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Full text: 70, 1942

244 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1942. 
sich das in dem Sinne bemerkbar machen, daß die Areale der Tiefenstufen mit 
der Tiefe zunehmen. Daß daneben noch andere Faktoren in Betracht zu ziehen 
sind, ist fraglos. Denn auch die physikalische und chemische Beschaffenheit des 
ozeanischen Substratums sowie magmatische Fließbewegungen spielen gewiß eine 
Rolle bei der Deutung der Gesetzmäßigkeit, der die Verteilung der Tiefseeareale 
unterliegt!). Hierauf näher einzugehen, liegt jedoch außerhalb des Rahmens 
dieser Darstellung. 
Zur thermometrischen Tiefenmessung. 
Von Dr. H. Geißler, 
In Bd. 61, Heft 1, des Archivs der Deutschen Seewarte „Die deutschen Hochsee- 
pegel“ wird auf S. 17 von der Möglichkeit gesprochen, die Tiefe, auf welche ein 
Mensingpegel ausgelegt wird, mit Hilfe von Kippthermometern zu messen. Hierfür 
war eine Verbesserung der druckungeschützten Thermometer beabsichtigt und 
eine Bestimmung der Meßgenauigkeit der neuen Thermometer vorgesehen, Die 
Methode kam später beim Marineobservatorium Wilhelmshaven, wo der Verfasser 
seinerzeit tätig war, nicht zur Anwendung, weil von weiteren Verbesserungen am 
Mensingpegel zugunsten der einfacheren und betriebssicheren Hochseepegeltypen 
nach Rauschelbach und Graafen Abstand genommen wurde, Die geleisteten 
Vorarbeiten ergaben aber eine Verbesserung der thermometrischen Tiefenmessung, 
über die nachstehend’ berichtet werden soll. 
Die Fa, Richter & Wiese hatte bereits im Jahre 1936 auf Anregung von 
Direktor Dr. Böhnecke ein leistungsfähigeres ungeschütztes Thermometer her- 
gestellt. Durch Ausbildung des Quecksilbergefäßes als Kugel anstatt eines halb- 
kuglig abgeschlossenen Zylinders, wobei die Wandstärke der Kugel schwächer 
war als die der bisher üblichen Zylinder, war es gelungen, den Druckkoeffizienten, 
also die durch 1 kg pro Quadratzentimeter Überdruck bewirkte scheinbare Tempe- 
raturerhöhung auf 0.16° C zu erhöhen (die zuvor verwendeten Typen hatten alle 
einen Druckkoeffizienten von etwa 0.09° C). Die Firma erhielt nun den Auftrag, 
einige ungeschützte Kippthermometer herzustellen, wobei der bereits beschrittene 
Weg weiter verfolgt werden und durch Herstellung noch dünnwandigerer Glas- 
kugeln als Quecksilbergefäße der Thermometer der Druckkoeffizient weiter ver- 
größert werden sollte. Außerdem wurde zur Erhöhung der Ablesegenauigkeit 
eine Teilung in zwanzigstel Grad Celsius gefordert, während bisher für die unge- 
schützten Thermometer nur Teilungen in zehntel oder fünftel Grad Celsius ver- 
wendet worden waren. Der Nachteil, daß die Tiefenbereiche, in denen die Thermo- 
meter benutzt werden können, sich damit verkleinern, konnte in Kauf genommen 
werden, weil die wirkliche Auslegetiefe eines Pegels von der beabsichtigten im 
allgemeinen nicht sehr abweicht und deshalb die Wahl des Thermometers mit 
dem im Einzelfall brauchbaren Tiefenbereich — die Bereiche waren sich über- 
lappend gedacht — keine Schwierigkeiten mit sich bringt. 
Sechs ungeschützte Thermometer mit dern geschilderten Verbesserungen 
wurden probeweise hergestellt: 
Nr, 3476 von — 1.0°C bis 11.3° C; Drucktkasffvient 
3507 „ --10°C „ 1ILLOP“ 
3508 ,, 1.09°C ,, 11.3°C 
3511 „ 94°C „ 21.197 
3512 „ 94°C „ 210°, 
35313 9.4°C „ 210°C: 
+ 
D.33° CC, 
38°C, 
31°C, 
33°C 
29° u, 
„0.29° €. 
Die Prüfung der Thermometer durch die P.T.R. auf richtige Temperatur- 
angaben wurde für die ersten drei Thermometer bei den sechs Temperaturen 0°, 2°, 
1°, 6°, 8°, 10° und für die letzten drei bei den sieben Temperaturen 0°, 10°, 12°, 
14°, 16°, 18°, 20° vorgenommen. Während der Durchprüfung eines Thermometers 
kann sich der Luftdruck merklich ändern, die P.T, R. hat deshalb auf Wunsch 
die mittleren Barometerstände bei den Einzelprüfungen für die angegebenen 
el. E. Tams, a.a.0. Bd.J. S. 60ff. und Bd. IL, S. 198 ff.
	        
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