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Full text: 70, 1942

238 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1942, 
bis zur größten, bisher bekannten Meerestiefe, zum Emdentief, in — 10790 m ab. 
Die Areale sind als Prozente der gesamten Erdoberfläche (510.1 Mill. qkm) ein- 
getragen. Der auf die Landflächen entfallende Teil nimmt nach E. Kossinna 
148.9 Mill. qkm oder 29.2 % ein, der dem Meere angehörige 361.2 Mill. qkm oder 
70.8 %. Bei dieser Berechnung sind die unter dem Meeresspiegel hinabreichen- 
den sogenannten Depressionen und Kryptodepressionen des Festlands (0.8 Mill.gkm) 
dem Lande zugerechnet!). In der Kurvenzeichnung müssen sie aber, weil unter 
dem Meeresspiegel gelegen, der obersten Tiefenstufe des Meeresbodens zugerechnet 
werden, so daß die Festlandsfläche über NN 148.1 Mill. qkm oder 29.1 % wird“). 
Die Areale der Tiefenstufen, die zur Konstruktion der hypsographischen Kurve 
gedient haben, sind folgende: 
Tabelle 6. Areale der Höhen- und Tiefenstufen der Erdoberfläche und der summierten Stufen®3. 
Höhen- | Mill. | % km 
stufen akm 0 
Km 
über 5 
1—5 
3—4 
2—3 
1—2 
Y.5—1 
2.2—0.5 
70—02 
über 5 
5,8 
2 
DR 
£ 
m 
» 9 
2 
» 
% 
A1 
5 
6 
ß 
Tiefen- ill ; 
stufen | NE | % km 
km 
0.0—0.2 
0.2) 
‚—2 
+3 
8.3 
5.3 
4.8 
287 
x 
iber — 
G- 
unter 7 
05 
X. 
).2 
% 
34.6 
37.6 
40.5 
45.2 
59.3 
83.2 
99.2 
99.9 
100.0 
Betrachtet man den Verlauf der hypsographischen Kurve der Erde, so erkennt 
man mehrere natürliche Abschnitte, die durch Wendepunkte im Verlauf der 
Kurve begrenzt werden. Man pflegt diese Abschnitte, die H. Wagner als Er- 
hebungsstufen in die Wissenschaft eingeführt hat, in folgender Weise zu unter- 
scheiden und zu bezeichnen: Bei der größten Gipfelhöhe beginnend bis 1000 m 
Höhe, zeigt die Kurve einen steilen Abfall, es ist das Kulminationsgebiet oder 
die Gipfelung des Landes. Dann folgt eine weitreichende Verflachung der Kurve 
bis etwa 200 m Meerestiefe, d. h. bis zur äußeren Grenze des Schelfs, das Gebiet 
der Kontinentaltafel. Hieran schließt sich wieder eine steilere Linienführung bis 
etwa 2500 m Tiefe, sie entspricht dem relativ wenig Fläche einnehmenden Konti- 
nentalabhang, der nun zu dem weiträumigen Tiefseeboden, auch Tiefseetafel 
genannt, hinabführt. Seine Ausdehnung wird nach unten hin entweder bis 5500 
oder 5750 m Tiefe gerechnet. Aus Mangel an ausreichendem Lotungsmaterial 
läßt sich bisher keine bestimmte Entscheidung über die Grenze treffen. Nach 
meiner Kurve beginnt der steilere Abfall zu dem Gebiet der „Tiefseerinnen“ oder 
„Depressionen“, auch „Tiefseegesenke‘“ genannt, etwa in 5500 m, also etwas unter- 
halb der Tiefe, bis zu der die Tiefseeparabel des Weltmeers mit der bathygraphi- 
schen Kurve zusammenfällt, um sich dann von ihr zu trennen. Der Endpunkt 
der Weltmeerparabel liegt in nur 5540 m Tiefe (siehe Tab. 1 unter Yp)h d. h. nicht 
weniger als 5250 m über der größten Meerestiefe, bei der die hypsographische 
Kurve der festen Erdoberfläche oder der Erdkruste endet, 
Einen Überblick über die Flächenverhältnisse der genannten Erhebungs- 
und Tiefenstufen in absolutem und prozentischem Maße gibt folgende Tabelle, 
die nach Kossinnas neueren Angaben aufgestellt ist%). 
4, Vgl. E. Kossinna, Tiefen des Weltmeers, ©. 26 ff., ferner derselbe im Handb. d. Geophys. Bd. IT, 
S, 874, Berlin 1933. — ?) Die Kossinnaschen Zahlen habe ich für die höheren südlichen Breiten von 
50—90° nach der amerikanischen Karte der Antarktis in Geogr. Review, New York 1932, revidiert. 
Danach haben die Landflächen (statt 148.9) 148.6 Mill. Siehe die Arealzahlen für die 5° Breiten- 
zonen bei W. Meinardus, die Niederschlagsverteilung auf der Erde. Met, Zeitschr. 1934, S. 347. — 
°) Nach E. Kossinna in Zeitschr. Ges, f. Erdk,, Berlin 1931, S. 364 und Handbuch d. Geophys,, 
Bd. IT, 1933, S, 875, mit Verwendung der Ergebnisse der ‚„Meteor‘-Expedition für den Atlantischen 
Ozean nach Th, Stocks im Meteorwerk III, 1938, S. 52. — *) Kossinna, Die mittlere Höhe der 
Kontinente, Zeitschr. Ges. f. Erdk., Berlin 1931, S. 365, und Die Erdoberfläche, Handb. d. Geophysik, 
{1, 8.875 ff, Vgl. auch A. Penck, Morphologie d. Erdoberfläche, Bd. I, Kap. IV, 1894; O0. Krümmel, 
Handb. d. Ozeanegr., Bd. I. S.85£f. und H. Wagner, Allgem, Erdkunde, 10. Aufl, 1922, 8 122.
	        
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