214 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1942,
für den Abstand zwischen den auf GL liegenden Punkten des Nebenkreises und
der Loxodrome. Man findet -
17) 8—81 = 4 (@— 1)" cos Pg COS (A, — Ag) «SEC H, - SEC? a + cOSEC Dry
— 1 (p— ge cosqyrtga-sec?a . sec? wg, + sin (1, — Ag) - cosec p1
+ (a) Tr
© % det fps,
Bekanntlich ist der vom Punkte B aus genommene Bogen d der Loxodrome
{18) d= (@— Pi) seCuH,
so daß (17) auch so geschrieben werden kann:
(19) 0-—0, = }d?.C08 @g - COBEC + BEC P, * COS (A, — A)
—+}d?-cosgg-8ina sec? g, - cosec p, - Bin (4, — Ad + .....
oder, da nach dem Sinussatz cos gg: COSEC 0, = COS & - COSeEC (A, — Ag) ist, auch so:
(20) 0—0, = }d*.cosa sec g, + cotg (A, — As)
— 7, BP -8in2a-. sed
Für den Krümmungskreis verschwindet das erste Glied der rechten Seiten
von (17), (19) und (20), und das in (17) angedeutete dritte Glied lautet für ihn so:
21) — Ar (P— put - gg sec a sing, Sec? g, = — 1, di-tgpg- cost a- sing, sec? gy,.
IV. Gestirne im Sechsuhrkreis zur Ortsbestimmung auf See zu verwenden,
hat demnach unter sonst gleichen Umständen einen gewissen Vorzug. Da sich
der Stundenwinkel auf See nicht direkt messen läßt, kann man sich zur Auswahl
dieser Gestirne der Höhe oder des Azimuts bedienen nach den Formeln
sinh = sing sin ö
ig Az = sec - coty 6
ınd
Professor Weickmann 60 Jahre.
Am 15, August 1942 vollendet Professor Dr. Ludwig Weickmann sein
60. Lebensjahr. Er studierte in München und Göttingen Mathematik, Physik
und Geophysik. Die geophysikalische Praxis erwarb er sich an der Bayerischen
Meteorologischen Zentralanstalt, an der er als Observator und später als Haupt-
observator arbeitete. Mit einer Untersuchung über das Klima der Türkei habili-
tierte er sich an der Münchener Universität. Im Jahre 1923 wurde er als
Professor der Geophysik an die Universität Leipzig berufen, wo er gleichzeitig
Direktor des Geophysikalischen Institutes wurde. Um seismische, erdmagnetische
und meteorologische Arbeiten ungestört vom Großstadteinfluß durchführen zu
können, schuf er das Außenobservatorium am Collmberg, das 1932 in Betrieb
genommen wurde, 1930 nahm Weickmann an Bord des Forschungs- und Ver-
messungsschiffes „Meteor“ an einer Grönlandfahrt teil, 1931 an der Polarfahrt
und 1932 an der Südamerikafahrt des Luftschiffes „Graf Zeppelin“.
Auf meteorologischem Gebiete setzte Weickmann die Bjerknessche Tra-
dition der Leipziger Universität fort, die das Problem der Wettervorhersage
mit den Hilfsmitteln der theoretischen Thermo- und Hydrodynamik zu lösen ver-
sucht, Mit dieser Tätigkeit schaltete er sich in die Organisation der inter-
nationalen Zusammenarbeit ein und wurde Präsident der Internationalen Aero-
logischen Kommission. Von den 14 wissenschaftlichen Gesellschaften, denen
Weickmann angehört, zum Teil als Ehrenmitglied, seien hier genannt: die
Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas, die Kaiserlich Leopoldinisch-
Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher in Halle, die Deutsche
Gesellschaft für die Natur- und Völkerkunde Ostasiens und die Internationale
Polarjahr-Kommission.
Über das Wirken Weickmanns als Hochschullehrer geben u. a. die bis-
herigen 67 Dissertationen Aufschluß, die unter seiner Leitung entstanden sind:
Von ihnen behandeln 19 das Leipziger Spezialthema der Wellen im Luftmeer,
14 befassen sich mit Groß- und Kleinklima, 15 mit Wetter- und Witterungs-
erscheinungen, während die übrigen 19 allgemein geophysikalischen Inhalts