Skip to main content

Full text: 70, 1942

Defant, A, u. Ertel, H,: Der thermodynamische Wirkungsgrad der Atmosphäre. 163 
Ist hingegen der Kreisprozeß (10) irreversibel, so enthält $ aQ erstens 
den Anteil HE der mit der Umgebung ausgetauschten Wärme und zweitens 
den stets positiven Anteil 
(21) 
der im Innern der arbeitenden Substanz durch irreversible Prozesse entstandenen 
Wärme D (= Dissipationswärme bei innerer Reibung): 
(22) 
Die allgemeine Gleichung 
Pad= BaQ+D. 
(16) liefert dann 
$ IQ +D= Wer 
(23) 
oder da N 
(24) Wirrev = Wrey m D< Wr 
die Arbeit des irreversibel geführten Kreisprozesses bedeutet: 
B IQ = Wirzer < Weey 
Ist Q, der positive Anteil des Integrals $ dQ, also die bei beliebigen endlichen 
Temperaturen aus der Umgebung aufgenommene Wärme und Q, der negative 
Anteil des Integrals $ dQ, also die bei beliebigen endlichen Temperaturen an 
die Umgebung abgegebene Wärme, so ergibt die Gleichung (25) 
(26) FAQ =, — Q= Winzer < Wae- 
und den thermodynamischen Wirkungsgrad des irreversiblen Kreisprozesses 
Wirzev 
(27) Nirrev RR. 
1 
Aus dieser allgemein geltenden Gleichung (27) erhält man die spezielle Un- 
gleichung (12) mit Hilfe des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik, der für irre- 
versible Kreisprozesse durch die Clausiussche Ungleichung 
aQ 
BR 
(28) 
yegeben ist, dann und nur dann, wenn der Wärmeaustausch der den Kreis- 
prozeß durchlaufenden Substanz mit der Umgebung nur bei den beiden Tempe- 
raturen T, und T, erfolgt: 
aQ Q, Q 
P A a 
Dann geht die allgemeine Gleichung (27) mit (26) und (29) in die spezielle 
Ungleichung (12) über. 
In allen betrachteten Fällen wurde der Kreisprozeß als ein positiver vor- 
ausgesetzt, bei dem Arbeit an die Umgebung abgegeben wird. 
1) Folgerungen für die Berechnung des thermodynamischen Wirkungsgrades 
der Atmosphäre. 
Infolge der inneren Reibung der Luft sind die thermodynamischen Zustands- 
änderungen bewegter Luft irreversibel; es scheiden also die beiden Gilei- 
chungen (11) und (13) für die Berechnung des thermodynamischen Wirkungsgrades 
der Atmosphäre von vornherein aus. 
Um die Ungleichung (12) zur Abschätzung des thermodynamischen Wirkungs- 
grades der Atmosphäre verwenden zu können, wäre der Nachweis erforderlich, 
daß der Wärmeaustausch der Atmosphäre mit der „Umgebung“ (durch (Strah- 
lungsabsorption und Emission, Zufuhr von Kondensationswärme usw.) nur bei 
zwei Temperaturen (T,, T,) erfolgt, welcher Nachweis nicht erbracht werden 
kann, zumal wir bereits wissen, daß der geforderte Tatbestand den wirklichen 
Verhältnissen nicht entspricht, indem z. B. die Atmosphäre die langwellige
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.