Meinardus, W.; Die bathygraphische Kurve des Tiefseebodens usw. „33
Tabelle 7. Die Erhebungsstufen der Erdkruste.
‚ Kulminationsgebiet oder Gipfelung ...,
>» Kontinentaltafel...... .
‘, Kontinentalabhang ....... e44cM
*, Tiefseeboden oder Tiefseetafel .........
5. Depressionsgebiet oder Tiefseegesenke ..
Höhen bzw. Tiefen
n
de
über -+ 1000
1000 bis — 200
200 „ — 2430
2430 „ — 5750
unnter — 5750
Areal
Mill akın
34
20
>06
Areal
0/
5.3
26.3
7.6
5A.7
21
Mittl, Höhe
bzw. Tiefe
rn
F2110
+ 270
— 1270
4420
- 6100
100.0 | — 2430
Das hier als obere Grenze des Tiefseebodens angegebene Niveau — 2430 m
ist identisch mit dem mittleren Erdkrustenniveau, das sich ergäbe, wenn sich
sämtliche Unebenheiten der festen Erdkruste zu einer Niveaufläche ausglätten
würden, Es entspricht daher auch der mittleren Höhe der hypsographischen
Kurve und kann aus letzterer abgeleitet werden, Man sieht, daß dieses Niveau
ungefähr an der Stelle liegt, wo die Tiefseeparabel mit der bathy-
graphischen Kurve sich vereinigt, so daß die obere Grenze des Tiefsee-
bodens auch von diesem Gesichtspunkt aus mit dem Erdkrustenniveau identifiziert
werden darf. Für die Berechnung der Areale ist allerdings der runde Wert
2500 m vorzuziehen, Oberhalb dieser Tiefe weicht der Parabelzweig bis 2000 m
nur ganz wenig von der bathygraphischen Kurve ab. Der Scheitel der Parabel
liegt nach Tab. 1 beim Weltmeer mit Nebenmeeren in 2020 m Tiefe mit der
Abszisse 40.5 % (diese bezogen auf das Gesamtareal der Erdoberfläche). Hier
kreuzt die Parabel die Vergleichskurve und wendet sich dann, wie die Figur
zeigt, symmetrisch zu ihrem unteren Zweig nach aufwärts, bis sie die Abszissen-
achse in 59.9 % erreicht. Die Parabelpunkte fallen übrigens im Bereich des
Tiefseebodens wiederum so nahe mit den beobachteten Sollwerten zusammen, daß
nur diese in der Zeichnung der Kurve durch Punkte kenntlich gemacht sind.
Die nach der Parabelformel berechneten Zwischenpunkte in 2500, 3500 m Tiefe
sind durch kleine Kreuze markiert und für die Kurvenzeichnung mit verwertet.
Am rechten Rande der Figur 4 sind noch einige Angaben über die Lage
der bemerkenswertesten Niveaus der Erdoberfläche gemacht. Als solche sind
zu nennen: die mittlere Landhöhe in 875 m, das mittlere Niveau der physischen,
über dem Meeresspiegel gelegenen Erdoberfläche in 256 m, das Meeresniveau in
0m. Dann folgt das erwähnte mittlere Niveau der Erdkruste in 2430 m und
zuletzt die mitılere Meerestiefe in 3794 m, diese unter Berücksichtigung der neuen
Werte für den Atlantischen Ozean, aber ohne Berücksichtigung der Erdkrümmung
berechnet (siehe S. 227). Näheres über diese Niveaus in den angegebenen allge-
meinen Handbüchern.,
Es war S. 232 die Rede von der Kurve, die Alfred Wegener als „doppel-
gipflige Häufigkeitskurve“ zum Ausgangspunkt seiner Arbeitshypothese über die
Verschiebung der Kontinente gemacht hat. Diese Kurve habe ich nun nach den
neuesten Angaben entworfen und in Figur 4 links von der hypsographischen
Kurve der Erdkruste wiedergegeben. Sie gilt wie auf den Tafeln 1 u. 2 hier für
die Arealverteilung der 500-m-Stufen. Jeder Punkt der Kurve gibt also an,
welches Areal in Prozenten der Erdoberfläche die betreffende Tiefenstufe vom
Intervall 500 m hat.
Nach den früheren Feststellungen für den Atlantischen Ozean kann es nicht
überraschen, daß auch beim Weltmeer der dem Tiefseeboden entsprechende
Ast der Kurve als Abbild der Parabel durch eine gerade Linie dargestellt
wird. Die Abweichungen gegen die empirischen Werte sind verschwindend gering.
Die gerade Linie setzt sich aber über diese, die ihr Maximum mit 13% in 4.9 km
Tiefe erreichen, bis zur Ordinate des tiefsten Parabelpunktes in 5.54 km fort und
entspricht hier mit 17% einem imaginären Intervall von 500 m. Die kleinsten
Stufenareale finden sich naturgemäß am Beginn und Ende der Kurve. Das
intermediäre, zwischen den beiden Gipfeln der Kurve gelegene Minimum entspricht
den geringen Arealen, die der Kontinentalabhang als relativ schmaler Saum am
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