304 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1942,
Das Bodenminimum wurde durch Ablesen eines Thermometers, das unmittelbar
über der Erdoberfläche in einem Holzrähmcehen auf nicht bewässertem Gartenland
Jag, festgestellt. Zum Vergleich wurde in den letzten Monaten auch die Aus-
strahlung des Felsbodens am Abhang des Tales gemessen, Der Unterschied ist
recht beträchtlich, Das Gartenland, in der Talsohle nur 100 m von dem zweiten
Beobachtungspunkt entfernt, kühlte sich im Durchschnitt um 3° mehr ab als der
nur 1m höher gelegene Felsboden (Tab. 14). Die Neigung ist in beiden Fällen
Tabelle 14.
1918/11
Aug. |
Sept. '
Okt.
Nor.
Jez.
Jan. '
Febr.
März ! April
Mittel aus
a Monaten
Bodenminimum
Gartenland
Bodenminimum
Felsboden
En den ) 8,3 ' 76 ' 108 | 130 15.1 | 168 | 16.0! 159 | 11.8 \
ganz unbedeutend, Die Angaben des Weißkugelthermometers bieten einen Anhalt
dafür, wie stark sich die Sonnenstrahlung durch Benutzung einer Schutzfarbe
herabmindern läßt. Daß die erheblichen Temperatursprünge auf den mecha-
nischen Gesteinszerfall, besonders auf grobkörnige Eruptivgesteine, großen Ein-
fluß haben, mag nebenbei erwähnt werden, Die Beziehungen der einzelnen
Ablesungen zueinander sind in der nachfolgenden Tab, 15 zusammengestellt,
Tabelle 15. 2jährige Mittel (1912/1913),
Schwarzkugeltherm,
mittleres Maximum
Weißkugeltherm.
mittleres Maximum
Maximum der Luft-
temperatur .......
Minimum der Luittem-
Peratur .........0.0.
Bodenminimum .,..
Diifer, zw. Schwarz-
kugel u. Weißkugel
Differ. zw. Schwarz-
kugel u. Boden. ...
Jan. Febr. März 'April' Mai !unil ‚Juli | Aug.
Qant.‘ Okt. | Nav! Dez
Mittel
67.5
65.38
62.2
54.9
47.8
42.8
414.1
18.3
51.1
58.6
817
65.9
56.0
57.5 | 56.38
538 | 813
33.4 45,8 38,7 34.5 35.0
30.8 26.4 122.0 19.1 1195!
al | 42| 49
2327| nal_naı
49.8 | 52,7
|
21519229 9881096
36.9
46.85
sog |
96.5
ar
(18!
„xo
114
ÜP
(2
» 9!
“nn” 73.1
58! 883‘
4
11 N
(04
5.2
10.0] 801 881 941] 91 938] 94! 93! 98| ag aol sel 92
[55.71 53.9] 50.7| 47.8|44.1 41.9 | 44.5 | 47.0 48.0|52.8 153.4! 55.2| 49.8
Schließlich habe ich noch aus dem Schwarzkugelmaximum und Boden-
minimum das arithmetische Mittel berechnet (Tab. 16).
1.37 .
nn
A
fan.
‚„Febr.| März Arr?
» * )
Mail Jnnil Inli
Ans
Sant. Okt. | Nor
Dez. !.Jahr
z 25.8 94,8 mal349| 38.41 31.1
Mittlere Lufttemperatur „. 1861501117 nA |29,11 25,2] 18.9
Unterschied ‚.........] 14.2. 14.7; 13.6 | 12.4 | 10.8 | 10.1 | 9.8 | 10.6 | 11,7 | 11.8 | 12.8 | 13.2 | 12.2
Die Bodenoberfläche ist also im Jahresdurchschnitt 12.2° wärmer als die Luft in 1.5 m Höhe.
Der fast ständige Sonnenschein bedingt täglich einen sehr hohen Betrag der
Insolation. Das Schwarzkugelthermometer blieb niemals unter 32.,5°, das Weiß-
kugelthermometer niemals unter 26°. Die höchsten Insolationsmaxima sind nicht
immer parallel den höchsten Schattentemperaturen, da andere Faktoren, in
erster Linie die Durchsichtigkeit der Luft und der Feuchtegehalt dafür aus-
schlaggebend sind. So kann mehrtägige geringe Trübung der Luft durch Gras-
brände die Strahlungsmaxima in einem Monat herabsetzen, oder aber auch ruhige,
sehr klare Luft die Insolationswerte erhöhen. Sie lagen beispielsweise im Winter
1913 höher als 1912, im Juli um 7.7°. Die Weißkugelwerte schwanken weniger
als die Schwarzkugelwerte.
Bod, Min. + Schw, Kgl. Max.