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Full text: 70, 1942

L56 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1942, 
Willkür, die zwar die Extreme gut herausarbeitet, bei der man aber nicht mehr 
sicher ist, daß das, was man auf diese Weise gewonnen hat, auch noch als reell 
anzusehen ist. Bei der Beschreibung von P,; hatten wir schon einmal von beiden 
Methoden Gebrauch gemacht, denn in Abschnitt A hatten wir nur die Extreme 
behandelt und dann später in Abschnitt E alle Phasen. Dort waren wir aber 
nicht in die einzelnen Monate gestiegen, wie es jetzt bei Phase P,; geschehen soll. 
Als erste soll die Methode angewandt werden, die sich nur mit den Extrem- 
jahren befaßt. Wir fassen folgende Jahre als Maximaljahre zusammen: 
1791 — 18 — 1809 — 15 — 1824 — 19 — 1813 — 20 — 1863 — 17 — 
1880 — 18 — 1598 — 18 — 1916 — 18 — 1934. 
Hierbei bedeuten die kleinen Zahlen zwischen den Jahreszahlen den zeitlichen 
Abstand der Extreme, also einfach die Differenz zweier aufeinanderfolgender 
Jahreszahlen. Das Mittel dieser Differenzen und sein mittlerer Fehler ist 17,9 + 1.4, 
Die zugehörigen Minimaljahre sind: , , 
1786 — 17 — 1803 — 17 — 1820 — 18 — 1838 — 20 — 1858 — 17 — 
1875 — 18 — 1893 — 19 — 1922 — 17 — 1929. 
Und das Mittel der Differenzen ist 17.8 + 1.05. 
Im Gegensatz zur Brückner-Schwankung folgt hier das Maximum dem 
Minimum im Abstand von 5 Jahren, wobei aber anzumerken ist, daß auch bei 
der Besprechung der Brückner-Periode Fälle gefunden wurden, in denen das 
Maximaljahr später als das Minimaljahr kam, die aber für die Mittelbildung 
nicht berücksichtigt wurden, Der Vergleich der Ergebnisse zeigt also, daß P;s 
nicht einfach aus zwei aufeinanderfolgenden P,; besteht. 
Die Monatsmittel für die oben angegebenen Jahre sowie für die diesen 
Jahren vorangehenden Dezember und nachfolgenden Januare werden durch die 
folgende Tabelle wiedergegeben. Die Zahlen unter den Temperaturwerten sind 
die Differenzen zwischen diesen Werten und den 160jährigen „Normalwerten“. 
XII 
bar uni av vol vr vi var! ax 
X  xXx{ 
XIE| I 
1,7 
-05 
- 0.6 
1086 
17.5 102 297 75.6' 
-07 O1 +07 +0/ 
18,1 19,2| 18.7 145 
+0,21 -0.51-03' -0,7 
na _0.6|+0.2| +1.0| +3.1|+12 
Die mittleren Fehler der Anomalien schwanken zwischen -+0.4° im Sommer und 
+1.4° im Winter. 
Die Tabelle zeigt, daß der weitaus größte Beitrag zur Jahresanomalie von 
den Wintermonaten geleistet wird, der Juni wirkt sogar schwach im umgekehrten 
Sinn. Außerdem ist, mit Ausnahme des Minimaljahrendes, ein scharfer Unter- 
schied zwischen Dezember und Januar des gleichen Winters festzustellen, während 
der Unterschied zwischen Januar und Februar und seltsamerweise (im Maximal- 
jahr) zwischen Januar und Dezember desselben Kalenderjahres sehr gering 
ist. Auf den Unterschied in dem Verhalten des Dezember und des unmittelbar 
folgenden Januar muß später noch eingegangen werden, Es sei hier nur kurz 
daran erinnert, daß die Singularitätsforschung die Dezemberkälte von der 
Januarkälte durch die Weihnachtsdepression und vor allem durch das Neujahrs- 
tauwetter trennt. 
Die Jahrestemperatur läuft durchaus nicht immer so streng mit der Winter- 
temperatur parallel wie in obiger Tabelle. Das ist vielmehr nur im Rahmen 
der 18jährigen Periode der Fall, wo sich die durch die anderen Jahreszeiten 
ausgeübten Einflüsse bei der Mittelbildung gegenseitig wegheben. 
Wir wenden uns nunmehr der anderen Methode der Analyse unserer Periode 
zu. Wie schon gesagt, soll jetzt für jeden Monat innerhalb jeder der 18 Phasen 
der Mittelwert gebildet werden. Jeder dieser Mittelwerte setzt sich aus neun 
Einzelwerten zusammen, weil das zur Verfügung stehende Material gerade neun 
Zyklen umfaßt. Um einen Vergleich zwischen verschiedenen Monaten zu haben, 
0.2 
„0,5 
9.0 
v7 
3.91 
3.4 
+0,7 
+ 692
	        
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