302 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1942,
fast in jedem Monat vorkommen können, am seltensten im Februar, Im Durch-
schnitt der 6 Jahre gab es 9.5 Frostnächte. In 7 Nächten lag das Minimum
über 20°, Der absolut höchste Wert war 23.5° (24. Januar 1910). Fast ein
Drittel aller Nächte des Jahres hatten ein Minimum zwischen 10.1° bis 15°. Nur
ausnahmsweise erreichte das Temperaturmaximum nicht 10°, im 6jährigen
Durchschnitt nur an einem Tage im Jahr. An 14 weiteren blieb das Maximum
unter 15%. 35° wurden dagegen durchschnittlich 16mal im Jahr überschritten,
und über die Hälfte aller Maxima lag zwischen 25° und 35°. Hierüber unter-
richtet die Tab. 11.
Tabelle 11. Häufigkeit der Extremtemperaturen (in Intervallen von 5 zu 5°).
Minimum.
<0° | 0.1—50° | 5.1—10.0° | 10.1—15.09° | 15.1—20.0° > 20°
Dt HE A 1
2% | 20% 24% 32% 19% 2%
Maximum.
%0° ! 10.1—15.0° | 15.1—20.0° | 20.1—25.0° | 25.1—30.0° | 830.1—85.0° | > 35°
48 | 81 | 100 _|__m0_ | 16
8.77% | 12% | 22% | 27% | 830% | 5%
Schon aus dieser Tabelle geht hervor, daß die regelmäßigen Amplituden groß
sein müssen, Für die einzelnen Monate und das Jahr ergaben sich folgende
Mittelwerte:
Nov. | Dez. | Jahr
16.8 | 18.1 | 156 | 15.5 | 14,9 | 15.2 | 15.8 | 16.7 | 17.1 | 18.0 | 17.5 | 17.6 | 16.4
Die absolut größte Tagesschwankung war 25.5° am 18. September 1909, Die
absolut kleinste mit 4.2° trat am 6. April 1913 ein; sie ist die einzige in der
ganzen Beobachtungszeit, die unter 5° blieb. Es gibt eine ganze Reihe von
Monaten, in denen die kleinste Tagesschwankung über 10° liegt, 20° wurden
meist mehrfach überschritten (in 13 von 72 Monaten blieb die größte Tages-
schwankung wenig unter 20°), Die große mittlere Schwankung erklärt sich durch
die starke Insolation bei ständigem Sonnenschein und starker nächtlicher Aus-
strahlung bei fast immer klarem Himmel, verstärkt durch die Höhenlage. Die
nächtliche Ausstrahlung kann bisweilen sehr große Ausmaße annehmen, So sank
vom 25. zum 26. Juli 1909 die Temperatur von 17,2° um 21% auf — 0.1° um 5%,
Die geringsten Werte treten naturgemäß an regnerischen Tagen auf und wenn
nach warmen Nächten plötzlich Westwind einsetzt, der die Temperatur stets
herabdrückt und die Wirkung der Sonnenstrahlung durch Konvektion kalter
Luft kompensiert, Zumal wenn Bewölkung hinzukommt, erhöht sich das Tages-
maximum wenig über das Minimum der vergangenen Nacht, Bei großer täglicher
Amplitude ist die interdiurne Veränderlichkeit der Temperatur klein und
entspricht ungefähr der mitteleuropäischen. Die Wärme nimmt an heiteren,
ruhigen Tagen allmählich zu und dann gewöhnlich schnell ab, wenn lebhafte
West- und Südwinde einsetzen, oder wenn im Sommer Gewitterregen die Luft
abkühlen. Bisweilen verursachen Luftströmungen aus dem überhitzten Innern
Südafrikas plötzliche starke Erwärmung, Wenn auch die tägliche Änderung nicht
besonders groß ist, so ist das Klima doch von der Regelmäßigkeit der Tropen
weit entfernt. Schon die Höhenlage bedingt gelegentlich rasche Sprünge. Es
mögen nachstehend die stärksten Temperaturänderungen von einem Tag zum
andern noch eingehender behandelt werden, Dabei sollen gleichzeitig die Gründe
dafür klargelegt werden. Diese Änderungen beziehen sich auf die Terminmittel;
24stündige Mittel würden kleinere Schwankungen ergeben, da der doppelte Abend-
wert bei starker Abkühlung, die gewöhnlich nach verhältnismäßig milder Nacht
am folgenden Nachmittag einsetzt, zu starken Einfluß hat.