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Full text: 70, 1942

Spangenberg, W. W.: Über einige Dämmerungserscheinungen, 209 
fügiges Anwachsen der Größe mit zunehmender Sonnentiefe, während die relative 
Schwankungsgröße vorwiegend konstant zu bleiben scheint. Immerhin scheinen 
die relativen Schwankungen ein geringfügiges Minimum bei Sonnentiefen um 2° 
bis 3° herum anzudeuten, ein typisches Beispiel ist in Abb. 2 gegeben. Auf 
jeden Fall ist eine Klärung dieser Fragen nicht unwesentlich, es gehören dazu 
aber zahlreiche Beobachtungen an ein und demselben Ort möglichst vom gleichen 
Beohachter. Das vorlie- Tabelle 3. Größte Erdschattenhöhen. 
gende Material reicht jeden: 
falls zu sicheren Schlüssen 
nicht aus. 
Betrachten wir nun 
einmal die größten Erhe- 
bungen, bis zu denen der 
Erdschatten gerade noch 
verfolgt werden konnte, so 
ergibt sich das in Tabelle 3 
gezeigte Resultat, 
Nach fremden Beobachtungen ergeben sich meistens ähnliche Werte. 
Von Bezold beobachtete den Erdschatten bis zu Höhen von 12°, Hellmann 
in Spanien bis zu 15°, Für Assuan finden wir als maximale Höhen bei klarer 
Luft 6 bis 8°, bei weniger klarer Luft dagegen 12°. Ausnahmefälle stellen die 
Zenitdurchgänge des Erdschattens dar, wie sie von Hellmann in Spanien und 
von Carlheim-Gyllenskiöld auf Kap Thordsen beobachtet werden konnten. 
Aus unserer Tabelle 3 ergibt sich zunächst die überraschende Tatsache, daß 
die größten Höhen des dunklen Segmentes gewöhnlich bei den gleichen Sonnen- 
depressionen bemerkt wurden, die um 6° herum liegen, mit Ausnahme von 
Krassunyj und Smolensk. Als absolutes Höhenmaximum konnte der Wert von 
35° ermittelt werden; größere Erhöhungen, die noch als zuverlässig bezeichnet 
werden konnten, kamen nicht vor. 
In der nächsten Tabelle 4 befinden sich die jeweils größten Sonnentiefen 
verzeichnet, die das Ende der Sichtbarkeit des Erdschattens kennzeichnen. 
Tabelle 4. Maximale Sonnentiefen für das Unsichtbarwerden de“ Frdschattens. 
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Die maximalen Sonnentiefen liegen hiernach also ebenfalls um 6° herum, 
doch fallen sie keineswegs mit den größten Erhebungen des Erdschattens zu- 
sammen. Der Höchstwert fällt mit 7.7° wieder auf Forges-les-Eaux, er stellt 
aber wohl ohne Zweifel schon einen Ausnahmefall dar. Es sei hier nochmals 
an die Beobachtung von Carlheim-Gyllenskiöld erinnert, der den Zenitdurch- 
gang des Erdschattens bei einer Sonnentiefe von 7° 26’ feststellte. Jedenfalls 
stimmen die hier mitgeteilten Ergebnisse durchaus genügend mit den Werten 
fremder Beobachtungen überein, wenn auch über diesen Punkt in der Literatur 
nur sehr wenige Anhaltspunkte zu finden sind, ; 
Bei den meisten Messungen des dunklen Segmentes wurden auch genauere 
Aufzeichnungen über die jeweiligen Farb- und Intensitätsverhältnisse 
gemacht. 
Es fiel dabei immer wieder auf, daß die Farben des Erdschattens außer- 
ordentlich starken Veränderungen von Tag zu Tag unterworfen waren. Die 
Ermittlung der Farben erfolgte durch visuelle Schätzung nach einer vorher 
festgelegten Farbskala ohne jegliche instrumentelle Hilfsmittel. Die in der
	        
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