248 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1942,
daß sich aber die Druckkoeffizienten mit wachsendem Druck nicht gesetzmäßig
änderten. Diese Festste”ung steht mit den Prüfungsergebnissen bei den hier
behandelten verbesserten Thermometern nicht im Widerspruch. Die Tab. 21 auf
S. 63 bis 66 des genannten Meteorbandes zeigt, daß damals dem größeren Meß-
bereich der Thermometer entsprechend die Prüfdrucke weitabständiger waren
als im vorliegenden Fall; während hier von 5 zu 5 kg/qem geprüft wurde,
liegen die Prüfdrucke bei dem ersten in Tab. 21 des Meteorwerkes aufgeführten
Thermometer um 40 kg/qem auseinander, vielfach ist damals sogar erst von
100 kg/qem an geprüft worden. Aus den Prüfungen der P.T.R. an den hier
beschriebenen sechs neuen Thermometern hatte sich eine gesetzmäßige Annahme
des Druckkoeffizienten nur bis zum Überdruck von etwa 30 kg/qcm ergeben,
von diesem Drucke an blieben die Druckkoeffizienten konstant. Man darf auf
Grund der Prüfungsergebnisse an den ungeschützten Thermometern der Meteor-
expedition annehmen, daß diese Konstanz erhalten bleibt, auch wenn der Prüf-
Aruck bis zur Belastungsgrenze der Thermometer gesteigert wird.
Auch die Abhängigkeit des Druckkoeffizienten von der Temperatur ist an
den Instrumenten der Deutschen Atlantischen Expedition geprüft worden. Durch
die Ergebnisse wird eine solche Abhängigkeit im Unterschied zu dem Urteil
Schumachers, der eine Zunahme des Druckkoeffizienten mit der Temperatur
annimmt, in Frage gestellt.
Die dritte Abhängigkeit des Druckkoeffizienten, auf die im Meteorwerk ein-
gegangen wird, nämlich die von der Zeit, ist an den geschilderten sechs neuen
Thermometern noch nicht untersucht worden. Eine Nachprüfung der Thermo-
meter — möglichst wie bei der ersten Prüfung in Stufen von 5 zu 5 kg/qcm
und von 0 bis 60 kg/qem für jedes einzelne Thermometer — ist deshalb
wünschenswert.
Die Jahresmittel der Temperaturreihe von Prag.
Erste Mitteilung über statistische Untersuchungen an der 165jährigen Temperaturreihe
von Prag.
{2. Fortsetzung.)
Von W. Portig, Deutsche Seewarte,
Weitere Perioden. Nach demselben Verfahren, nach dem die 18jährige Periode
(abgekürzt P,;) aus dem Material herausgeschält wurde, sollen jetzt alle ganz-
jährigen Perioden dargestellt werden, Man bekommt dabei rein rechnerisch
eine Anzahl von verschieden langen Zahlenreihen, die nun Perioden dieser Länge
darstellen sollen. Inwiefern wir es nun dabei mit Perioden zu tun haben, denen
eine meteorologische Realität zukommt, läßt sich auf die folgende Weise zwar
nicht eindeutig entscheiden, aber doch abschätzen. Man sucht sich aus jeder
der Zahlenreihen den jeweils kleinsten.und größten Wert heraus und bildet ihre
Differenz. Diese Differenz ist die Amplitude der Periode. Sodann schreibt man sich
die Werte heraus, deren Mittelung zu den Extremen geführt hat und bildet paarweise
ihre Differenz. Hierin liegt schon eine unvermeidliche Willkür, denn man kann die
Paare so zusammenstellen, daß das Minimum dem Maximum zeitlich vorangeht,
oder aber, daß es ihm folgt, Bei unendlich vielen Zahlenpaaren sowie bei streng
erfüllter Periodizität spielt das keine Rolle; hier aber kann es bei ungünstiger
Lage des Falles zu Unklarheiten führen, wie überhaupt die Statistik mit kleinen
Kollektiven leicht zu Fehlschlüssen führt, wenn man die Methoden der Statistik
der großen Zahlen kritiklos anwendet. Wir haben aber in der Prager Tempe-
raturreihe eine der längsten homogenen Reihen vor uns, so daß wir, wenn
wir überhaupt eine Periodenuntersuchung durchführen wollen, es noch am ehesten
gerade an diesem Material dürfen. — Wir haben also in nicht ganz eindeutiger
Weise die Differenzen derjenigen innerhalb eines Zyklus liegenden Jahresmittel
gebildet, die, ihrerseits untereinander gemittelt, die größte bei der vorgegebenen
Zykluslänge mögliche Differenz ergeben. Bezeichnen wir die Einzeldifferenzen
nit di, die Gesamtdifferenz mit D, die Anzahl der zur Verfügung stehenden