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Full text: 70, 1942

236 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1942, 
mit der hypsographischen Kurve für das Festland dargestellt, und die Parabel 
dort auch noch über ihren in 2.02 km Tiefe gelegenen Scheitelpunkt hinaus auf- 
wärts gezeichnet (s. Tafel 20). 
Von Interesse ist ferner ein Blick auf die Kurven, die dem „mittleren 
Ozean“ (s. S. 227) entsprechen (Figuren 1 u. 2 und Tab, 2 u. 3), und auf ihre Ab- 
weichungen von den Kurven der einzelnen Ozeane, aus denen das Mittel gebildet 
wurde, Die für den „mittleren Ozean“ ohne Nebenmeere und mit diesen berech- 
neten beiden Parabeln stimmen zwischen 2500 und 5000 m so nahe mit den 
bathygraphischen überein, daß diese Unterschiede im Maßstab der Zeichnungen 
nicht sichtbar gemacht werden können. Man darf daher wieder die Parabel des 
„mittleren Ozeans“ als Repräsentanten der für den Tiefseeboden 
geltenden Gesetzmäßigkeit bezeichnen, die sich im konstanten Zu- 
wachs der Areale der Tiefenstufen mit der Tiefe zu erkennen gibt. 
Die schon früher angegebenen Formeln (5) für den „mittleren Ozean“ können 
um so mehr als „Weltmeernorm“ der Tiefsee-Parabel angesehen werden. 
Der konstante Zuwachs in Prozenten beträgt für die 1000-m-Stufen 2: b’=13.44% 
mit Nebenmeeren, 15.36 % ohne sie und für die 500-m-Stufen 1 :2b’= 3.36 % mit 
Nebenmeeren, 3.84 % ohne sie, In den Tabellen sind die Prozente auf Zehntel 
abgerundet, so daß der Zuwachs dort etwas zu schwanken scheint. 
Die Frage, welche Abweichungen der einzelnen Ozeane von dieser 
„Norm“ vorkommen, beantwortet Tab, 4, in der die Differenzen der beobachteten 
Tabelle 4. Vergleiche der beobachteten Areale der Tiefenstufen mit den für den „mittleren Ozean“ 
berechneten, 
(Abweichungen in Prozenten der Flächen der Ozeane). 
Tiefen 
von 
2500—30201; 
3000—3500 
3500—4000 
1000—4500 
1500—500 
5000 — 550C 
> 5500 
a) Ozeane ohne Nebenmeere 
Atlant. | Indisch.) Pazif.1}) |Weltmeerh 
Sa‘ 
+12 
+28 
„1.9 
ze 
— 12 
25 
71 
fr 
10.7 
LBQ 
Lt“ 
h} 
Atlant. 
Ozeane mit Nebenmeeren 
Indisch.!)! Pazif.21) 'Weltmeer?) 
al 
i 
“2 
+04 
+34 | 
‚43 
— 1.8 
0 
—0.4 
—05 
—0.2 
A 1.1 
+ 1.2 
53 
„999g | 
A558 
Areale von der berechneten Norm angegeben sind. Mit wenigen Worten lassen 
sich folgende KEigentümlichkeiten hervorheben. Der offene wie der ganze 
Atlantische Ozean hat, wie zu erwarten, in den geringen Tiefen (Schelf und 
Kontinentalabhang) einen Überschuß an Fläche, im Tiefseeboden ein geringes 
Defizit, Die Tiefen jenseits von 5000 m liegen außerhalb der Vergleichung, weil die 
Parabel hier nicht mehr gilt, wie die Kurven in den Figuren 1 und 2 zeigen. Der 
Indische Ozean hat dagegen von 2000 bis 5000 m einen gewissen Überschuß, 
an größeren Tiefen einen zu kleinen Anteil. Der Pazifische Ozean hat gegen- 
über dem „mittleren“ bis 4000-m-Tiefe ein Defizit von 1 bis 2'/,%, unterhalb davon 
einen entsprechenden Überschuß. So kommen die Eigenheiten der Ozeane einiger- 
maßen zur Geltung. Die Kurven der Figuren 1 und 2 veranschaulichen dieses 
Verhalten gegenüber den Kurven, die für den „mittleren Ozean“ gelten. 
Faßt man die Areale der Tiefenstufen von 2500 bis 5000 m zusammen, so 
ergeben sich die in unterer Reihe der Tab. 2 u, 3 angeführten Zahlen, die aus 
den empirischen bzw. parabolischen Werten hervorgehen. Danach sind die Unter- 
schiede zwischen beiden Wertgruppen nur im offenen Pazifischen Ozean 1.0 %, 
in den andern noch nicht !/, %, also kleiner als man für die Genauigkeit der zu- 
grunde liegenden, aus den Tiefenkarten ermittelten Flächen beanspruchen kann, 
Im ganzen werden über 60% des Meereshodens, beim Indischen Ozean sogar 
über 2%/,, von den Parabelformeln erfaßt, nur der Tiefseeboden des Atlantischen 
Ozeans hat wegen der großen Flachseegebiete etwas geringeren Anteil daran. 
1) Außer beim Atlantischen Ozean sind in die erste Zeile die Abweichungen der Areale der 
Tiefenstufe 2000.—3000 m aufgenommen.
	        
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