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Full text: 70, 1942

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1942, 
Sätze ablesen: Besteht für eine Gegend in einer gewissen Jahreszeit positive 
Korrelation der monatlichen Druck- und Temperaturwerte, so sind im allgemeinen 
die daselbst auftretenden Antizyklonen an ihrer Basis warm, und zwar finden 
sich die höchsten Druck- und Temperaturwerte in dem Zentrum derselben, die 
Zyklonen sind dagegen im allgemeinen an ihrer Basis kalt und zeigen in ihrem 
Zentrum die tiefsten Druck- und Temperaturwerte. Bei negativer Korrelation 
der monatlichen Druck- und Temperaturwerte sind dagegen im allgemeinen die 
Antizyklonen an ihrer Basis kalt, und in ihrem Zentrum treffen die höchsten 
Druckwerte mit den tiefsten Temperaturwerten zusammen, während im allgemeinen 
die Zyklonen an ihrer Basis warm sind und in ihrem Zentrum die tiefsten Druck- 
werte mit den höchsten Temperaturwerten verbunden sind. Es erübrigt sich zu 
bemerken, daß die hier festgestellten Druck- und Temperaturverteilungen mit 
um so größerer Wahrscheinlichkeit verwirklicht werden, je größer die Korrelation 
der monatlichen Werte des Druckes und der Temperatur ist. Sind die Korrelations: 
koeffizienten gleich Null, so läßt sich die Druck- und Temperaturverteilung nach 
der dargelegten Betrachtungsweise nicht bestimmen. 
Es werde noch darauf hingewiesen, daß der Ausdruck zentrale Station nicht 
bedeutet, daß diese Station sich in dem Zentrum des betrachteten Korrelations- 
gebietes befindet. Die durch die Darstellung S. 17 gezeigten Systeme der Druck- 
und Temperaturverieilung können eine beliebige Lage innerhalb des Korrelations- 
gebietes haben, und die Station, welche als zentrale Station bezeichnet wurde, 
kann sogar an den Rand des Korrelationsgebietes heranrücken. Letzteres wird 
namentlich dann eintreten, falls die Korrelationsgebiete an Gebirgsketten an- 
grenzen und die Luftkörper, welche die angegebene Verteilung hervorrufen, in 
warmen oder kalten Luftzungen bestehen. Diese können die Korrelationsgebiete 
dann ganz überdecken, und seitlich zur Bewegungsrichtung der Luftzungen be- 
AÄndliche Randstationen würden fehlen können. - Als Beispiele von Gebieten 
negativer Korrelation, in denen letzteres der Fall ist, nennen wir die an das 
Felsengebirge angrenzende westliche Mississippi-Ebene samt ihrer Fortsetzung 
in Kanada sowie die argentinische Tiefebene (siehe in Tab. 2 die Stationspaare 
Winnipeg—Omaha und S. Paul— Little Rock, aber auch das in der östlichen 
Mississippi-Ebene gelegene Paar Detroit—Nashville, für welches jedoch die Verteilung 
der Druck- und Temperaturabweichungen weniger klar ist; ferner in Argentinien 
das Paar Laishi-—-General Acha), Als Gebiet positiver Korrelation, dessen Druck- 
und Temperaturverhältnisse wahrscheinlich durch den Eintritt warmer oder 
kalter Luftzungen bestimmt werden, kommen namentlich die höheren Schichten 
der Troposphäre in Betracht, Es fehlen indessen die Beobachtungswerte, um für 
diese Schichten die Koeffizienten o, ableiten zu können. Als Ersatz hierfür 
können jedoch die für die europäischen Gipfelstationen vorliegenden Werte 
dienen. Für diese Abhandlung wurden die Stationspaare Pic du Midi—Sonnblick, 
Puy de Döme—Schneekoppe und Ben Nevis—Puy de Döme untersucht (vgl. Tab. 2). 
Die Stationsachsen laufen für die beiden ersten Paare von Westen nach Osten, 
A. i. in der Richtung der vorherrschenden Winde, während die Achse des letzten 
Paares zu dieser Richtung senkrecht steht. Für alle drei Stationspaare haben 
die Koeffizienten 9, hohe positive Werte im Einklang mit den entsprechenden 
Werten von o. 
Wir untersuchen jetzt die Fälle, in denen die beiden zugeordneten Stationen 
verschiedenen Korrelationsgebieten angehören (Tab. 2, Gruppe II). In fast 
allen Beispielen, die wir hierfür bringen können, liegt die eine (A) der beiden 
Stationen in einer Tiefebene, die andere (B) in dem angrenzenden Hochland. 
Denn nur bei dieser Bodengestaltung können zwei Korrelationsgebiete von scharf 
verschiedenem Charakter aneinanderstoßen. MNun haben die Korrelations- 
koeffizienten 0, der Tiefländer, die an ein Hochland angrenzen, stets negative 
Werte von häufig hohem Betrag, während die Koeffizienten o„ der Hochländer 
meist positiv sind. Daraus erklärt sich, daß in unserer Tabelle die Mittelwerte 
0=+4 (0, + 02) des öfteren unregelmäßige aus positiven und negativen Werten 
bestehende Reihen bilden, Da jedoch die negativen Tieflandskoeffizienten o, in
	        
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