29 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1942.
eine Oberfläche, welche als eine mehr oder weniger vollkommene Ebene angesehen
werden kann. An der Grenze gegen das Tiefland erheben sich auf ihnen
fast immer Randketten, und auch im Hintergrunde steigen Gebirgszüge empor,
die durch quer verlaufende Gebirge mit den Randketten in Verbindung treten
können. Die Hochländer erhalten so die Gestalt von Hochlandstälern oder
von Hochlandskesseln. Wenn nun im Hintergrunde eines so beschaffenen Hoch-
landes, in dem unsere Beobachtungsstationen liegen mögen, sich keine weiteren
Hochländer emportürmen, welche wesentlich höher als der Kamm des Rand-
gebirges des ersteren sind, so bezeichnen wir dieses als normales Hochland.
Sind dagegen im Hintergrund wesentlich höhere Hochländer vorhanden, so
nennen wir das an das Tiefland angrenzende Hochland eine Hochlandsvorstufe,
Unter Anwendung dieser Ausdrücke können wir dann sagen, daß die Korrelation
des Luftdrucks und der Temperatur in normalen Hochländern im allgemeinen
positiv, in Hochlandsvorstufen dagegen fast immer negativ ist. Negative Korrela-
tion pflegt sich während der Sommermonate jedoch auch in normalen Hoch-
ländern einzustellen.
Die Erklärung der an Gebirgshängen auftretenden Tag- und Nachtwinde
stützt sich auf zwei Prinzipien, das Prinzip der Druckflächen und dasjenige der
Hangwirkung. Beide kommen auch für die Begründung des Hochlandseffektes
und die mit ihm zusammenhängenden Vorgänge in Betracht. Das unter-
suchte Gebiet bestehe aus dem Tiefland A, dem normalen Hochland B und: einer
Randkette. Wie sich aus einer besonderen Untersuchung ergab, haben im Tiefland
und auf dem Hochland der durch die monatlichen Beobachtungswerte bestimmte
Gang des Luftdrucks einerseits und derjenige der Temperatur andererseits im
allgemeinen einen ziemlich genau parallelen Verlauf und daher die Druck-
abweichungen p, und p, einerseits und die Temperaturabweichungen t, und t,
andererseits, von den kleinen Abweichungen abgesehen, fast stets dasselbe Vor-
zeichen. In einem gewissen Monat herrsche nun Übertemperatur (positive
Phase), die Temperaturabweichungen t, und tz sind also positiv, Da Übertempe-
ratur eine Luftauflockerung herbeizuführen pflegt, dürfen wir annehmen, daß der
Druck unternormal ist und daher die Abweichungen p, und p, negativ sind.
Hieraus folgt, daß die Korrelation des Drucks und der Temperatur sowohl im
Tiefland wie auf dem Hochland negativ sein muß. Für das Tiefland ist diese
Folgerung stets erfüllt, dagegen versagt sie für das Hochland, da ja für dies
die Korrelationskoeffizienten im allgemeinen positive Werte von allerdings
kleinem Betrage haben. Hier liegt nun scheinbar ein Widerspruch vor, der
jedoch beseitigt werden kann. Nach dem oben Gesagten müssen zwar die ein-
zelnen zugeordneten Produkte p,, t, und p„, t„ fast immer dasselbe Vorzeichen
haben, aber im Durchschnitt sämtlicher Einzelprodukte sind die negativen
Produkte p,, t,, absolut genommen, größer als die positiven Produkte p,,t,,
während für die Produkte p„, t„ die umgekehrte Beziehung gilt, was zur Folge
hat, daß die Korrelation der A-Werte (Tiefland) negativ, diejenige der B-Werte
(Hochland) positiv wird.
Der bezeichnete Unterschied der positiven und negativen Produkte p,, t,
und pz, tg läßt sich aus dem Prinzip der Druckflächen erklären, In überwarmen
Monaten sind die Druckflächen, welche über den Kamm der Randkette heraus-
ragen, von der Seite des Tieflands nach der Seite des Hochlands geneigt, da die
Mächtigkeit der von der Erwärmung betroffenen Luftschicht über dem Tiefland
größer als über dem Hochland ist. Dies bewirkt, daß in der Höhe eine gewisse
Luftmenge von der Seite des Tieflands nach der des Hochlands überströmt.
Daher müssen die infolge der Luftauflockerung negativen Werte von p, stärker
negativ, dagegen die negativen Werte von pp; schwächer negativ werden, und
folglich auch die negativen Produkte p,, t, größere negative Werte, dagegen
die negativen Produkte pp, t„ kleinere negative Werte annehmen.
Ein besonders interessanter Zusammenhang in der Verteilung der Druck-
und Temperaturabweichungen ergab sich durch die folgende Untersuchung. Es