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Full text: 70, 1942

Thraen, August: Sonnenfleckenwelle und Niederschlag im Gleichlauf? 179 
3. Hellmann wird zu wenig der Tatsache gerecht, daß neben der Flecken- 
weile noch andere kosmische Kräfte der Lufthülle ihren Willen aufzwingen., 
Wir denken vor allem an die Planeten?). Sie erzeugen vermutlich jene kurz- 
welligen Störungen, die uns bei Gleichstellung von Flecken- und Regenzahlen 
die Parallelität verderben. Sie aber in legitimer Weise zu eliminieren, empfahl 
uns ja Schmidt in der Meteorologischen Zeitschrift die Methode des Doppel- 
integrals, Bei ihrer Benutzung kamen wir dann zum Ziel. 
Unsere Taktik. 
Mit Aufzählung der Schwächen der Hellmannschen Taktik ist das Wesentliche 
unserer Abwehrtaktik schon gesagt. Wir stellen deshalb hier nur noch ganz kurz fest: 
1. Wir behandeln jede Station für sich. 
2. Aus der Züricher Fleckenreihe wählten wir das homogene Stück der 
letzten vollen neuen Fleckenwellen (100 Jahre: 1834 bis 1933) und 
bildeten das Mittel. 
In strenger Parallelstellung hierzu brachten wir die Regenzahlen 
der von uns ausgewählten 17 Europäischen Säkularstationen. Wir be- 
nutzten dabei die Effektwerte, 
Als Jahr gilt uns das Vegetationsjahr. 
Aus ihm schälten wir dann das Optimum der Monatsgruppen heraus, bei 
denen der Gleichklang zwischen Flecken und Regen sich am besten ergab. 
Wir scheuten hierbei nicht den Umweg über Doppelmonate, Jahres- 
zeiten, Tertiale, Halbjahre, Land- und Seeregenzeit. Da wir in dieser 
Hinsicht eine Tradition nicht vorfanden, hatten wir hier auch noch eine 
Art Vorkriegsstrategie in der Form des Wegebaues zu leisten. 
Um die auch dann noch sich zeigenden kurzwelligen Störungen zu 
beseitigen, folgten wir dem oben erwähnten methodischen Wink von 
Schmidt, und da es sich bei den säkularen Regenschwankungen um 
kleine Werte handelt, suchten wir die Regen-Reaktionswelle noch weiter 
aufzuwölben durch das zweimal nacheinander angewandte Verfahren, 
also durch das vierfache Integral, das Schmidt im Falle geringer 
Schwankungsgrößen empfiehlt. 
All das mühsam und Jahre kostend! Unser Halt war dabei der alte Spruch 
des römischen Weisen: 
Nil sine magno labore vita dedit mortalibus! 
Horaz, Sat. I, 9. 
Vorstudien, 
Da unser Thema sich auf der Grenze zwischen Astronomie und Klima- 
tologie abspielt, suchten wir uns vorerst selbst ganz klar zu werden über Flecken- 
welle und Regentypen. Die Ergebnisse schickten wir in Studien voraus, die wir 
hier knapp andeuten, da wir darauf zurückgreifen müssen: 
1. Dr. August Thraen: Brücknerperiode und Sonnenfleckenwelle. Astro- 
nom, Zeitschrift „Die Himmelswelt“, 1939, H. 9/10, 
Dr. August Thraen: Köppenperiode und Fleckenwelle. Astronom. Zeit- 
schrift „Die Himmelswelt“. Berlin u. Bonn, 1940, H. 5/6. 
Dr. August Thraen: Kerntypen des Niederschlags in Europa (1891 bis 
1935). „Annalen der Hydrographie usw.“ Berlin, 1940, H. IX. 
Dr. August Thraen: Die Fleckenzahlen der Züricher Reihe (1749 bis 
1940). (Mit Tabellen und Diagrammen.) Klimazeitschrift „Das Wetter“, 
Leipzig, 1941, H., IV. 
Dr. August Thraen: Sonnenflecken und Jahreszeiten. Geographischer 
Anzeiger, Gotha (erscheint 1942). 
6. Dr. August Thraen: 100jährige Regenmittel (1834 bis 1934). Peter- 
manns Geogr. Mitteilungen, Gotha (April 1942). 
7. Dr. August Thraen: Niederschlagsmittel nach Monatsgruppen (1834 
bis 1939). Zschr. f. „Erdkunde“, Frankfurt a. M. (erscheint 1942). 
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= Eine Untersuchung darüber ist vom Verfasser begonnen.
	        
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