Neuere Veröffentlichungen.
Neuere Veröffentlichungen.
A. Besprechungen und ausführliche Inhaltsangaben,
ist der Büßerschnee in jenen Gebirgen entwickelt
die sich durch feuchte Winter mit Schneedecke
auszeichnen, aber noch unter der klimatischen
Schneegrenze liegen, die aber im Sommer einen
hohen Strahlungsgenuß mit sehr geringer Luit-
’euchtigkeit und demzufolge außerordentlich inten-
ver Verdampfung bei starken Wärmegegensätzen
aufweisen. Am idealsten sind diese Vorbedin-
zungen demnach im Gebiet der Etesien und der
ındinen Breiten von 27° bis 36° S gegeben, Aber
ıuch in anderen Klimaten kann Büßerschnee ent-
itehen, wenn nur die notwendıgen Voraussetzungen
wenigstens eine Zeitlang geschaffen sind; so kann
;ogar bei Monsunklima mit Sommerniederschlägen
und folgender Wintertrockenheit Büßerschnee ent-
stehen, wenn auch nicht so verbreitet und nicht
30 eindeutig. Selbst in mittleren und höheren
3reiten kann für eine kurze Zeit die typirche
Abfolge der Entstehungsbedingungen auftreten,
ınd die am besten fundierten gleichzeitigen
Klima-, Witterungs- und Schneeuntersuchungen
änd z. B, auf dem Feldberg im Schwarzwald an-
zestellt worden, die auch wichtige Verallgemeine-
ungen für subtiopische Verhältnisse zuließen, Aus
allem ergab sich folgende Typisierung der Büßer-
schneebildungen (S 43):
E. Einjähriger oder annueller Büßerschnee.
1. Periodischer Büßerschnee, En zu
bestimmten Jahreszeiten auftretend,
Ganzsommeriger Büßerschnee (aus Win-
ter-chnee im Laufe des Sommers bis
zum Herbst gebildet).
Kurzperiodischer Büßerschnee (je nach
jahreszeitlichem, auch sommerlichem
Schneefall, in kürzerer Zeit gebildet).
Episodischer Büßerschnee,
a) Wetterhafter Büßerschnee, auf Grund
günstiger, nicht regelmäßiger Wetter-
lagen.
Punkthafter Büßerschnee, auf Grund
lokaler Anhäufung von Schnecdecken,
Jn dem regionalen Abschnitt werden die Furd-
te für Büßerschnee, soweit sie bisher bekannt-
geworden sind, diesem klimatologischen Schema
ängeordnet; «dabei werden die jeweils für die
3ildung von FPeuitentes günstigen Momente im
Zahmen der vorherrschenden Klimatypen hervor-
zehoben. Besonders lehrreich ist das Längsprofil
lurch die Anden von der Nord- zur Südhalb-
kugel auf Tafel 21. Bemerkenswert ist, daß in
ler Alten Welt der Hindukusch die formen-
klarsten Penintentesbildungen aufweist, und zwar
wie zu erwarten, der etesisch beeinflußte afgha-
nische Teil. J. Blüthgen).
Zeitschriftenschau.
a) Neue Bücher. ;
Veröffentl. d. Geod, Inst, Potsdam, N. F, Nr. 110' tungen und Längen der Dreiecksseiten
(1942), Formeln und Tafeln zur nume- erster Ordnung. H. Boltz, Berlin: Frickert
rischen (nicht logarithmischen) Berechnung 1942. 508. 4°
geographischer Koordinaten aus den Rich-
a
Troll, Carl: Büßerschnee (Nieve de los penitentes)
in den Hochgebirgen der Erde, Ein Beitrag zur
Geographie der Schneedecke und ihrer Ablations-
formen. Petermanns Geogr. Mitt., Erg.-Heft 240,
Justus Perthes, Gotha 1942, 103 S., 16 Karten
und Skizzen, 25 Abbildungen auf 22 Tafeln
Preis 16 RM.
Aus seinem universalen Erfahrungsschatz hat
der Verf, das Thema des Büßerschnees aufgegriffen
und unter ausgiebiger Heranziehung einer ebenso
weitschichtigen wie oft versteckten Literatur aus-
führlich gewürdigt. Nach geschichtlichen Betrach-
tungen, die sogar von Cb. Darwin ausgehen und
die zahlreichen Beiträge, auch deutscher Forscher,
kritisch abwägen, bespricht der Verf., wiederum
zum großen Teil die zahlreichen abweichenden An-
sichten referierend, das Wesen des Büßerschnees.
Wichtig ist dabei als Ergebnis zunächst eine klare
unmißverständliche Systematik der Ablationsformen
von Eis und Schnee (S. 23/25). Daraus erhellt,
daß es sich beim Büßerschnee um Vollformen der
Schneeoberfläche unter der Einwirkung selektiver
Ablation handelt, und zwar je nach Material
Schneepenitentes (Büßerschnee, Zackenschnee),
Firnpenitentes (Zackentirn) oder Kispenitentes
(Zackeneis), Bei der hierbei notwendigen selektiven
Ablation handelt es sich um „freie Ablation‘“ ohne
jede Beteiligung aufliegender Fremdkörper. Es
gibt aber auch Mischformen, bei denen die Vor-
gänge der Penitentesbildung sich an einem Material
vollziehen, das bereits zuvor eine verschiedenarlige
Diagenese, u. a. auch durch Beteiligung bedeckter
Ablation usw., durchgemacht hat. Sodann wird
die klassische Form des Büßerschnees mit ihren
mannigfachen Abwandlungen besprochen, auch
wieder unter Würdigung vielfältiger Literatur-
angaben. Hierbei gewinnen die zahlreichen bei-
gegebenen guten Abbildnngen und Schemazeich:
nungen großen Wert. Bei den Formentypen sind
Einfallswinkel, Neigung, Streichen uud Fallen
Reihenanordnung, Längserstreckung und Form-
entwicklung zu prüfen,
Die klimatischen Bedingungen, infolge des
Fehlens von Dauerstunden in den Gebieten der
Penitentesvyorkommen notgedrungen nur meist
qualitativ bekannt, zeichnen sich im Prinzip dureh
sommerliche hohe Lufttrockenheit zugleich mit
intensiver Bestrahlungsmöglichkeit und enormer
Tagestemperaturamplitude nach voraufgegangener
winterlicher Schneedeckenbildung aus. Hierbei
kommt die vom Verf. in zahlreichen anderen
Beiträgen untersuchte vertikale klimatische Gilie-
derung der tropischen und subtropischen Hoch-
gebirge zu besonderer Bedeutung. Am deutlichsten
Witterungskunde,
„Boll. R. Soc. Geogr. Italiana.“ Roma 1942, 4. La
prima traversata dell’ Hamada el’ Hamra.
[Mit Wetterbeobachtungen.] A. Fantoli.
b) Zeitschr
tenschau.
„Bull. Soc. Vaudoise d
sanne. 62, Bd, 258
romande. KEtude
miaue. M. Bouet.
Sciences Naturelles.“ Lau-
1942), La bise en Suisse
de elimatologie dyna-