Immler, W.: Peilrosen in Funkortungskarten,
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können, wie sie z. B, für die Aufstellung der Deviationswerte aus den Ablenkungs-
beiwerten gebräuchlich sind. Aus dem Umstand, daß in Abb. 3 die Linien der
positiven und negativen Extremfehler sich auf den Achsen z = 0° (180°) und
z — 90° (270°) kreuzen, geht hervor, daß in dieser stereographischen Dar-
stellung die Linien gleicher Maximalrosenabweichung ein Quadrat bilden, dessen
Diagonalen auf dem Meridian und der Ost—West-Achse durch den Kartenmittel-
punkt liegen.
In Abb. 4 ist eine Darstellung des Verlaufes der Peilrosenabweichung a’ — a
für einige typische Fälle gegeben. Die Abweichung ist transversal, also in der
Richtung der Radien bei den zugehörigen Rosenteilstrichen a eingetragen, und
zwar positive Werte nach außen, negative Werte nach innen. Die größten
negativen Werte liegen bei a =7z -} 45° bzw. (z — 135°), die größten positiven
Werte bei a = z — 45° bzw. (z + 135°). Der punktierte, konzentrische Kreis gibt
die Basis an, auf der sich die laufenden Werte nach der Sinus-Funktion auf-
setzen. Die Kurven setzen sich bei Werten von a über 180° zentralspiegel-
bildlich fort.
Es taucht endlich noch die Frage auf, inwieweit eine für einen Peilort P
(der durch d und z gegenüber dem Projektionsmittelpunkt festgelegt ist) be-
rechnete Peilrose unter Zulassung eines vorgeschriebenen zulässigen Höchst-
fehlers noch für einen Nachbarpeilort P’ zu verwenden ist,
Die Maximalabweichung der Peilrose berechnet sich für einen Peilort P
zu 4x; für einen benachbarten Peilort P’ möge sie 4x’ betragen, und dieser
Wert soll sich von 4x um nicht mehr als einem vorgeschriebenen Betrag von 4
unterscheiden, * Man wird also einen Anhaltspunkt für die zugehörige Ent-
fernung d’ erhalten, wenn man nach dem einem x’ entsprechenden d’ fragt, das
der Bedingung Ax =4x +4
entspricht. Nach Gleichung (6) steht aber d’ und x’ in der Beziehung
tot$ = sin2x' = sin (2x + 2)
7 m LO
tg X = |/ sin (2x + 5 ) ‚ wobei sin 2x= tg? S ist. an
Die Differenz d’— d ergibt dann die Grenze, bis zu der der Nachbarort P”
von dem Peilort P radial nach außen verschoben werden darf, ohne daß seine
N OS DW Se Ne — Sicherheitsabstand eines Nachbarortes für die
Ortes P sich um mehr als A unterscheidet. (jpertragung einer für den Abstand d berechneten
Ein zweiter solcher Extremwert er- Peilrose.
der .
gibt sich analog aus tg > —]/sin (2x—3) )
doch sind die Entfernungsdifferenzen
d— d’nach innen gerichtet, aber wegen
der radial abnehmenden Größenverhält-
nisse größer als die aus (11) berechneten
Differenzen d’— d. Sie scheiden dem-
nach für die Aufsuchung eines Grenz-
wertes aus.
Die beifolgende Tabelle gibt für die
beiden zugelassenen Fehler von 0.1° = 6’
und 1’ die Entfernungen an, um welche
ein Nachbarort P’ von einem Peilort P,
der durch seinen Abstand d vom Pro-
jektionsmittelpunkt gekennzeichnet ist,
radial entfernt sein kann, ohne daß die
auf ihn von P übertragene Rose um
mehr als den vorgeschriebenen Betrag
abweicht,
Aus dieser Tabelle geht z. B. her-
vor, daß bei einer Duldune eines Fehlers
Zugelassener Peilrosenfehler
0.1° — 8
00km
100
200
300
100
500
600
700
800
900
1000
1100
1200
300
400
500
600
:800
2000
2500
2000
376 km
289
229
185
"49
\25
106
nA
154 km
82
7
-
3,%
4.3
77