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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1942.
10. bis 11. Dezember, 22. bis 23. Dezember,
27. Oktober, 31, Oktober bis 1, November, 13, November,
10, bis 11, Mai, 14. Juni, 21. bis 22. Juni, 28, bis 29, Juni,
18. Oktober, 6. Dezember, 27. und 28. Dezember,
Warnemünde: 17. bis 18. Februar, 16, bis 17. April, 18. bis 19. August,
Pillau: 17. Januar, 15, September, 24, September, 8. November.
Starke Dämpfung zeigten die Pegelkurven bei
Marienleuchte vom 15. bis 31. Januar,
Stolpmünde „ 23. März bis 23. Mai, 8. Juli bis 5. August und
15. September bis 19, Oktober,
2, Luftspiegelungen in der Großstadt. Fata morgana en miniature an
einer Hauswand.
Daß erhitzte Luft an heißen Tagen vom Boden emporsteigt und Flimmern, Zittern und Schlieren
srzeugt, ist eine altbekannte Erscheinung. Auch das Vorkommen von Luftspiegelungen, von „Fata
mnorgana“, namentlich in Wüstengebieten, aber auch in der Arktis oder Antarktis ist nichts Neues.
Daß aber Luftspiegelungen und Fata morgana buchstäblich bei uns zu Hause und hier vermutlich
sogar häufig vorkommen, ist offenbar noch weder allgemein bekannt noch wissenschaftlich näher unter-
sucht, und doch bietet gerade dieses Beispiel eine gute Möglichkeit zum Studium dieses Phänomens
und zur Lösung gewisser, vielleicht noch unerledigter Fragen zu der allgemeinen Fata morgana, ins-
sesondere in bezug auf Entfernung, Brechungswinkel, Umkehrung des normalen Bildes u. a. m.
Bei der ersten Frühlingswärme in den ausgehenden Apriltagen dieses Jahres
zeigten sich an der Außenwand des mir benachbarten Hauses (in Berlin, gegen-
über dem Görlitzer Bahnhof) die bekannten, durch Mauererhitzung bedingten
aufwärtsstrebenden Warmluftwellen. Bei der Führung der beobachtenden Augen
äber Kimm langsam nach außen, also von der Wandfluchtblickrichtung fort
durch weiteres Hinausbeugen aus dem Fenster, wurde plötzlich ein Punkt erreicht,
an dem statt der gewöhnlichen aufsteigenden, erhitzten Luft ein schmaler, senk-
rechter, an der Hauswand scheinbar haftender dunkler Streifen erschien, der
sich bei genauerer Prüfung als das Spiegelbild einer in größerer Entfernung
verlaufenden fremden Hauskante, von Balkonvorsprüngen, ja sogar an jenem
weiter entfernt stehenden. Hause lehnenden oder bewegten Personen und Gegen-
ständen erwies,
Infolge Windschutzes hatte die Insolation trotz steifen, kühlenden Windes
tagsüber auf dieser südsüdwestlich exponierten Wand ziemlich stark einwirken
können. Zur Beobachtungszeit (18h Sommerzeit) stand noch schräge Sonne auf
der Wand, die Temperatur lag bei 16°, der Himmel war wolkenlos. Bemerkenswert
war, daß der Spiegelbildstreifen keine Farbänderung gegenüber den Originalen
aufwies, ferner war weder eine Trübung noch ein merkbarer Helligkeitsschwund
festzustellen.
Die Entfernung von der luftspiegelnden Wand betrug etwa 4 m, die Breite
der betreffenden Wandfläche, an der die spiegelnde Luft emporstieg, etwa 2 m,
die Entfernung der reflektierten Hauskanten, Menschen usw. 30 bis 40 m. Mangels
geeigneter Meßinstrumente konnte nur eine Schätzung der Winkelgrößen erfolgen,
wobei allerdings als gutes Hilfsmittel die Mondscheibe mit ihrem bekannten
Durchmesser benutzt werden konnte. Es ergab sich dann für die Breite des
senkrecht an der Hauswand verlaufenden Spiegelbandes 8 Bogenminuten, für die
Entfernung des Streifens vom reflektierten Objekt bzw. für den Winkel zwischen
wahrem und scheinbarem Bild 38 Bogenminuten, d, h. etwas mehr als Vollmond-
breite. Der Einfallswinkel der beobachtenden Augen auf die Hauswand bzw.
auf die Schmalseite des erhitzten, aufsteigenden und den Reflex erzeugenden
Luftfilms war naturgemäß gleich dem Ausfallswinkel von diesem zu den reflek-
tierten Objekten, also gleichfalls etwa. 8 Bogenminuten,
Nach etwa einer Stunde (19.10) hatte mit weiterhin nachlassender Insolation
das reflektierende Band an Breite deutlich abgenommen. Auch das Luftzittern
ließ nach. Dagegen blieb der Winkel zwischen wahrem und scheinbarem Bild
unverändert, Zwei Stunden nach der ersten Beobachtung, um 20%, nachdem die
Sonne verschwunden war, war noch aufsteigende Luft an Flimmern und Zittern
zu erkennen, wenn auch sehr schwach. Das Reflexband war zwar noch vor-
handen, die Breite war jedoch unter 30 Bogensekunden zurückgegangen und
Marienleuchte:
Travemünde:
Wismar: