe) ergaben nach Zelle a.a. 0. in Zentimeter:
Jan. | Febr. | März | April] Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | Jahr
a7 | 21 | 20 | 17 | 14 | 18 | 14 | 18 | 22 | 27 | 27 | 29 [| 248
Y Bis 30. Anril 1914.
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