2592 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1942.
verhältnissen auch nur -+0.16 Jahre. Demgegenüber ist Pzg in den Prager
Temperaturen so schlecht erfüllt, daß man gar nicht erst an die Berechnung
eines mittleren Fehlers der Periodenlänge herangehen darf.
Wenn man die einzelnen Jahresmittel untersucht, die in ihrer Mittelung
zum 8jährigen Minimum führen, so gewinnt man den Eindruck, als wenn P; in
der Epoche 1847 bis 1895 streng erfüllt war, daß sie dagegen in der Zeit vorher
länger, und zwar 9 Jahre war, während sie sich in der Zeit nach 1895 auf fast
7.5 Jahre verkürzt zu haben scheint. An den Maximis läßt sich keinerlei
Gesetzmäßigkeit (außer der durch Mittelung gewonnenen Maximalphasen) erkennen,
Die Aufspaltung des Jahresmittels in die vier Jahreszeitenmittel zeigt einen
parallelen Verlauf der Jahreszeiten, aber mit verschiedenen Amplituden. Der
Winter weist mit 1.2° wieder die größte Schwankung auf, dann folgen Frühling
und Herbst mit 1.0° bzw. 0.8° und zuletzt der Sommer mit nur 0,5°.
Die 10jährige Periode, Es lassen sich zwischen P,, und doppeltem P, nicht
so große Unterschiede finden, daß die Annahme einer reellen selbständigen
10jährigen Periode gerechtfertigt wäre.
Die 11jährige Periode, Zunächst ist man geneigt, P,, für den Ausdruck des
Sonnenfleckenrhythmus zu halten. Dabei fällt schon auf, daß P,, ein so un-
günstiges Verhältnis k = De hat, daß diese Periode nicht als reell anzusehen ist.
Da nun aber die Sonnenflecken eine rund 11.3jährige Periode haben, müßte da-
durch sowohl eine 11- wie eine 12jährige Periode erzeugt werden. Aber noch
ein anderer Grund gibt Veranlassung, P,, nicht den Sonnenflecken zuzuschreiben.
Das Zahlenschema, das zur Berechnung von P,, führt, besteht aus 15 Zeilen zu
je 11 Jahrestemperaturmitteln. Markiert man sich in diesem Schema die zu
ihrer Umgebung relativ höchsten und niedrigsten Werte, so findet man, daß
sich die Minima — bei den Höchstwerten ist die Erscheinung nicht so deutlich —
einerseits untereinander, andererseits schräg nach rechts hin anordnen. Nun werden
noch die Jahre stärkster und schwächster Sonnenfleckentätigkeit durch besondere
Merkmale gekennzeichnet. Dabei zeigt es sich, daß diese Merkmale ebenso schräg
nach rechts verlaufen wie der eine Teil der Temperaturtiefstwerte, daß dagegen
die andere — senkrechte — Reihe der Tiefstwerte nichts damit zu tun hat. Diese
beiden Reihen beginnen etwa gemeinsam im Jahr 1776 und haben sich bis zur
Jetztzeit um rund 4 bis 5 Jahre voneinander entfernt, was einer etwa 11.3jährigen
Periode der Sonnenflecken und der zugehörigen Temperaturminima entspricht.
Um zu klaren Verhältnissen zu kommen, wurde auf den Abschnitt C („Jahres-
mittel und Sonnenflecken“) zurückgegriffen. In diesem Abschnitt wurden Zahlen-
werte angegeben, die den Einfluß der Sonnenflecken auf die Temperatur zeigen.
Diese Zahlen wurden nun von der vorliegenden Temperaturreihe abgezogen,
ebenso die Anomalien, die P,, P, und P,; zuzuschreiben sind, und dann wurde
die verbleibende Reihe wieder zur 11jährigen Periode gemittelt. Dabei zeigte
es sich, daß die Mittelkurve an einigen Stellen wesentlich geglättet wurde, daß
aber das Hauptminimum in voller Größe erhalten blieb. Die Gesamtamplitude
stieg sogar von 0.66° +0,29 auf 0.68°-+0.19, der Koeffizient k somit von 2.28
auf 3.58! Damit ist wahrscheinlich gemacht worden, daß es eine streng 11jäh-
rige Periode gibt, die wahrscheinlich nichts mit den Sonnenflecken zu tun hat.
Dabei ist zu beachten, daß diese Periode — grob gesprochen — aus einem an-
nähernd linearen Temperaturverlauf besteht, in den alle 11 Jahre ziemlich
unvermittelt ein 2 Jahre dauerndes Minimum eingebettet ist.
Diese beiden Jahre, die das Minimum bilden, weisen folgende mittleren
Monatsanomalien auf:
1
N) y vyıvulyHIlıIx x x
XII
Schwan-
kung
1. der beiden Minimal- | ' | | | | al ]
phasen ............ 1.002 -0.1-0.61-0.5 +05 -0.3 +05 +01 - 051-0700] 15
2. der beiden Minimal- ı ; ;
phasen ............ | 0.0-0.8-0.3| +0,31 -0.8/- 1.0'-0.2-0.21-0.21-0.2| 0.0) 00| 13
Im Gegensatz zu P, und Pı, werden von P,; auch die Sommermonate erfaßt,